Die Stadt Bern sucht nach Abnehmern für gemischten Kunststoffabfall aus den unüberwachten Quartiersammelstellen (siehe auch Haupttext). Zurzeit laufen Versuche bei vier potenziellen Abnehmern: Sie erhielten Probelieferungen und testen nun, ob und wie sie dieses Material verwerten können. Aus dem Abfall wird Granulat hergestellt, aus dem wieder neue Kunststoffprodukte entstehen. «Bis Oktober sollte klar sein, wohin wir liefern können – und zu welchen Konditionen», sagt Cornelia Kissling von Entsorgung und Recycling der Stadt Bern. Sie geht davon aus, dass Bern an ein oder zwei Abnehmer liefern wird. «Wenns klappt, unterzeichnen wir noch im Herbst Verträge mit den Abnehmern.» Langfristiges Ziel sei, in der Schweiz mehrere Abnehmer zu haben, an welche sich die Gemeinden wenden könnten.
Das Problem beim gemischten Kunststoffabfall ist seine Uneinheitlichkeit. Im Abfall hat es nebst verschiedenen Kunststoffarten auch Fremdstoffe: Am Becher schimmelt ein Joghurtrest, in der Flasche hats noch etwas Ketchup. «Das mögen die Recycler nicht», sagt Kissling. Doch bis zu welchem Detailgrad soll der Abfall sortiert werden? «Je stärker wir sortieren, umso teurer wirds.» njb