Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Sonnenenergie made in Murten

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die Industriellen Betriebe Murten (IB Murten) überarbeiten ihre Statuten und damit auch ihre Strategie. Der Generalrat der Stadt Murten, die Eigentümerin der Stadtwerke, entscheidet am Mittwoch über die tiefgreifende Reform der Stadtwerke. Damit will sich das Unternehmen fit machen für die Zukunft, wie Ernst Lauper, Verwaltungsratspräsident der IB Murten im Interview betont.

 

 Was ist die Essenz der Statutenrevision?

Wir sind nach reiflicher Überlegung zum Schluss gekommen, dass wir uns auf die Zukunft vorbereiten müssen. Wir sind mit verschiedenen Faktoren konfrontiert, auf die wir reagieren müssen: Marktöffnung, neue Regulierungen, stark gesunkene Marktpreise. Wir brauchen mehr Flexibilität. Es hat sich gezeigt, dass wir mit unseren alten Statuten zu wenig Spielraum haben.

 

 Können Sie uns dafür ein Beispiel nennen?

In den alten Statuten stand zum Beispiel noch etwas von einem Direktionskomitee; dieses Organ wollen wir streichen. Wir wollen Anpassungen an aktuelle Usanzen machen, zum Beispiel bei der Unterschriftenregelung. Wir wollen uns für die nächsten fünf bis zehn Jahre neu aufstellen. Wir sprechen zudem von drei Werken: Elektro, Wasser und Fernwärme. Wir verstehen uns aber als Unternehmung, das mehrere Geschäftsfelder hat–und weitere sollen hinzukommen: Dienstleistungen oder Planung und Installation. Für diesen Ausbau wollen wir bereit sein.

 

 Die IB Murten entstanden zu einer Zeit, als die Werke vielerorts als Verwaltungsstelle behandelt wurden. Was wollen Sie daran ändern?

Die Stadt hat die IB Murten vor rund 20 Jahren aus der Verwaltung in eine selbstständige, öffentlich-rechtliche Anstalt ausgelagert. Aus dieser Zeit stammt der Kern der heutigen Statuten. Seither hat sich im Markt viel geändert. Zum Beispiel buhlen Branchenfremde um Kunden: Die Swisscom verkauft neuerdings Strom, Detailhändler stossen in den Markt. Wir integrieren nun die Entwicklung der letzten 15 bis 20 Jahre in die Statuten. Wir modernisieren unsere Grundlagen.

 

 Vielerorts werden die Werke aus der öffentlichen Hand in die Freiheit entlassen. Zum Beispiel wird die Vollprivatisierung der BKW gefordert. Wie halten es die IB Murten mit der Unabhängigkeit von der öffentlichen Hand?

Wir haben lange darüber diskutiert, und bald war klar: Wir wollen die Rechtsform nicht ändern. Wir sind zufrieden mit dem, was wir haben. Zurzeit besteht keine Notwendigkeit einer eigenständigen Aktiengesellschaft. Die Gemeinde als Eigentümerin will das auch nicht. Und mit den neuen Statuten sind wir nahe an einer AG. Natürlich werden wir durch die öffentliche Hand kontrolliert, doch das ist kein Problem.

 

 Sie fühlen sich also nicht gegängelt?

Absolut nicht. Wir fühlen uns frei genug und erhalten mit den neuen Statuten einen Rahmen für den zukünftigen Aufbau.

 

 Die Statutenrevision behandelt die Neuregelung der Rechnungslegung. Welchen Vorteil versprechen Sie sich davon?

Wir wollen uns von der Rechnungsstruktur der Gemeinde trennen. Wir stellen fest, dass die Einführung eines neuen Rechnungslegungsmodells unseren Betrieb, unsere finanziellen Aktivitäten einschränkt. Wir wollen zum Beispiel in der Rechnung sauber unterscheiden zwischen dem regulierten Teil–namentlich Strom und Wasser–und jenen Bereichen, in denen wir mehr unternehmerische Freiheit brauchen und Gewinn erwirtschaften können.

 

 Unter den neuen Bereichen ist namentlich das Internet. Welche Pläne verfolgen hier die IB Murten?

Wir sind an FTTH («Fibre to the Home», flächendeckendes Glasfasernetz im Kanton) und bei Netplus (Internetfernsehen) beteiligt. Das ist alles neu. Wir brauchen dafür Instrumente, die für ein Unternehmen gemacht sind und nicht für eine Gemeindeverwaltung.

 

 Die IB Murten wollen und sollen ausserdem in erneuerbare Energien investieren. Und dies, obschon Sie bisher noch gar nie Strom selber produziert haben …

Die erneuerbaren Energien–Fotovoltaik, Biomasse–sind ein zentraler Punkt unserer strategischen Neuausrichtung. Das haben wir so beschlossen und arbeiten in diese Richtung weiter. In Zukunft werden wir rentable Fotovoltaikanlagen erstellen können oder uns beteiligen. Noch gibt es keine spruchreifen Pläne. Wir werden aber vorsichtig in dieses Geschäft einsteigen. Wir wollen es auch als Paket anbieten, also inklusive Installation und Anbindung ans Netz.

 

 Welche Ziele haben Sie sich konkret für die nächsten Jahre gesetzt?

Wir gehen davon aus, dass wir in fünf bis zehn Jahren einen kleinen Prozentsatz des Stromes im Netz aus eigenen Fotovoltaikanlagen beziehen können. Das ist das Ziel, aber wir wollen nicht reinschiessen und plötzlich alle Dächer mit Solarzellen zudecken. Wir beobachten dabei die Entwicklung der kostendeckenden Einspeisevergütung. Die Nachfrage ist sehr gross, die Warteschlange lang. Der Bund will die bisherigen Subventionen auf die Produktionskosten durch eine Investitionshilfe ersetzen. Das wäre in unserem Sinn. Wir halten die Augen aber offen und würden ein gutes Angebot–zum Beispiel die Beteiligung an einem Biomassekraftwerk oder einem Windkraftwerk–durchaus kurzfristig überlegen, wenn es sich anbietet.

 

 Warum werden die IB Murten als relativ kleiner Betrieb nicht zwischen den grossen Playern aufgerieben?

Wir existieren gut zwischen drei Grossen–BKW, Groupe E und Romande Energie. Grosse Player kämpfen heute mehr als wir kleinen; vor allem wegen der Eigenproduktion aus Wasserkraft, die wegen der tiefen Marktpreise praktisch nicht mehr rentabel und somit für die Produzenten ein Verlustgeschäft ist. Der Konsument profitiert aber von den tiefen Preisen. Wir konnten die gesunkenen Tarife an unsere Kunden weitergeben.

IB Murten: Generalrat entscheidet

D er Generalrat von Murten behandelt an seiner Sitzung vom kommenden Mittwoch die neuen Statuten der Indus-triellen Betriebe Murten. Gemäss der Botschaft des Gemeinderates sind die Kernpunkte der Ausbau des Angebotes für Fernwärme und Investitionen in erneuerbare Energien. Die bisherigen Geschäftsfelder Elektroinstallationen und die Immobilien werden aus dem EW entnommen. Ein weiterer wesentlicher Punkt ist die Stärkung der Finanzierungsbasis der Fernwärme, welche bisher mit einem Darlehen aus dem Strombereich kommt. Schliesslich wird die Gewinnausschüttung an die Gemeinde, welche bis jetzt einen fixen Beitrag aus dem Energieverkauf der IB Murten erhielt, neu geregelt. Neue Regelungen erfordern eine Anpassung dieses Usus. fca

Meistgelesen

Mehr zum Thema