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Trotz Kritik sagen die Genossenschafter der Tröchni Ja zur Fusion mit der Landi Sense-Düdingen

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Ein erster Schritt in Richtung Fusion der Trocknungsgenossenschaft des Sensebezirks und der Landi Sense-Düdingen ist getan. Trotz kritischer Voten stimmte am Dienstagabend eine grosse Mehrheit der Tröchni-Genossenschafter der Fusion zu.

Es war viel Information, die Verwaltungsratspräsident Guido Blanchard den 91 anwesenden Genossenschafterinnen und Genossenschaftern am Dienstagabend im Senslerhof in St. Antoni vorlegte. Diese hatten über ein ganzes Paket zu entscheiden: einerseits die Fusion der Trocknungsgenossenschaft – der Tröchni – des Sensebezirks mit der Landi Sense-Düdingen, andererseits aber auch Investitionen in die Anlage in den kommenden Jahren.

Bereits im März hatten die Tröchni und die Landi Sense-Düdingen über die Pläne informiert (die FN berichteten). Guido Blanchard zeigte sich am Dienstagabend überzeugt, dass die Fusion der richtige Weg in die Zukunft für die Trocknungsgenossenschaft ist. «Wir arbeiten mit der Landi seit jeher eng zusammen, wir brauchen den gleichen Platz und werden gewisse Synergien in der Administration nutzen können.»

Professionalisieren

Das Ziel sei es, den Trockenproduktmarkt zu professionalisieren, auszubauen und zu entwickeln. «Wir wollen die regionale Produktion aufwerten.» Mit der Fusion könnten Risiken gesenkt und Kosten optimiert werden. Die Betriebsleitung der Trocknungsgenossenschaft sei derzeit sehr klein, was ein gewisses Risiko berge, wenn jemand ausfalle. 

Zur Professionalisierung gehören auch Investitionen in die Anlage. Die Trocknungsgenossenschaft kann vom Nachbarunternehmen Horner Land im Baurecht übernehmen und dort für 1,3 Millionen Franken eine neue Halle erstellen, in der eine neue Strukturballenpresse zu stehen kommen soll. Das Bedürfnis für solche Strukturballen sei derzeit da, das habe eine Analyse gezeigt, so Blanchard. Dieses Projekt soll bis 2022 realisiert werden.

Auch mittelfristig hat die Tröchni Pläne: Die Trocknungsanlage aus dem Jahr 1982 soll in den nächsten fünf Jahren ersetzt werden, zudem sollen zusätzliche Verladezellen sowie ein neuer überdachter Lagerraum entstehen. Das gesamte Investitionsvolumen in den nächsten fünf Jahren beläuft sich auf 5,4 Millionen Franken.

Die Trocknungsanlage ist fast 40 Jahre alt.
Corinne Aeberhard/a

Kritische Fragen…

Die Investitionspläne kamen bei den Genossenschaftern gut an. Einer von ihnen fragte, warum nicht schon jetzt die Baueingabe für sämtliche Projekte gemacht werde. «Wir konzentrieren uns zunächst auf die kurzfristige Investition für die Strukturballenpresse und die neue Halle. Der Rest ist grobe Planung. Das ist noch nicht baubewilligungsreif und kann sich noch ändern», antwortete Guido Blanchard.

Ein anderer Genossenschafter fragte, warum es die Fusion brauche, um die Investitionen zu realisieren. «Wir sind gut aufgestellt und haben gesunde Finanzen. Wir könnten das auch alleine stemmen.» Er äusserte die Sorge, dass mit der Fusion das Angebot der Tröchni kleiner werde. Zwar vermindere die Fusion das Risiko, alleine weiterzumachen sei aber auch nicht besonders riskant. 

Auch ein anderer Genossenschafter sprach sich dafür aus, weiterhin alleine zu bleiben. «So können wir bestimmen, was mit der Tröchni passiert.» Er warnte auch, dass mit Fusionen selten Kosten in der Administration gespart werden könnten. 

…und Unterstützung

Guido Blanchard entgegnete, dass man sich nicht vom guten Betriebsergebnis 2020 blenden lassen dürfe. «Das war ausserordentlich.» Die Investitionen alleine zu stemmen, sei happig, und das Umfeld sei durchaus schwierig. Blanchard erinnerte auch daran, dass zahlreiche Genossenschafter der Tröchni auch Genossenschafter der Landi seien. 

Unterstützung erhielt er von zwei weiteren Genossenschaftern: «Vergangene Fusionen haben gezeigt, dass die Partner gestärkt daraus hervorgingen», sagte einer. Und ein anderer fügte hinzu: «Rein von den Platzverhältnissen her ist es nur logisch, dass wir fusionieren.»

Einem Antrag, den Entscheid zu verschieben und somit zuerst das Resultat der Abstimmungen zu den Agrarinitiativen vom Wochenende abzuwarten, konnte aus juristischen Gründen nicht stattgegeben werden, wie der anwesende Notar sagte. Ein weiterer Antrag auf eine geheime Abstimmung scheiterte.

So kam es zur Abstimmung: Mit 84 Ja- zu fünf Nein-Stimmen stimmten die Genossenschafter der Fusion zu. Zum Baurechtsvertrag mit der Horner AG und den anstehenden Investitionen sagten die Anwesenden einstimmig Ja.

Das Gebäude der Horner AG am rechten Bildrand ist Nachbar der Trocknungsgenossenschaft und der Landi in Tafers. 
Charles Ellena/a

Landi muss noch entscheiden

Am Donnerstag entscheiden die Landi-Genossenschafter über die Fusion. Sagen auch sie Ja, so wird die Trocknungsgenossenschaft künftig ein eigener Betriebszweig innerhalb der Landi Sense-Düdingen. Der Name Trocknungsanlage Tafers und das Logo werden weitergeführt, Raphael Schafer bleibt Geschäftsführer. Die bisherigen Tröchni-Verwaltungsräte Guido Blanchard und Thomas Helfer werden Einsitz nehmen im Verwaltungrat der Landi. 

Für ihn schliesse sich mit diesem Ja ein Kreis, sagte Guido Blanchard nach rund drei Stunden Versammlung sichtlich gerührt: 

Mein Grossvater war der erste Präsident der Tröchni, und ich bin der letzte. Ich war gerne euer Präsident.

Jahresergebnis

2020 war ein Rekordjahr für die Tröchni

Die Trocknungsgenossenschaft des Sensebezirks hat im Jahr 2020 eine Rekordmenge getrocknet: Insgesamt belief sich das Trocknungsgut auf 10’400 Tonnen, darunter 1413 Tonnen Gras, 6844 Tonnen Mais, 1230 Tonnen Kolbenschrot und 472 Tonnen Getreide. Zum Vergleich: 2019 und 2018 betrug die Gesamtmenge jeweils rund 8000 Tonnen, 2017 rund 7000 Tonnen und 2016 und 2015 rund 5000 respektive 4000 Tonnen. «Wir hatten gutes Wetter, die Kulturen sind optimal gediehen», sagte Geschäftsführer Raphael Schafer an der Generalversammlung der Trocknungsgenossenschaft vom Dienstagabend. Er bedankte sich bei den Landwirten für ihre Geduld – denn sie mussten wegen der hohen Mengen Wartezeiten bei der Tröchni in Kauf nehmen. Die Jahresrechnung schloss bei Einnahmen und Ausgaben von rund 2,8 Millionen Franken mit einem Ertragsüberschuss von 118 Franken. Eigentlich betrug der Überschuss rund 350’000 Franken, damit tätigte die Genossenschaft aber Rückstellungen für die anstehenden Investitionen. nas

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