Therapien sollen weiterhin am Schulort stattfinden, sagt der Grosse Rat

Eine Motion für mehr Freiheit bei den Therapieorten der Schulen ist im Grossen Rat gescheitert.

Wenn Schulkinder logopädische oder psychologische Therapien besuchen, soll dies direkt am Schulort geschehen. So verlangt es das Gesetz über die obligatorische Schule. Die Grossrätin Anne Meyer Loetscher (Die Mitte, Estavayer-le-Lac) und der Grossrat Savio Michellod (FDP, Granges) wollten das mit einer Motion ändern. Es solle erlaubt sein, die Therapien zentral an einem Standort anzubieten. Die Therapeutinnen und Therapeuten würden Zeit verlieren auf dem Weg von einer Schule zur anderen. Zudem sei die Führung von Wartelisten in den Schulen schwieriger als bei einer Zentralisierung.

Die Mehrheit im Grossen Rat teilte am Dienstag diese Einschätzung nicht. Nur 38 Parlamentarierinnen und Parlamentarier unterstützten die Motion, 64 waren dagegen und zwei enthielten sich.

Kurze Wege, wenig verpassen

«Wenn ich mit Fachleuten spreche, stelle ich fest, dass die Zusammenarbeit der Schuldienste mit den Lehrpersonen nah und effizient ist», berichtete OS-Direktor Laurent Baeriswyl (Die Mitte, Düdingen). Es sei zum Nachteil der Kinder, wenn diese ihre Therapie nicht mehr in der Schule machen können. «Kurze Wege bedeuten wenig verpassten Unterrichtsstoff», ergänzte Primarlehrerin Regula Hayoz Helfer (Grüne, Barberêche). Auch sei ein vertrauter Ort für die Kinder besser als eine ungewohnte Umgebung. Das System mit den Therapien am Schulort funktioniere im Sense- und Seebezirk gut.