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Freiburger Spital bleibt in den roten Zahlen

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Trotz gesteigerter Effizienz und Produktivität budgetiert das Freiburger Spital HFR auch im laufenden Jahr 2023 ein Millionendefizit in Höhe von 27,9 Millionen Franken. Die Spitalführung macht dafür vor allem die Inflation verantwortlich.

Das Freiburger Spital (HFR) kommt nicht aus den roten Zahlen heraus. «Die Inflation belastet das Budget 2023 des Freiburger Spitals», sagte Annamaria Müller, Verwaltungsratspräsidentin HFR anlässlich der Pressekonferenz am Freitagmorgen. So werden die Energiekosten im Budget 2023 um 50 Prozent höher veranschlagt als im Vorjahr. Auch die Aufwendungen für medizinisches Material steigen um 18 Prozent. Der vom Kanton festgelegte Teuerungsausgleich von 2,74 Prozent auf die Löhne der rund 2700 Spitalangestellten strapaziert das Budget zusätzlich um fast 14 Millionen Franken. Bei einem Betriebsertrag von 547 Millionen Franken resultiert so ein Defizit von knapp 28 Millionen Franken. Zum Vergleich: Das vorgesehene Defizit im Budget 2022 betrug 15,7 Millionen Franken.

Tarife wurden nicht angepasst

Nach Auskunft von Müller machen die Auswirkungen der Inflation die erheblichen Anstrengungen zur Steigerung von Effizienz und Produktivität zunichte, die das HFR in den letzten Jahren unternommen hat. Beispielsweise konnte die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Patienten erheblich verkürzt werden und liegt am Hauptstandort in Freiburg nun im nationalen Durchschnitt. Die Aufenthaltsdauer war ein wesentlicher Kritikpunkt der KPMG-Spitalanalyse gewesen. Auch die Erträge pro Vollzeitstelle konnte das HFR erhöhen.

Obwohl die Auswirkungen der Inflation auf die Spitalkosten beträchtlich sind, werden sie weder staatlich abgefedert noch durch eine Anpassung der Tarife ausgeglichen. Verwaltungsratspräsidentin Müller wies darauf hin, dass die mit den Krankenversicherern ausgehandelten Tarife für stationäre Aufenthalte seit Jahren nicht mehr angehoben wurden. In der halbprivaten und privaten Abteilungen wurden sie 2022 sogar gesenkt. Die ambulanten Tarife sind seit 2017 unverändert geblieben. Der Dachverband der Schweizer Spitäler fordert deshalb von der Politik und den Versicherern eine Erhöhung der Tarife um fünf Prozent sowie deren automatischen Teuerungsausgleich.

Mehr Personal

Das Gesundheitssystem stehe unter Druck, so Müller. In den vergangenen drei Monaten waren die Betten im HFR zu 89 Prozent ausgelastet. Wegen der Überlastung ist es schwierig oder unmöglich, Patienten in andere Kantone zu verlegen. Dazu kommt der Personalmangel.

Angesichts der hohen Beanspruchung sowohl im ambulanten als auch im klinischen Bereich will das HFR seine Mitarbeiterzahl 2023 um 30 Vollzeitstellen aufstocken. Hauptsächlich werden ärztliches Personal und Pflegekräfte gesucht.

Das ist kein einfaches Unterfangen, wie der Generaldirektor des HFR, Marc Devaud, an der PK erläuterte:

Früher gab es viel mehr Bewerbungen, als wir Jobs zur Verfügung hatten. Heute haben wir teilweise Mühe, qualifizierte Fachleute zu finden.

In Zusammenarbeit mit der kantonalen Gesundheitsdirektion suche die Spitalführung derzeit nach Wegen, wie sie die Arbeitsbedingungen am HFR verbessern und die Mitarbeiterbindung fördern kann.

Verhandlungen mit Kanton

Aufgrund seiner finanziellen Situation sieht sich das HFR wie bereits 2022 dazu gezwungen, seine Investitionen im laufenden Jahr auf das Wesentliche zu beschränken. Vor dem Hintergrund der nach wie vor angespannten Finanzlage verhandelt die Spitalleitung derzeit mit den Kantonsbehörden. Dabei geht es einerseits um eine dauerhafte Lösung zur Deckung inflationsbedingter Ausgaben, aber auch darum, wie Investitionen kurz- und mittelfristig finanziert werden können.

Zahlen und Fakten

Spitalbudget mit 28 Millionen Defizit

Der erwartete Betriebsertrag des Freiburger Spitals HFR beläuft sich auf knapp 548 Millionen Franken. Sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich erwarten die Verantwortlichen 2023 eine höhere Aktivität. Auf der Aufwandsseite zeigen sich die Folgen der Inflation. Für medizinisches Material wurde im Vergleich zum Vorjahr 18 Prozent und für Lebensmittel 16,75 Prozent Mehraufwand budgetiert. Die Energiekosten sind 2023 um 50 Prozent höher veranlagt. Allein für Material und Energie gehen die Verantwortlichen von inflationsbedingten Mehrkosten in Höhe von 8,5 Millionen Franken aus. Dazu steigen durch den Teuerungsausgleich die Lohnkosten um 13,4 Millionen auf einen Personalaufwand von insgesamt 393 Millionen Franken. Das budgetierte Defizit 2023 beläuft sich auf 27,9 Millionen Franken. fos

Reaktionen der Gewerkschaften

Mehr Unterstützung fürs HFR gefordert

In einer ersten Reaktion auf das Spitalbudget 2023 forderten die Föderation der Personalverbände der Staatsangestellten des Kantons Freiburg (Fede) und der Verband des Personals öffentlicher Dienste (VPOD), dass der Kanton das Spitalnetz stärker unterstützen soll. Denn laut einer Untersuchung des VPOD liegt Freiburg im schweizweiten Vergleich auf dem 17. Platz von 22 untersuchten Kantonen, was die Unterstützungsbeiträge pro Kopf betrifft. Während Freiburg jährlich 128 Franken pro Einwohner und Jahr investiert, sind es im Kanton Waadt mehr als 600 Franken, in Genf sogar mehr als 1300 Franken. Laut der Fede zwingen die Budgetzahlen, der Realität ins Auge zu sehen: «Um qualitativ hochwertige Spitalleistungen aufrechtzuerhalten, muss der Kanton tiefer in die Tasche greifen, und zwar so schnell wie möglich.» Die Fede kritisiert auch das Pauschalsystem, das die Betriebskosten des HFR nur teilweise deckt. «Die politischen Instanzen sträuben sich, einen angemessenen Preis für Leistungen im öffentlichen Interesse zu zahlen, die der Bevölkerung zugute kommen.» fos

Kommentar (1)

  • 03.03.2023-Josef Vonlanthen

    Es wäre endlich an der Zeit, wenn wir auch verlässliche Zahlen vom HFR bekommen könnten. Solange der Kanton selber die Revision macht, nicht wie in der Wirtschaft üblich eine aussenstehende Institution, werden wir wohl immer an der Nase herumgeführt.

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