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Spielen wie vor 2000 Jahren

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Das Römermuseum Vallon will mit seinem aktuellen Programm Erwachsene wie Kinder gleichermassen begeistern. Die neue Sonderausstellung rückt nämlich antike Spiele ins Zentrum. Die Ausstellungsmacher gehen dabei den Fragen nach, wie Kinder und Erwachsene im alten Rom gespielt haben, wie diese Spiele aussahen und warum Spiele vor 2000 Jahren ein wichtiger gesellschaftlicher Bestandteil waren.

Die Sonderausstellung, welche heute Abend eröffnet wird, vermittelt nicht nur historisches und archäologisches Hintergrundwissen. Die Museumsbesucher können sich selber an die Spieltische setzen und Abwandlungen von Backgammon, Mühle oder sogar auf einer Murmelbahn spielen, wie es unsere Vorfahren vor 2000 Jahren getan haben.

Um Geld spielen verboten

 «Das Thema drängt sich förmlich auf für eine Sonderausstellung», sagte Clara Agustoni, die Kuratorin des Römermuseum, gestern in Vallon an einer Medienorientierung. Denn was heute kaum bekannt sei: «In der Antike spielte man häufig und gern.» Einerseits privat, «davon zeugen Funde von Brettspielen, die Ähnlichkeiten mit Spielen wie Mühle oder Backgammon aufweisen». Spielen sei andererseits aber auch ein Zeitvertreib auf öffentlichen Plätzen gewesen, etwa an Sammelstellen von Soldaten.

Auch Glücksspiele waren sehr beliebt. «Knöchel und Würfel wurden für Geschicklichkeits- und Glücksspiele verwendet», so Agustoni. Meist sei auch um Geld gespielt worden, obwohl das zur damaligen Zeit verboten gewesen sei. «Sogar Kaiser Claudius schrieb eine Abhandlung über das Würfelspiel, die leider verloren gegangen ist», sagte Clara Agustoni.

Unbekannte Spielregeln

Die Ausstellung in Vallon ist der letzte Teil eines grösseren Projekts, das vom Schweizerischen Nationalfonds unterstützt wird, mit Ausstellungen im römischen Museum in Nyon und im Schweizer Spielmuseum in La Tour-de-Peilz. Im Spielmuseum zeigt eine Ausstellung noch bis am 19. April, wie das Bild der Antike in modernen Spielen aufgegriffen wird. In Vallon–mit dem dritten Teil der Reihe «Veni, vidi, ludique. Les jeux sont faits!»–stehen die Spielregeln im Vordergrund.

Bei vielen Funden, von Knochenwürfeln, über Murmelbahnen aus Stein bis zu strategischen Brettspielen, seien die entsprechenden Spielregeln auch nach intensivem Forschen nicht immer ersichtlich gewesen: «Bei Spielen, wo die Regeln nicht in irgendeiner Form überliefert sind, mussten wir uns die Regeln und Funktionsweise erarbeiten. Wir haben einfach ausprobiert», sagte Agustoni lachend.

So sind auch in der aktuellen Ausstellung Spiele dabei, bei denen die Regeln unklar sind, wie etwa bei der Murmelbahn. «Solche Bahnen wurden häufig bei Grabungen gefunden, die Regeln dazu sind aber unbekannt.» Zu vielen antiken Spielen gebe es dank schriftlichen Überlieferungen oder Zeichnungen aber Spielregeln, so Clara Agustoni.

 Der Zugang zum Thema Spiel ist in Vallon auf verschiedene Arten möglich. Neben dem Spielen selber bieten QR-Codes weitere Informationen in digitaler Form, auf die jeder Besucher mit einem Smartphone Zugriff hat. Zudem werden sieben Spiele in Kurzfilmen vorgestellt.

Archäologie: Mehrere Funde von Spielen und Spielsteinen in Vallon

D ie Spiele, welche im Rahmen der Sonderausstellung im Römermuseum in Vallon zu sehen sind, stammen zu einem grossen Teil aus archäologischen Grabungen in Vallon. Im Museum sind die originalen Fundstücke hinter Vitrinen ausgestellt. Jeweils eine Kopie des Spiels steht auf einem Tisch bereit, damit sich Besucher selber hinsetzen und die Spiele ausprobieren können. Viele der Brettspiele haben grosse Ähnlichkeiten mit zeitgenössischen Varianten. So ist etwas das Spiel «Die kleine Mühle» ähnlich zu spielen wie das moderne Mühlespiel (siehe Bild unten). Bei Ausgrabungen in Vallon kamen mehrere Bruchstücke einer Platte aus Marmor zutage, die eingeritzte Reihen aus unterschiedlich grossen Kreisen vorweist und die in der römischen Zeit als Zwölfaugenspiel bekannt war. Die Regeln für dieses strategische Brettspiel erschlossen sich den Forschern einerseits durch Schriftquellen, aber auch aufgrund von Vergleichen mit ähnlichen Spielen wie Backgammon. Neben Brettspielen zeigt die Sammlung verschiedene Varianten von Würfeln aus Knochen, Ton, Stein, Bronze, Quarz, Bernstein oder Gold, auf deren Seiten jeweils eine Zahl eingeprägt ist. tk

Zahlen und Fakten

Sonderausstellung zu antiken Brettspielen

Die Sonderausstellung«Veni, vidi, ludique. Les jeux sont faits!»im Römermuseum Vallon ist der letzte Teil eines vom Schweizerischen Nationalfonds unterstützten Projekts. Die ersten beiden Teile umfassten Ausstellungen im römischen Museum Nyon und im Schweizer Spielemuseum in La Tour-de-Peilz. In Vallon werden Fundstücke vonBrettspielenausgestellt.Kopiender Spiele sind auf Tischen ausgestellt, damit Besucher sie selber ausprobieren können. Im Zentrum der Sonderausstellung steht das ThemaSpielregeln. Die Ausstellung ist ab heute offen und dauert bis Mitte Februar 2016.tk

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