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Strom und Wasser für 18 Alpen

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 Die Trockenheit im letzten Sommer, die auf den Freiburger Alpen zu prekären Situationen geführt hatte, hat die Diskussion um eine sicherere Wasserversorgung auch im Schwarzseetal wieder angeregt. Für die Grundeigentümer im Breccaschlund und im Euschelstal geht es aber nicht nur darum, besseren und dauerhaften Zugang zu sauberem Wasser für Mensch und Tier zu erhalten. Um den Pächter- und Hirtenfamilien eine bessere Infrastruktur zu bieten und die künftige Bewirtschaftung sicherzustellen, ist es auch notwendig, die Alpen mit Strom zu versorgen.

Bei den Alpen Unterer und Oberer Euschels sowie Ritzli stand denn auch die Elektrifizierung im Vordergrund für ein Projekt, das die rund 30 Mitglieder, die am Donnerstagabend an der Generalversammlung der Mehrzweckgenossenschaft Schwarzsee teilnahmen, genehmigt haben. Dass damit zugleich die Wasserversorgung verbessert werden kann, ist das Tüpfchen auf dem i für die beteiligten Alpgenossenschaften Wünnewil und Höhenboden. Wenn alles nach Plan verläuft, kann das Vorhaben mit Kosten von 635 000 Franken noch in diesem Herbst in Angriff genommen werden. Allerdings gibt es noch einiges zu klären, wie Marcel Thalmann vom Amt für Landwirtschaft erklärte. So ist noch nicht klar, von welcher Seite der Strom kommen soll: von der Bergstation Riggisalp, also von Groupe E, oder vom bereits an den Strom angeschlossenen Ritzli, also vom Elektrizitätswerk Jaun. Weiter muss abgeklärt werden, welche zusätzlichen Quellen gefasst werden können, beziehungsweise ob die Qualität des Wassers ausreichend ist. Allenfalls wird es auch möglich, ein bestehendes Reservoir der Armee zu verwenden.

Wasser für 15 Alpen

Beim Projekt im Breccaschlund steht das Wasser im Vordergrund. Ausgangspunkt war der Wunsch des Pächters der Steinigen Rippa, die Wasserversorgung seiner Alp zu sanieren: Die Quelle besser zu fassen, alte Leitungen zu erneuern und zu verlegen. Da diese Quelle recht ergiebig ist, entstand daraus angesichts des Wassermangels auf anderen Alpen ein umfassenderes Projekt, wie Marcel Thalmann ausführte.

Jetzt sind elf Grundeigentümer (vier Alpgenossenschafter, sieben Private), 15 Alpen (fünf davon mit Buvettenbetrieb sowie ein Kleinkäseproduzent), sieben ständige Pächter oder Hirten mit rund 1100 Tieren im Perimeter. Sie alle haben ein Interesse an einer guten Wasserversorgung, denn in der vor 250 Millionen Jahren entstandenen Brecca gibt es kein ganzjähriges Oberflächengewässer. Der Untergrund ist so verkarstet, dass das Wasser schnell sehr tief versickert. Der durchschnittliche Bedarf für die Alpen in der Brecca wurde auf rund 30 bis 34 Minutenliter geschätzt. Um dies zu erreichen, gibt es zwei Möglichkeiten. Die eine mit geschätzten Kosten von rund 1,1 Millionen Franken sieht vor, die bisherigen 15 Quellen und rund 3,4 Kilometer Leitungen zu sanieren und auszubauen sowie die Speicherkapazität mit fünf neuen Wassertanks zu erweitern.

Längerfristige Lösung

Die mit 2,25 Millionen Franken zwar die teurere, aber auch weiterreichende Variante sieht vor, Wasser- und Stromerschliessung zu kombinieren und das Wasser von zwei bestehenden Quellen mit drei Pumpen in ein neues Reservoir mit einem Fassungsvermögen von 30 Kubikmeter zu leiten. Um die Alpen zu versorgen, bräuchte es je 7,4 Kilometer Leitungen für Wasser und Strom. «Auf diese Weise hätten die Alpen längerfristig gutes Trinkwasser, das den strenger werdenden gesetzlichen Anforderungen genügt», sagte Marcel Thalmann. Hauptlieferanten sollen hier die Quellen der Steinigen Rippa und des Stierenbergs sein.

Begehung im Juli

Bei so vielen Akteuren ist ein Projekt dieses Ausmasses nicht einfach umzusetzen. Kommt noch dazu, dass die Brecca im Bundesinventar der Schützenswerten Landschaften ist. Unklar ist auch, wie weit Bund und Kanton die Erschliessung subventionieren und welche Restkosten anfallen werden. «Das letzte Wort haben die Grundeigentümer», sagte Marcel Thalmann.

Im Juli findet nun eine Begehung mit den zuständigen Behörden statt. Im Herbst soll das Projekt dann so weit gereift sein, dass die Grundeigentümer einen Grundsatzentscheid fällen können. Die Mehrzweckgenossenschaft Schwarzsee tritt bei beiden Projekten als Bauherrin auf.

Versammlung: Präsident Alfons Piller im Amt bestätigt

D ie Generalversammlung der Mehrzweck genossenschaft Schwarz see hat an ihrer Versammlung vom Donnerstagabend Alfons Piller als Präsidenten sowie die sieben übrigen Vorstandsmitglieder für eine weitere Periode bestätigt. «Es läuft einiges bei uns», sagte Alfons Piller und bezog sich dabei auf das kommende und auf das letzte Jahr. Der Ausbau der Alpwege im Oberen Breccaschlund war einst ein Zankapfel zwischen Genossenschaft und Pro Natura (die FN berichteten). Jetzt sind alle Parteien zufrieden mit dem Resultat: Die Wege sind instand gestellt und das Wasser sauber abgeleitet, so dass die Bewirtschaftung der Alpen leichter ist. Unter Mithilfe vieler Freiwilliger sind sogar mehr Ersatzmassnahmen umgesetzt worden, als dies die Naturschutzorganisation bei den Einspracheverhandlungen verlangt hatte: Zusätzlich zu den Trockensteinmauern in Marbachs Brecca sollen weitere saniert werden. Ausserdem sind auch die ersten Ahorne gepflanzt worden. Einzelne Sanierungsabschnitte, etwa die Abzweigung Combi und Bremingard, sollen 2016 und 2017 realisiert werden.

Alfons Piller hat auch darüber informiert, dass 2017 der Alpweg Riggisalp saniert werden soll. Auch hier ist eine Begehung mit Bundesbehörden für die Festlegung der Subventionen geplant. Die Genossenschafter haben zugestimmt, den Weg vom Bödeli zum Unteren Stiereberg zu sanieren. Aus dem heutigen Erdweg soll ein Maschinenweg aus Kies werden. Weil ein kleiner Teil dieses Projekts just noch in den Brecca-Perimeter fällt, braucht es auch für dieses Projekt mit Kosten von 90 000 Franken das Okay der eidgenössischen Natur- und Heimatschutzkommission. Das Schutzwaldprojekt in der Region Schwarzsee steht nach sechs Jahren vor dem Abschluss: Auf 76 Hektaren sind 12 721 Kubikmeter Holz geerntet worden. im

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