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Stehen die Murtner Schnitzelbänkler vor dem Aus?

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Es war die erste Schnitzelbank-Soirée seit 2019 – der Saal im KiB war gut gefüllt. Doch nur dank Berner Gastbänklerinnen gab es überhaupt ein Programm. Die Schnitzelbänkler aus Murten kämpfen mit dem Aussterben.

Die Murtner Schnitzelbänkler haben ein Nachwuchsproblem. An der diesjährigen Schnitzelbank-Soirée im Kultur im Beaulieu (KiB) standen nur noch die Rüebe als einzige Murtner Gruppe auf der Bühne. Ohne die Schützenhilfe aus Lyss, Bern und Biel wäre es ein kurzer Abend geworden. Zusammen gelang den Schnitzelbänklern, Tambouren und Guggenmusikern aus den vier Regionen allerdings ein gelungener Auftritt.

Den Anfang machte das Frauentrio der Lysser Narreschwoschte. Als Zirkusdirektorinnen mit roten Fräcken verkleidet sangen die Schnitzelbänklerinnen über die Energiekrise und die Klimaerwärmung. Die gesungenen Verse, die oft erst nach 12 Zeilen auf die Pointe kamen, stiessen beim Publikum auf mässiges Gelächter. Lauter wurde es dann bei den Murtner Stedtlirumplern: Die zehnköpfige Tambouren-Gruppe brachte mit ihren Musikstücken den Saal zum Beben. Ein Trommelgewitter folgte dem nächsten. Nass wurden bei dem Gewitter aber nur die Tambouren, die in ihren Fellkostümen ins Schwitzen kamen.

Nachwuchssorgen

Den krachenden Donnerschlägen folgte das zweite Frauentrio, das an dem Abend auf der Bühne stand. Die Irren Maiden aus Bern stellten eines gleich klar: «I bi e Bärner-in.» In ihren Versen drückten die Frauen in rot- und goldglänzenden Narrenkostümen ihre Verwirrung über die Geschlechtsidentitäten aus. Ein Thema, das auch im Repertoire der einzigen Murtner Schnitzelbankgruppe, der Rüebe, auftauchte.

An dieser Stelle darf die Frage gestellt werden, warum mit der Rüebe nur eine Murtner Schnitzelbankgruppe auf der Bühne im KiB stand. Wie steht es um den Schnitzelbanknachwuchs in Murten? Etienne Huter, Programmverantwortlicher des Gastroabends und Teil der Schnitzelbänkler Rüebe sprach von düsteren Aussichten:

Die Murtner Schnitzelbänkler kämpfen mit dem Aussterben.

Etienne Huter
Programmverantwortlicher Gastroabend

Es gäbe keine Leute, die neu anfangen wollten, sagte Huter besorgt. «Wir haben grosse Nachwuchssorgen.»

Keine Schnitzelbank-Kultur

Diese Entwicklung habe vor etwa zehn Jahren begonnen. Damals habe es noch bis zu sieben Gruppen gegeben – heute seien es nur noch zwei. Mit dieser Entwicklung seien die Murtner Schnitzelbänkler nicht allein, auch andere deutschsprachige Regionen seien betroffen. In Plaffeien seien die Schnitzelbänkler sogar gänzlich ausgestorben. Laut Huter sind die Nachwuchssorgen stark Region-abhängig: «In Basel gibt es diese Sorgen nicht. Da gehört die Schnitzelbank-Kultur einfach dazu.»

Für Huter ist die Fastnacht in Murten zu wenig in der Kultur verankert. Auch höre er immer wieder, dass sich die Gesellschaft verändere. Niemand sei mehr bereit, ohne Lohn die Zeit, die es zur Versgestaltung brauche, zu investieren. Für Huter sind das nur Ausreden:

Wir müssen selbstkritischer sein und uns fragen, warum macht das keiner?

Diese Frage dürfte wohl auch bei dem Publikum der Soirée Kopfschütteln verursachen. Denn das Gelächter beim Auftritt der Rüebe spricht Bände. Die Zuschauerinnen und Zuschauer hatten sichtlich Spass an den satirischen Versen der Schnitzelbänklerinnen und -bänkler. Für Etienne Huter ist klar: «Das Publikum ist der Richter. Gelächter heisst, wir haben unser Ziel erreicht.» Auch wenn es um den Nachwuchs der Murtner Schnitzelbänkler schlecht bestellt ist – die, die noch da sind, haben an der Soirée ihr Ziel erreicht.

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