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Freiburger Spital erwartet ein Millionen-Defizit im nächsten Jahr

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Das Budget 2022 des Spitals Freiburg sieht bei einem Umsatz von 515,2 Millionen Franken ein Defizit von 15,7 Millionen Franken vor. Zu viel für den Verwaltungsrat, der verschiedene Massnahmen angekündigt hat.

15,7 Millionen Franken, so hoch ist das budgetierte Defizit des Spitals Freiburg (HFR) für das kommende Jahr bei einem Umsatz von 515,2 Millionen Franken. Und bei diesen vom HFR am Mittwoch in einer Medienmitteilung kommunizierten Zahlen handelt es sich nur um das Basisbudget. Corona-bedingte Horrorszenarien wurden noch gar nicht berücksichtigt.

Ein Minus von fast 90 Millionen droht

Aus diesem Grund wurden parallel zum oben erwähnten Basisbudget zwei alternative Budgetvarianten vorbereitet. Diese berücksichtigen die potenziellen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf das HFR wie beispielsweise höhere Personalkosten und tiefere Einnahmen, weil Eingriffe verschoben werden. Das erste Szenario beruht auf der Annahme, dass die Pandemie das HFR im Jahr 2022 während dreier Monate beeinträchtigt. Es sieht einen Verlust von 38,4 Millionen Franken vor. Das zweite Szenario geht von neun Monaten aus und sieht ein Defizit von 87,6 Millionen Franken vor. «Bei diesen Budgetvarianten wurden mögliche Hilfsbeiträge des Kantons allerdings nicht berücksichtigt», sagt Annamaria Müller, Verwaltungsratspräsidentin des HFR. Derzeit laufen Gespräche mit dem Kanton, damit dieser einerseits die finanziellen Risiken übernimmt, die entstehen, weil Personal in Reserve gehalten werden muss, und andererseits die Ertragsrückgänge aufgrund der Verschiebung von Wahleingriffen.

Verwaltungsrat lanciert Finanzplan

Der Verwaltungsrat des HFR hat zwar das Budget 2022 verabschiedet, kann sich aber mit dem erwähnten Defizit von 15,7 Millionen Franken nicht zufriedengeben. Dieser Verlust liegt 3,7 Millionen Franken höher als der im Jahr 2019, das angesichts der pandemiebedingten Ausnahmejahre 2020 und 2021 als Referenzjahr dient. Deshalb will der Verwaltungsrat gemeinsam mit der Direktion einen mehrjährigen Finanzplan erstellen, um die Finanzen des HFR zu sanieren. Verwaltungsratspräsidentin Müller sagt:

Wir dürfen nicht einfach alles auf Corona schieben.

«Vielmehr müssen wir versuchen, Prozesse im HFR zu optimieren, und effizienter werden.» Deshalb wurde das Beratungsunternehmen KPMG damit beauftragt, die Situation im HFR zu analysieren und Verbesserungspotenzial zu finden. Die Arbeiten zur Effizienzsteigerung haben bereits begonnen und werden in den nächsten Jahren fortgesetzt. Dazu gehört etwa das Bemühen, die mittlere Verweildauer (MVD) zu verkürzen. Das HFR weist im schweizweiten Vergleich eine der höchsten MVD auf. Ein anderes Problem: Es gibt zu wenige Pflegeplätze für Menschen, die aus medizinischen Gründen gar nicht mehr im Spital bleiben müssten, aber doch noch Betreuung oder Pflege brauchen. «In Freiburg liegen viele Patienten nur deshalb in Spitalbetten, weil sie auf einen Platz für die Nachsorge-Pflege warten. Das ist teuer», sagt Müller.

Kritik am Abbau von 60 Stellen

Im Rahmen der Prozessoptimierung ist im Budget auch der Abbau von 60 Stellen vorgesehen. Bei mehr als 2600 Vollzeitstellen werde dies über die natürlichen Abgänge abgewickelt. «Es wird niemand entlassen», sagt Müller. In einer Medienmitteilung kritisierte die Gewerkschaft, der Schweizerische Verband des Personals öffentlicher Dienste (VPOD), diesen Stellenabbau scharf und bemängelte die kantonale Sparpolitik. 

Der Aufwand für das fest angestellte Personal im HFR ist mit 367 Millionen Franken veranschlagt, und zwar ohne Berücksichtigung des im Rahmen der Pandemie angestellten Aushilfspersonals. Das entspricht fast 70 Prozent des jährlichen Gesamtaufwands des HFR von 530,8 Millionen Franken. Der für 2022 budgetierte Betrag liegt um 9 Millionen Franken höher als jener der Jahresrechnung 2019. 

Raus aus den roten Zahlen

Die finanzielle Situation des HFR schränkt seine Investitionsfähigkeit stark ein. Für 2022 müssen die Projekte auf das Nötigste beschränkt werden, also auf den Ersatz von dringend benötigten medizinischen Geräten, die Instandhaltung von Gebäuden und die Entwicklung der Gesundheitszentren. «Wenn sich das HFR weiterentwickeln und für die Zukunft gewappnet sein will, muss es mittelfristig unbedingt aus den roten Zahlen herauskommen», betont Verwaltungsratspräsidentin Müller.

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