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Über die Mauer geklettert und geschwommen, was das Zeug hält

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Pierre Nussbaumer hat zusammen mit einer Clique Jungs seine Teenagerjahre im Schwimmbad Motta verbracht. Anlässlich des Hundert-Jahr-Jubiläums erzählt er den FN von dieser verboten schönen Zeit. 

Es ist lange her, als Pierre Nussbaumer zum letzten Mal in der Motta war. Spätestens als er in den 1980er-Jahren sein eigenes Haus mit Pool hatte, war das Freibad kein Thema mehr.

Zügigen Schrittes geht der 87-Jährige durch die Anlage. Dort, wo heute das Lernschwimmbecken aufhört und abgetrennt durch einen schmalen Weg das Sportbecken beginnt, bleibt er stehen: «Das ist neu. Früher führte über die beiden Becken eine Brücke, unter der man hindurchschwimmen konnte», stellt er fest. «Und hier» – Nussbaumer zeigt auf das verspiegelte Fenster des Bademeisterbüros – «waren die Pissoirs.» Das habe so gestunken, dass sie immer einen grossen Bogen drum herum gemacht hätten. «Mit der Hygiene hatte man es damals noch nicht so.» Am Ende des Sportbeckens angekommen, erzählt Nussbaumer, dass hier früher anstelle des Einmeterbretts ein Viermeterbrett gestanden habe. Und die Liegewiese habe es damals noch nicht gegeben, soweit er sich erinnere. «Hier irgendwo muss die Mauer zum Fussballplatz verlaufen sein.»

Heimlich über die Mauer gesprungen

Nussbaumer lacht verschmitzt, wenn er erzählt, wie er und einige Kollegen in jungen Jahren abends jeweils über die Mauer geklettert waren. Das war Ende der 1940er-, anfangs der 1950er-Jahre. Nussbaumer wohnte damals mit seinem Vater und seiner Schwester oben an der Neustrasse (Route Neuve). Seine Mutter war bereits verstorben. «Von dort sauste ich zu Fuss runter, später nahm ich das Velo.» 

Schwimmen zu gehen, wenn die Toren der Motta bereits geschlossen waren, hatte seinen besonderen Reiz. «Es gab immer eine Lösung, um hineinzukommen», erzählt Nussbaumer. Manchmal habe auch die Frau an der Kasse ein Nachsehen gehabt und sie kurz vor Schluss noch schnell umsonst hineingelassen. 

Richtige Wasserratten

Das Schwimmen haben sich die Jungs selber beigebracht. «Wir konnten alle Schwimmstile: Brust, Crawl und Delfin. «Wir waren sehr sportlich, richtige Wasserratten.» Sie hätten Wettschwimmen veranstaltet und seien viel getaucht. «Ich war ein guter Taucher. Ich bin jeweils von einem Ende des Bads unter der Brücke hindurch bis zum anderen Ende getaucht», erinnert sich Nussbaumer stolz. Damit habe er alle an die Wand geschwommen, auch den damaligen Schwimmlehrer Vuilloud. «Der hatte das Gefühl, er sei der Beste, dabei konnte er uns das Wasser nicht reichen.»

Pierre Nussbaumer (Jahrgang 1936) erzählt, wie er in den Jugendjahren viel Zeit im Freibad Motta verbrachte. 
Aldo Ellena

Die beste Zeit

Die Zeit zwischen dem zwölften Altersjahr bis zur Rekrutenschule sei die schönste gewesen: Dank der Motta und Beda Hefti. Der Bauingenieur und Architekt des ersten öffentlichen Bades der Schweiz, das weder als Fluss- noch als Seebad konzipiert war, verdiene eine Krone, findet Nussbaumer, der selber am Technikum Schreiner lernte und später als technischer Architekt und Generalunternehmer arbeitete. «Er war seiner Zeit voraus.» Es habe einige Leute gegeben, die ein solches Freibad unsittlich fanden. «Von wegen…!», sagt Nussbaumer dazu.

Er könne sich gut daran erinnern, wie der Betrieb der Motta zunächst noch in Frauen- und Männertage aufgeteilt gewesen war. Erst später, ab 1945, war er – aufgrund eines Bundesgerichtsurteils – gemischt. Der «Stina» sei damals der Obergockel gewesen, erzählt Nussbaumer. «Damals reichten die Türen der Umkleidekabinen noch nicht bis zum Boden. Wenn wir unten dann plötzlich vier Beine sahen, wussten wir, was los war.»

Mit Optimismus wird man alt

Wasser blieb auch später ein wichtiges Element im Leben von Pierre Nussbaumer. Seine Reisen führten ihn immer wieder ans Meer: ans Mittelmeer nach Elba, ans Rote Meer, ans Karibische Meer nach Guadeloupe, wo sein ältester Sohn lebt. Inzwischen hat ihn die Kraft in den Beinen verlassen. «Beim Brustschwimmen ist der Beinschlag wichtig. Das geht nicht mehr.» Doch Nussbaumer hat deswegen die Lebensfreude nicht verloren. «Mit Optimismus wird man alt», sagt er. «Darum muss ich immer mal ein Spässchen machen.»

Serie

Motta feiert 100. Geburtstag

Das Motta-Freibad in der Freiburger Unterstadt ist heute nicht mehr aus dem Stadtleben wegzudenken. Die Badi hat 1923 ihre ersten Besucherinnen und Besucher empfangen und feiert dieses Jahr ihr 100-Jahr-Jubiläum. Die FN haben dies zum Anlass für eine Serie rund um die Motta und die Festaktivitäten genommen. agr

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