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Sozialtherapie auf dem Bauernhof

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Familie Roggo-Sturny aus Düdingen nimmt regelmässig Klientinnen und Klienten mit schwierigem Hintergrund bei sich auf dem Bauernhof auf, um ihnen einen geregelten Alltag zu ermöglichen. Dabei arbeiten Roggo-Sturnys mit Projekt Alp zusammen.

Die Kühe der Familie Roggo-Sturny sind momentan auf einer Alp oberhalb des Schwarzsees. Die Bäuerin Brigitte Roggo wäre normalerweise auch oben bei ihren Tieren, nun sitzt sie jedoch im fast vollständig mit Holz eingerichteten Wohnzimmer ihres Hofs in Düdingen. Neben Roggo sitzt ihr Lebenspartner Roland Sturny, der mit ihr gemeinsam den Bauernhof betreibt. Auch dabei sind Manuela Knubel, therapeutische Leiterin, und Martina Uhlmann, sozialtherapeutische Betreuerin. Die letzteren beiden arbeiten für die steuerbefreite gemeinnützige Aktiengesellschaft Projekt Alp. Es ist wieder Zeit für das wöchentliche Gespräch. 

Fachlich begleitet

Grund dafür ist Claudia, deren richtiger Name nicht genannt werden soll. Claudia selber nimmt jedoch an diesem Gespräch nicht teil, sie bleibt in ihrem Zimmer. Seit Dezember lebt sie als Klientin von Projekt Alp bei der Gastfamilie Roggo-Sturny auf dem Bauernhof. Einmal wöchentlich kommt eine Betreuerin vorbei, um sich zuerst in Einzelgesprächen mit Claudia und der Gastfamilie sowie dann im Plenum über das aktuelle Befinden von Claudia zu unterhalten. Sie ist mediensüchtig. 

Projekt Alp richtet sich vor allem an Menschen mit psychischen oder Suchtproblemen sowie an Jugendliche. Den Klientinnen und Klienten werden fachlich begleitete Einzelplätze für längerfristige Aufenthalte in sogenannten Gastfamilien angeboten. Im Kanton Freiburg ist der Hof von Familie Roggo-Sturny der einzige Betrieb, der mit Projekt Alp zusammenarbeitet, und dies seit ungefähr zwei Jahren. Manuela Knubel wünscht sich einen Ausbau des Angebots im Kanton Freiburg: «Wir würden hier gerne noch weitere Gastfamilien finden, weil wir viel mit dem kantonalen Jugendamt zusammenarbeiten und viele Platzierungsanfragen bekommen.» Zudem wäre es ideal, wenn Jugendliche und Erwachsene in dem Raum platziert werden, aus welchem sie herkommen. 

Geregelten Alltag ermöglichen 

Claudia lebt seit Dezember bei Roggo-Sturnys auf dem Bauernhof. Bevor die Klientinnen und Klienten in eine Gastfamilie kommen, müssen sie unter anderem angeben, was sie mit dem Aufenthalt erreichen wollen. Projekt Alp arbeite mit Zielsetzungen. Ein Aufenthalt sei immer zeitlich begrenzt. Die Gastfamilie werde eng begleitet und entlastet und habe nichts mit Angehörigen, mit Behörden oder mit Organisatorischem zu tun. Dafür könne man sich voll darauf konzentrieren, den Klientinnen und Klienten einen geordneten Alltag zu ermöglichen. Knubel betont:

Die Grundidee hinter einem Aufenthalt bei einer Gastfamilie ist, dass die Klientinnen und Klienten an einer Tagesstruktur teilnehmen können, in ein familiäres System eingebunden sind.

Keine billige Arbeitskraft

Die Klientinnen und Klienten sollen ihren Fähigkeiten entsprechend am Arbeitstag teilnehmen – die Familie müsse den Betrieb aber auch ohne sie meistern können, stellt Manuela Knubel klar. Claudia beispielsweise koche manchmal für alle. 

Wichtiger sei, schliesst Brigitte Roggo: «Wenn eine Person hier ist, muss man sie so nehmen, wie sie ist. Ihr das Gefühl geben, sie sei hier zu Hause.» Natürlich brauche es vor allem viel Geduld und Zeit. Aber das Zusammenleben mit den Klientinnen und Klienten sei auch sehr schön: «Das ist nicht nur ein Geben, sondern auch ein Zurückbekommen.»

Seit Jahren betreuen Brigitte Roggo und Roland Sturny Jugendliche und arbeiten mit ihnen sowohl auf dem Hof in Düdingen als auch auf ihrer Alp (Roggo Hürli) in Schwarzsee.
Aldo Ellena

Definition

Care Farming

Unter Care Farming werden soziale Dienstleistungen in der Landwirtschaft verstanden. Gemäss einer Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften aus dem Jahr 2013 gibt es in der Schweiz rund 550 Bauernbetriebe, die Leistungen im Bereich Pflege, Betreuung, Erziehung und Bildung erbringen. Am 22. September wird der gesamtschweizerische Dachverband Green Care gegründet, wie die «Bauernzeitung» berichtete. jg

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