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Stadt-Land-Graben bei den Tagesschulen

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Autor: Nicole Jegerlehner

FreiburgHeute beginnt für Erstklässler und Kindergärteler mit der Schule auch ein neuer Lebensabschnitt. Für erwerbstätige Eltern heisst dies auch, neue Hütestrukturen finden zu müssen. In der Kindertagesstätte waren die Kinder vom Morgen bis um 18 Uhr betreut. Doch der Kindergarten und die erste Klasse beginnen erst um 9 Uhr, am Mittag wollen die Kinder essen – und wenn die Schule aus ist, ist der Büroschluss noch fern.

Professionelle Betreuung

In Hauterive haben Eltern auf diesen Schulstart hin eine Tagesschule ins Leben gerufen. Christine Sager Tinguely ist Präsidentin des Trägervereins und treibender Motor. «Wir möchten bedürftigen Familien eine Erwerbsarbeit ermöglichen», sagt sie. Dabei denkt sie an Alleinerziehende, aber auch an Working Poor, die darauf angewiesen sind, dass beide Elternteile ein Einkommen nach Hause bringen. «Dazu kommen Familien, in denen beide Elternteile arbeiten wollen», sagt Sager Tinguely. Damit fördere die Tagesschule die Gleichstellung: «Noch immer ist es vor allem die Frau, welche die Kinder betreut und auf eine Erwerbsarbeit verzichtet.» Die Tagesschule gebe den Eltern die Gewissheit, dass ihre Kinder professionell betreut würden.

«Das Angebot lohnt sich auch für die Gemeinde», sagt Sager Tinguely: Laut Studien geht jeder Franken, der in ausserfamiliäre Betreuung investiert wird, dreifach an den Staat zurück. Dies, weil die erwerbstätigen Eltern mehr Steuern zahlen – und weil weniger Sozialhilfegelder ausbezahlt werden müssen.

Trotz all dieser Vorteile sind Tagesschulen im Freiburgerland kaum verbreitet. Eine Umfrage der FN zeigt, dass vor allem welsche Gemeinden eine führen (Kasten links). Düdingen kannte bis vor fünf Jahren einen Mittagstisch samt Aufgabenhilfe nachmittags. «Wir mussten das Angebot mangels Nachfrage streichen», sagt Schulleiterin Eliane Aebischer. «Wir können uns das nicht erklären.»

Freiburg kennt ganz andere Probleme: Hier besteht eine Warteliste für die Tagesschule. Die drei grösseren Tagesschulen – Schönberg, Jura, Vignettaz – können täglich 30 bis 35 Kinder aufnehmen. Bei ihnen warten je 20 bis 25 Kinder auf einen Platz, sagt Laura Morello, welche die Tagesschulen koordiniert. Die kleineren Institutionen – Burg, Perolles, Au-Neustadt – betreuen täglich je 18 Kinder; sechs bis zehn warten hier auf einen Platz. «Für eine Vergrösserung fehlen uns das Geld und die Lokalitäten», sagt Morello. Der Elternbeitrag deckt rund 20 Prozent der Kosten; das Defizit trägt Freiburg.

In Plaffeien bieten Mütter im Schwarzseetal einen Mittagstisch an, «vor allem im Winter für Kinder mit langen Schulwegen», sagt Amman Otto Lötscher. Eine Nachfrage nach einer ganztägigen Betreuung bestehe nicht. «Das kommt vielleicht, wenn die Zahl der Doppelverdiener steigt.»

Breites Angebot in Genf

Markus Mauchle von der Fachstelle Verein Tagesschulen Schweiz in Zürich führt die Differenz zwischen Deutschfreiburger und frankophonen Gemeinden auf eine schweizweite Beobachtung zurück: «In städtischen Gebieten ist die ausserfamiliäre Betreuung besser abgedeckt als in ländlichen.» Norah Lambelet Krafft von der Fachstelle in Lausanne fügt an: «Westschweizer sind gegenüber der ausserschulischen Betreuung offener als Deutschschweizer.» Genf und Waadt böten ein breites Angebot fürs Vorschul- und fürs Schulalter. «Dies hat wohl Einfluss auf die frankophonen Gemeinden in Freiburg.»

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