Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Unbekannte stehlen Trauerkarten aus der Totenkapelle Giffers

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Unbekannte haben aus der Totenkapelle Giffers eine unbekannte Anzahl Trauerkarten gestohlen. Die Tat sorgt in der Bevölkerung für Betroffenheit. Die Familie hat bei der Polizei Strafanzeige erstattet.

«Es ist himmeltraurig», sagt Arnold Vonlanthen aus Giffers in einem Schreiben an die FN. Eigentlich haben er und seine Familie derzeit gerade anderes im Sinn, als sich um Delikte zu kümmern. Denn er ist in Trauer, da er seine Frau am 6. Oktober verloren hat. In dieser schwierigen Zeit muss er sich mit einer ebenso rücksichtslosen wie pietätlosen Tat befassen: Aus einer Briefurne in der Totenkapelle, in der seine Frau geruht hat, haben Unbekannte Kondolenzkarten gestohlen.

Wie viele fehlen?

Durch Zufall ist seine Familie dem Diebstahl auf die Spur gekommen. Die Verstorbene ruhte während drei Tagen in der Totenkapelle Giffers. Als sie für die Kremation abgeholt wurde, lagen in der Briefurne nur gerade sechs Kondolenzkarten. «Das kann nicht sein», sagt Arnold Vonlanthen. «Wir haben bei unseren Besuchen in der Totenkapelle persönlich gesehen, dass viele Personen eine Karte in die Urne gelegt haben.» Unter den sechs Karten, die er erhielt, war keine von einer dieser Personen dabei.

Deshalb hat Arnold Vonlanthen in der Verwandtschaft nachgefragt und ist sicher, dass mindestens 30 Karten fehlen. Seine Frau war Mitglied im Cäcilienchor, die Familie im Dorf gut vernetzt. Er sagt: 

Fehlen 50 oder gar 100? Wir wissen es nicht.

Kein Dank möglich

Für die Trauerfamilie im doppelten Sinn eine Belastung. «Dies nimmt uns nicht nur die Möglichkeit, die tröstenden Worte der Anteilnahme und des Mitgefühls sowie die für uns wichtigen Erinnerungen an einen geliebten und von uns gegangenen Menschen zu lesen», sagt Arnold Vonlanthen. Auf der anderen Seite könne sich die Familie auch nicht bei den Leuten bedanken, die mit einer Karte ihre Anteilnahme ausgesprochen haben und den Trauernden Worte des Trostes, der Aufmunterung und Unterstützung gespendet haben.

Es geht aber nicht nur um Worte, sondern auch um Geld. Denn in Deutschfreiburg ist es immer noch eine Tradition, dass die Leute neben einer Karte auch eine Geldspende in den Umschlag legen, um die Familie zu unterstützen, für eine Blumenspende oder um eine Messe zu Ehren der Verstorbenen abzuhalten. Je nachdem kommt bei einem Trauerfall eine stattliche Summe zusammen.

Andere Diebstähle

Der Diebstahl aus der Urne für Kondolenzkarten in Giffers ist – soweit bekannt – ein Einzelfall. Die Pfarrei musste sich in den letzten Jahren jedoch mit anderen Diebstählen befassen, wie Pfarreipräsidentin Antje Burri-Escher sagt. So wurden im April 2020 das Kässeli für die Kerzenspenden in den Grotten von Giffers und Tentlingen aufgebrochen.

Auch aus anderen Pfarreien gab es immer wieder mal Meldungen von Diebstählen aus Grotten, Kapellen oder Kirchen. Das bestätigt Arnold Schöpfer, Präsident der Pfarreienvereinigung Deutschfreiburg. «Es ist schwierig, denn wir können nicht überall alles zuschliessen oder jemanden abkommandieren, der alles überwacht.» Den Pfarreien rät die Polizei, die Urnen, Kassen und Opferstöcke regelmässig zu leeren. «Normalen Leuten kommt es ja nicht in den Sinn, dieses Geld zu stehlen. Wer aber eine Möglichkeit sucht, der findet wohl immer eine», sagt Arnold Schöpfer.

Lausbuben?

Über die Täterschaft kann Arnold Vonlanthen nur mutmassen, ebenso die Pfarrei. «Es könnte auch sein, dass es sich um einen dummen Lausbubenstreich handelt», sagt Pfarreipräsidetin Antje Burri-Escher auf Anfrage. Die Pfarrei habe vor einigen Monaten mit einem Fall von zwei Schulkindern zu tun gehabt, die an Haustüren im Namen der Pfarrei Geld gesammelt hätten – um es in die eigene Tasche zu stecken. Sie ist der Meinung, dass es deshalb durchaus sein könnte, dass Jugendliche solche Ideen aushecken, ohne dass sie einen Generalverdacht aussprechen wolle. Möglicherweise hänge der Diebstahl auch damit zusammen, dass die Pfarrei seit rund einem Monat die Todesfälle im Anschlagkasten am Eingangstor zum Friedhof publiziere, sagt Antje Burri-Escher.

Strafanzeige eingereicht

Arnold Vonlanthen hofft, dass der Dieb zur Verantwortung gezogen werden kann. Er hat Strafanzeige eingereicht. Die Kantonspolizei habe keine Kenntnis davon, dass die Zahl der Gelddiebstähle aus religiösen Einrichtungen zugenommen habe, sagt Polizeisprecher Bertrand Ruffieux auf Anfrage der FN. Zum einen führt die Polizei keine spezifischen Statistiken über diese Art von Diebstahl. Zum anderen ist es nicht sicher, ob alle den Weg von Familie Vonlanthen wählen und den Diebstahl melden. Möglich ist auch, dass viele Trauerfamilien die Zahl der Trauerkarten in den Urnen gar nicht hinterfragt haben. «Wenn nicht so viele gefehlt hätten, hätte ich es wohl auch nicht gemerkt», sagt Arnold Vonlanthen.

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema