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Türrù vom Glunggmoos

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Türrù vom Glunggmoos

Sage aus dem Schwarzseetal

Der kalte Winter ging zu Ende und die ersten Sonnenstrahlen liessen die Weiden ergrünen. In der Nähe des Ättenbergs lag das kleine Berggebiet Glunggmoos. Auf diesem Berg stand nur eine einzige kleine Berghütte auf einer Waldlichtung. Türrù aus der Familie Thalmann lebte schon seit Jahren dort.

Von CARMEN BUNTSCHU
und NATHALIE BAERISWYL

Selten liess sich Türrù im Dorf Schwarzsee blicken. Die Dorfbewohner fürchteten sich vor ihm und trauten ihm nicht, weil er ein recht seltsamer alter Mann war.

Als er sich nach langer Zeit wieder ein Mal ins Dorf begab, tuschelten die Dorfbewohner eifrig miteinander. Nachdem sich Türrù wieder auf den Weg nach Hause gemacht hatte, versammelten sich die Leute des Dorfes unten am See. Nach langem Diskutieren beschloss der Dorfälteste, dass Türrù nicht in ihre Gegend passte. Noch am gleichen Abend schickte er die stärksten Burschen ins Glunggmoos, um Türrù endgültig fortzujagen. Mit Fackeln und Äxten umzingelten sie die Hütte. Sie brachen die Tür auf und stiessen Türrù in die dunkle Nacht. Die Burschen zerrten ihn in den Wald und rissen ihm die Kleider vom Leibe. Sie verwundeten ihn mit ihren Äxten, bis es ihm gelang, einem jüngeren Senn die Axt aus der Hand zu reissen und zu entfliehen.

Die Dorfbewohner warteten noch bis zum Morgengrauen, doch Türrù kam nicht zurück. Obwohl die jungen Männer mit der erfreulichen Botschaft zurückkehrten, befürchtete der Dorfälteste immer noch, dass Türrù in den Wäldern des Glunggmooses umherwilderte. Aus diesem Grunde verbot er allen Dorfbewohnern, sich in der Nähe dieses Gebietes aufzuhalten.

Eine Furcht erregende Gestalt

Einige junge Förster lachten darüber und wanderten eines Nachts in die Hütte hinauf. Da das Glunggmoos die prächtigsten Wälder des Schwarzsees besass, wollten sie dort einige Wochen verweilen, um Holz zu hacken. Während der ersten Nacht vernahm der unerfahrenste Förster draussen ein Hacken. Sofort begab er sich in die dunkle Nacht, weil er glaubte, dass die anderen die Arbeit ohne ihn erledigen wollten.

In der Nähe der Hütte erblickte er eine furchterregende Gestalt, welche ihm das Blut in den Adern gefrieren liess. Vor Furcht schloss der Förster seine Augen, damit er diese grausame Kreatur nicht mehr sehen musste. Doch als er wieder auf dieselbe Stelle schaute, war niemand mehr da. Darauf ging er zitternd zurück ins Bett.

Flucht aus dem Glunggmoos

Am nächsten Morgen berichtete er den andern, was er in der Nacht erlebt hatte. Die Förster glaubten, das er nur Eindruck schinden wolle, lachten ihn aus und machten sich auf den Weg zur Arbeit. Nach einem erfolgreichen Arbeitstag sassen sie noch gemütlich bei einem «Bätzi» zusammen und liessen sich schlussendlich erschöpft in die Federn fallen. Der Forstingenieur schreckte in der Nacht auf und hörte draussen einen markerschütternden Schrei. Zuerst dachte er, dass ein verletztes Tier in den Wäldern jaulte. Fest entschlossen ihm zu helfen, eilte er in den Wald, um es zu suchen.

Es war eine stürmische, pechschwarze Nacht. Als er dem Heulen immer näher kam, erblickte er plötzlich dieselbe Gestalt, die der jüngste am Vortag beschrieben hatte. Er kannte die Geschichte Türrùs und wusste sofort, dass es sich um ihn handelte. Er lief zu den anderen, um sie zu wecken, und noch in derselben Nacht verliessen sie das Glunggmoos. Nur der jüngste und der älteste Förster wussten weshalb.

Noch heute berichten Förster, dass sie ein seltsames Heulen und Hacken in der Nähe des Glunggmooses hören. Folgt man diesem, ist es möglich, dass man auf Türrù stösst.

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