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Steilvorlage bravourös verwertet

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: aldo fasel

Die 36 Kurzgeschichten von François Loeb werden auch die Leser in ihren Bann ziehen, die mit Fussball aber auch gar nichts am Hut haben. Wer Resultate, Analysen, Mannschafts- oder Spielerporträts oder gar Spielberichte erwartet oder gar befürchtet, darf beruhigt werden. Es geht um ganz andere Dinge!

Fans oder Hasser

Fussball, ein Thema, das kaum jemanden kalt lässt. Sei es, weil man unverbesserlicher Anhänger dieses einfachen Spiels ist, oder sei es, weil man diese sportliche Betätigung einfach nur blöd und langweilig findet.

Der Autor geht diesen Ballsport von einer ihm ganz eigenen Seite an. Es sind die kleinen Dinge, auf den ersten Blick oft ganz unscheinbare Begebenheiten, die François Loeb in seinen amüsanten und mit viel Humor gepfefferten Geschichten gross macht. Das so leicht Übersehene erblüht zur wahren Grösse. Die bewusste Wahrnehmung der kleinen Feinheiten rund um den Ballzirkus könnte auch ganz gut dazu dienen, vermeintlich wichtige Realitäten (Spielausgang, Schiedsrichterentscheid, Spielerbefindlichkeit) etwas zu relativieren und ihnen nicht mehr Gewicht zu geben, als sie verdienen.

Grasnarben und Mücken

Beispiele gefällig? In der «Grasnarbenrevolution» plant der heilige Stadionrasen den Aufstand. In den Katakomben eines alten, ehrwürdigen Fussballtempels lässt der Autor einen Fan den leibhaftigen Geist des Ortes auf sich wirken und während eines Sommerspiels gegen die altbekannte Mückenplage ankämpfen.

François Loeb, so schreibt der Verlag, nimmt den schlichten Ball als Ausgangspunkt für seine fantastischen und humorvollen Geschichten, die meist im normalen Alltag beginnen, dann aber überraschende Wendungen nehmen. Ob nun ein Fussball an der Lederpest erkrankt oder die Abseitsfalle ihre Spieler zu verschlingen droht, ob das Gesundheitsministerium per Gesetz die Nachspielzeit verbietet – Loeb überrascht durch seinen Einfallsreichtum.

Die 36 Erzählungen bestechen durch Witz und Ironie, zeugen aber auch von grosser Fachkenntnis und Detailtreue. Doch, dies sei noch einmal explizit erwähnt, sind keine Fussballkenntnisse vorausgesetzt, um den Geschichten folgen zu können. Dass sich der Witz da und dort dem Fan etwas augenfälliger und schneller erschliessen mag, sei jedoch auch nicht verschwiegen.

Um beim Fussballjargon zu bleiben: François Loeb hat die Steilvorlage, die ihm vom runden Leder zugespielt wurde, bravourös übernommen und die ihm gebotene Chance – dem unterhaltsamen Erzählstil seis gedankt – zur Freude des Lesers genutzt und stilsicher verwertet !

Loeb, François: Geschichten, die der Fussball schrieb: 36 Geschichten aus rundem Leder. Bern: Benteli, 2008, 157 S., illustriert.

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