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Überweisung haarscharf verhindert

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Im allerletzten Moment ist es der Freiburger Kantonspolizei am Dienstag gelungen, einen Zahlungsauftrag von einer Million Franken zu stoppen. Kurz bevor der Betrag bei der Empfängerbank ankam, konnte die Polizei die von Finanzbetrügern in die Wege geleitete Transaktion in Zusammenarbeit mit der Bank stoppen. «Es musste schnell gehen», sagt Gallus Risse, Sprecher der Freiburger Kantonspolizei. Wie diese gestern mitteilte, sind nach den ersten ähnlichen Vorfällen diesen Sommer (FN vom 2. August) nun weitere Unternehmen Opfer solcher Machenschaften geworden.

Bei sechs grossen Freiburger Unternehmen haben Finanzbetrüger bisher versucht, per Überweisung zu Geld zu kommen. Sie gehen dabei immer gleich vor: Sie kontaktieren die Buchhaltung der Firma, die als Zielscheibe gilt, und geben sich als hohes Kadermitglied aus. Damit kein Misstrauen aufkommt, nimmt kurze Zeit später eine weitere Person Kontakt auf und gibt sich als Vertrauensperson aus, zum Beispiel als Anwalt. Der Kontakt kann per E-Mail oder per Telefon erfolgen, oftmals indem mit technischen Mitteln die Adresse des Verantwortlichen imitiert wird. «Der Mitarbeiter erhält ein Mail mit der Mailadresse des Chefs», erklärt Risse. Nach einigen Kontakten mit der Person in der Firma verlangt der Betrüger eine Überweisung in ein fremdes Land und erwähnt, dass es sich um eine äusserst vertrauliche Transaktion handle, die absolute Diskretion gegenüber den Mitarbeitern und den Vorgesetzten verlange. So bleibt das persönliche Gespräch mit dem Vorgesetzten, welches den Betrug auffliegen liesse, meist aus. «Die Betrüger sind sehr gut organisiert, haben gut recherchiert über die Unternehmen und gehen clever vor. Viel läuft über den elektronischen Weg», sagt Gallus Risse. Wer die Betrüger sind, weiss die Polizei nicht. «Sie sprechen ein sauberes Französisch.» Vom neuen Phänomen seien vor allem Westschweizer Kantone betroffen. Erst in einem Kanton sei bereits ein beachtlicher Betrag überwiesen worden.

Misstrauisch sein

Welche Freiburger Firma am Dienstag fast eine Million Franken an die Betrüger überwiesen hätte, dürfe er aus Gründen der Diskretion nicht bekannt geben, sagt Gallus Risse. Die Betrüger hätten es aber grossmehrheitlich auf Firmen abgesehen, die auf dem internationalen Markt tätig oder schweizweit bekannt seien.

 Die Polizei warnt die Unternehmen. Sie empfiehlt ihnen, solche Anfragen mit grossem Misstrauen zu behandeln, die E-Mail-Adresse oder die Telefonnummer des Gesprächspartners zu kontrollieren sowie die internen Kontrollen in Bezug auf Finanztransaktionen zu verstärken. Sämtliche Vorfälle sind der Polizei zu melden (026 305 19 19).

Handelskammer: Mail-Warnung an alle Mitglieder

D ie Freiburger Handels- und Industriekammer hat gestern auf Anraten der Kantonspolizei an alle ihre 980 Mitglieder ein Mail versandt und darin vor den Finanzbetrügern gewarnt. «Das ist ein für uns ungewöhnliches Vorgehen», sagt der Kommunikationsverantwortliche Grégoire Raboud. Weitere Massnahmen seien nicht vorgesehen. ak

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