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Stadt Murten prüft Kriterien für die Vergabe von Bauaufträgen

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Autor: Marc Kipfer

Murten Der Entscheid hatte letzte Woche für Aufsehen gesorgt: Um in Murten an einigen Stellen die Kanalisation zu sanieren, vergab der Gemeinderat einen Auftrag von rund 320 000 Franken an eine Firma aus dem Kanton Solothurn. Der Murtner Unternehmer Beat Marti zog den Kürzeren, weil seine Offerte minim höher lag – Marti sprach von einer Differenz von nur 200 Franken. Stadtpräsident Christian Brechbühl hielt im Namen des Gemeinderats fest, die Höhe der Offerte sei auch bei hauchdünnen Unterschieden entscheidend (die FN berichteten).

FDP erwartet Besserung

Nun hat die FDP Murten den Entscheid in einer Medienmitteilung kommentiert: Dieser sei «entsprechend den definierten Kriterien korrekt», unterstreicht die Ortspartei. «Hingegen ist er für Aussenstehende sehr schwer nachvollziehbar», schreibt die FDP weiter und fordert den «Gemeinderat, respektive das zuständige Departement» von Gemeinderätin Ursula Schneider Schüttel auf, sich Gedanken zu machen: Denn der heikle Entscheid sei nur zustande gekommen, weil das Verfahren «nicht optimal vorbereitet» gewesen sei. Es gelte darum die Kriterien in Zukunft so zu definieren, dass nicht nur der Preis, sondern auch der Arbeitsweg einer Firma berücksichtigt werde, schlägt die FDP vor – mit dem Nachsatz, die Partei erwarte, dass sich ein solcher Fall nicht wiederhole.

«Nicht zurechtschneiden»

Die zuständige Gemeinderätin Ursula Schneider Schüttel (SP) sagt gegenüber den FN, der Gemeinderat habe keinen Fehler begangen. «Wir haben es richtig und korrekt und gut gemacht», hält sie fest. Die Distanz zum Einsatzort könne nicht bei jeder öffentlichen Ausschreibung aufgeführt werden – obwohl es «ein sehr gutes Kriterium» wäre. Denn je nach Art des Bauprojekts seien die gesetzlichen Vorgaben verschieden, erklärt die Gemeinderätin und Juristin. Das Gesetz setze der Gemeinde enge Schranken: «Wir dürfen unsere Kriterien nicht auf einheimische Anbieter zurechtschneiden.»

Die naheliegende Vermutung, dass diesmal nur der knappe Preisunterschied zu Martis Ungunsten entschieden habe, lässt die Gemeinderätin nicht gelten. Für die nötigen Arbeiten sei die von der Solothurner Firma angewendete Technik fast besser geeignet, sagt Schneider Schüttel. «Ich bin ziemlich sicher, dass der Auftrag auch unter Einbezug anderer Kriterien nicht an Herrn Marti gegangen wäre.»

Dies heisse aber nicht, dass sich nach der Aufregung im aktuellen Fall nichts ändere, fährt Schneider Schüttel fort. «Wir sind bereit, die Kriterienkataloge zu prüfen.»

Rekurs nicht ausgeschlossen

Unternehmer Beat Marti erklärte gestern auf Anfrage, die Gemeinde habe bei dieser Ausschreibung weniger Kriterien angeführt, als es sonst üblich sei. «Häufig wird die Distanz zum Einsatzort mitgewichtet. Doch hier war, bei Einhaltung einiger Kriterien, nur der Preis entscheidend», sagt er. Marti behält sich einen Rekurs vor: «Das entscheide ich heute oder morgen.»

Auswärtige Baufirmen haben auch in Zukunft gute Chancen auf Aufträge in Murten.Bild Aldo Ellena/a

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