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Suche zwischen Domdidier und Tokio

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Einmal pro Jahr öffnet das Museum für Kunst und Geschichte Freiburg seine Ausstellungsräume für Künstler aus der Region. Dieses Jahr ist die Reihe an Sandro Godel aus Domdidier. Nicht umsonst, wie Stephan Gasser, Konservator am Museum und Kurator der Ausstellung, am Dienstag vor den Medien betonte: «Sandro Godel gehört zu den herausragenden Freiburger Künstlern unserer Zeit.»

Godels Werk ist geprägt von einer enormen Vielfalt an Techniken und Materialien. Den meisterhaften Umgang damit hat sich der gelernte Kunstschreiner nach und nach selber beigebracht. «Ich bin ein Suchender», sagt der 53-Jährige. Er sei immer auf der Suche nach etwas, das ihn für die nächsten Jahre beschäftige. Und hat er etwas gefunden, lässt er es nicht mehr los. «Wenn ich neugierig bin, gehe ich bis zum Äussersten», so Godel. Leidenschaftlich macht er sich dann ans Werk, tüftelt mit Material, Farben und Licht. In seinen Werken vereint er seine expressive künstlerische Sprache mit der technischen Perfektion, auf die er seit seiner Ausbildung zum Kunstschreiner grossen Wert legt.

Werke aus drei Jahrzehnten

Die Ausstellung mit dem Titel «Jenseits des Scheins» verfolgt Godels Karriere zurück bis zu jener Zeit, als er im Alter von 24 Jahren beschloss, seinen Beruf als Kunstschreiner aufzugeben und sich nur noch der Malerei und der Druckgrafik zu widmen. Die Schau folgt den Schaffensperioden des Künstlers, die immer an bestimmte Orte gebunden sind. Seine Aufenthalte in Paris, Berlin, Tokio und New York haben ihn sichtbar verändert. Die Ausstellung zeigt dies anhand von ausgewählten Werken und führt durch drei Jahrzehnte eines Künstlerlebens.

 Der Rundgang beginnt mit Tuschearbeiten aus dem Jahr 1990, die in Godels Atelier in Domdidier entstanden und die ihm, wie er sagt, den Weg nach Paris geebnet hätten. Dorthin führt der erste grosse Teil der Ausstellung: in die Jahre 1994/ 1995, als Godel zwölf Monate im Atelier Tinguely verbrachte, das der Kanton Freiburg für Kunstschaffende unterhält. Dort beschäftigte sich der Künstler unter anderem mit der Technik der Radierung.

Die nächste Station ist Berlin im Jahr 2004. Dort arbeitete Godel sechs Monate im Atelier an der Schönhauser Allee, ebenfalls eine Einrichtung des Kantons Freiburg. «Berlin hatte für mich eine Art Patina, eine Poesie zwischen Vergangenheit und Erneuerung», so Godel. Dies führte ihn zu einer intensiven Beschäftigung mit der Heliogravüre, einer Fototechnik aus dem 19. Jahrhundert. Die so entstandenen Bilder entwickelte er mit Japanpapieren, bearbeitet mit Tusche und Pigmenten, weiter.

Entdeckung der Ölmalerei

2006 hielt sich Godel dank eines Stipendiums der Eidgenossenschaft in Tokio auf. Dort beschäftigte er sich mit der Tuschemalerei auf sorgfältig ausgewählten Seidenpapieren. Zwei Jahre später zeigte Godel wieder eine andere Seite seines Schaffens, diesmal in New York, wo er sechs Monate das Atelier Red-House des Kantons Freiburg nutzte. In New York fand er zurück zur Figuration und zum Porträt, dem er sich ihn schon früher gewidmet hatte. Der letzte Teil der Ausstellung führt schliesslich zurück nach Domdidier und in die Gegenwart: Hier sind abstrakte Ölgemälde aus den Jahren 2013 und 2014 zu sehen. Auch wenn er alle seine Techniken parallel pflegt, so ist es die Ölmalerei, die Godel derzeit am stärksten beschäftigt. Es sei die Technik der alten Meister, sagt er, eine Technik der Langsamkeit und der Geduld, die ihn auch in den nächsten Jahren begleiten werde. Die Ausstellung im Museum komme in einem Moment des Abschliessens und des Aufbrechens. An Herausforderungen mangle es nicht, und das sei gut so: «Ich mag Herausforderungen, auch wenn sie mir Angst machen.»

Museum für Kunst und Geschichte,Murtengasse 12, Freiburg. 23. Mai bis 13. Juli. Di. bis So. 11 bis 18 Uhr, Do. 11 bis 20 Uhr.

New York inspirierte Godel zu einer Porträtserie.

Zur Person

Vom Kunstschreiner zum Berufskünstler

Sandro Godel wurde 1961 in Estavayer-le-Lac geboren. 1980 schloss er seine Lehre als Kunstschreiner ab. Fünf Jahre später beschloss er, den Beruf aufzugeben, um Künstler zu werden. 1987 eröffnete er ein Atelier in Domdidier, wo er bis heute lebt und arbeitet. Kantonale und eidgenössische Stipendien führten in nach Paris, Berlin, Tokio und New York.cs

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