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Tadesse gewinnt seinen zweiten Stier

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: GUIDO BIELMANN

Afrikanische Siege an den grossen Schweizer Strassenläufen gehören seit Jahren zum bekannten Bild. Hauptsächlich Äthiopier, Kenianer und Eritreer tingeln, meist unter den Fittichen eines mitteleuropäischen Managers, durch die Lande. Da ihnen der Kontakt zu der hiesigen Kultur fehlt – ausser an den Läufen –, sprechen sie in der Regel kaum eine Fremdsprache, Interviews gestalten sich so in der Regel schwierig. Am Samstag an der 36. Corrida war alles anders: Abraham Tadesse plauderte fliessend in Deutsch drauflos. Auf das Kompliment, er spreche sehr gut Deutsch, winkte er bescheiden ab. Der 29-jährige Tadesse ist ursprünglich aus Eritrea, lebt seit 2004 in der Schweiz, ist mittlerweile verheiratet und seit neun Monaten Vater. Bis vor kurzem lebte er in Uster (ZH) und neuerdings in Genf, und sein grosser Wille, sich hierzulande zu integrieren, ist unübersehbar.

Spannendes Finish

Und grossen Willen zeigte Tadesse auch im Rennen. Auf den acht 1-km-Runden dezimierte sich die grosse Spitzengruppe unter seiner Führung auf drei Läufer. Als die Glocke die letzte Runde einläutete, passierte Tadesse allein an der Spitze. Kurz vor dem Ziel wurde es nochmals spannend, als sein Landsmann Felfele Tesfaye und Wodajo Alemaayehu (Äth) nochmals gefährlich aufrückten.

Der starke Streckenrekord des Österreichers Weidlinger blieb unangetastet. Das kümmerte aber Tadesse nicht. Bei der Pose fürs Siegerfoto packte er den Muni kurzerhand bei den Hörnern.

Abraham Tadesse ist beileibe kein unbeschriebenes Blatt im Laufsport: Im 2009 lief er den Berlin-Marathon in 2:07 Stunden, nachdem er den Zürich-Marathon gewonnen hatte. «Läufe wie Bulle sind gut für die Tempohärte im Marathon.» Tadesse hat vor Wochenfrist bereits die Corrida von Martigny gewonnen. Dass er in den letzten Jahren mit Viktor Röthlin trainierte, spricht für sein läuferisches Niveau und… für seinen Integrationswillen.

Philipp Bandi lange dabei

Der Berner Philipp Bandi sorgte für überschwänglichen Jubel bei den zahlreichen Zuschauern, denn er hielt lange in der Spitzengruppe mit. Dann etablierte er sich auf dem 5. Rang: «Ich bin in Bulle schon mehrmals auf dem 5. Rang gewesen, ich bin mit dem heutigen Rennen sehr zufrieden. Ich trainiere seit drei Wochen und heute hatte ich gute Beine. Philipp Bandi hat für 2012 ein klares Ziel, Start an der EM über 5000 m. Es wäre seine zweite EM-Teilnahme auf der Bahn. Bandi ist Halbprofi. Daneben arbeitet er zu 50 Prozent bei der Postfinance. Es ist zugleich der Sponsor des Post-Cups, zu welchem die Bulle-Corrida zählt und in welchem Bandi Leader ist.

Rüfenacht vor Cross-EM

Die beiden Freiburger Rolf Rüfenacht und Michel Brügger liefen zunächst gemeinsam in der dritten Gruppe. Rüfenacht führte meist, Brügger verlor zwischenzeitlich den Anschluss, kam wieder heran, und am Ende lagen 24 Sekunden zwischen den beiden. Rolf Rüfenacht wurde als zweiter Schweizer Zwölfter. Er hatte vor dem Murtenlauf (8. Rang) pausiert und trainierte seither durch: «Heute lief es mir sehr gut, auch wenn mir in der letzten Runde der Kick fehlte.» Rüfenacht wird am 11. Dezember an der Cross-EM starten, an der er schon einmal bei den U23 dabei war.

Michel Brügger hatte Anfang Oktober krankheitshalber auf den Murtenlauf verzichten müssen. Die Corrida war nun sein erstes Rennen: «Am Schluss fehlte mir die Kraft, vielleicht sollte ich etwas langsamer starten. Ich trainiere mit Philipp Bandi, und im Training sind wir immer etwa gleich. Ich dachte, es könnte auch im Rennen klappen. Aber ich bin heute dritter Schweizer, das ist super.» Nach diesem guten Resultat ist nun der Postcup sein Winterziel.

Viktor Röthlin verzichtete in Bulle auf einen Start, weil er nach seinem New-York-Marathon in der Erholung steht.

Corrida-Sieger Abraham Tadesse (l.) posiert mit seinem gewonnenen Stier.Bild Keystone

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