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Und um 0.24 Uhr hatte Philippe Furrer einen Energieanfall

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Ausgerechnet der Älteste fand in der fünften Minute der dritten Verlängerung noch Kraftreserven: Philippe Furrer erlöste Gottéron mit dem sehenswerten 3:2-Siegtreffer und brachte Freiburg in der Serie gegen Lausanne 2:1 in Führung.

Es lief die 105. Spielminute, als Philippe Furrer in der Mittelzone einen Pass von Joël Genazzi abfing. So weit, so unspektakulär, Mitternacht war längst vorbei, die ersten Zuschauer hatten das Stadion bereits verlassen, und auf dem Eis waren bei den völlig erschöpften Spielern Fehlpässe fast schon eher Regel als Ausnahme. Dann aber beschleunigt Furrer plötzlich, sprintet mit drei, vier schnellen Schritten ins gegnerische Drittel, täuscht einen Slapshot an und lässt so Genazzi aussteigen, den er lässig umkurvt, bevor er Lausanne-Goalie Luca Boltshauser backhand zum 3:2 bezwingt. Ein Klassetor!

Geschossen von einem Defensivverteidiger, der zuvor in 142 Spielen für Gottéron gerade einmal drei Treffer erzielt hatte. «Ich liebe die Playoffs, da mache ich manchmal solche Sachen», sagte Furrer nach der Partie mit einem Grinsen, das er schlicht nicht mehr wegbrachte. «Die Finte machte ich, weil etwas Unerwartetes bei solchen Spielverläufen oft funktioniert. Und dann dachte ich, dass der Goalie denkt, ich würde oben links schiessen – und ging deshalb davon aus, dass er die Beine aufmacht.» Genau das tat Boltshauser – und Furrer traf die Lücke.

Nur ein Match dauerte länger

Philippe Furrer konnte also noch ziemlich klar denken um 0.24 Uhr. Woher aber nahm der 36-Jährige, der Ende Saison zurücktritt, weil sein Körper nicht mehr mitmacht, die Energie für seinen Geniestreich? «Ganz ehrlich, in solchen Situationen ist so viel Adrenalin im Körper, da wird man nicht müde. Ich hätte bestimmt noch drei oder vier Drittel spielen können», so der Mannschaftsälteste, der mit 34:20 Minuten hinter Ryan Gunderson (38:35) der Freiburger mit der zweitmeisten Eiszeit war. «Das Spiel entwickelt sich irgendwann auf ein tieferes Niveau runter, alle passen sich dem an – und irgendwann braucht es dann einen Boost.»

Tatsächlich war das Niveau spätestens ab der zweiten Verlängerung bescheiden. «Sogar ich war müde und emotional ausgelaugt», sagte Trainer Christian Dubé nach dem Spiel. «Deshalb ziehe ich wirklich den Hut vor beiden Mannschaften.» Mit Flüssignahrung, Powerriegeln und Traubenzucker versuchten die Spieler, sich so gut es geht fitzuhalten. Aber irgendwann kommt trotzdem die Müdigkeit. «Einen Match am Dienstag angefangen und am Mittwoch beendet habe ich in meiner Karriere definitiv ebenfalls noch nie», sagte Captain Julien Sprunger.

Es ist klar, dass diese Partie bei beiden Mannschaften Spuren hinterlassen wird, denn schon am Donnerstag geht es in Lausanne mit Spiel vier weiter. «Ich hoffe, dass sich die Strapazen für den Sieger ein bisschen einfacher verarbeiten lassen», so Dubé nach der Partie, die übrigens bloss die zweitlängste Playoff-Partie im Schweizer Eishockey war. Vor drei Jahren gewann Bern in Genf im Viertelfinal ebenfalls mit 3:2 nach Verlängerung. Mark Arcobello erzielte damals das Siegtor nach 117:43 Minuten. Bern gewann danach auch die Serie.

Gottéron im Powerplay klar besser

Für Gottéron war der Erfolg in diesem Spiel ebenfalls extrem wichtig. Ansonsten hätten die Freiburger zum zweiten Mal in Folge einen möglichen Sieg noch aus der Hand gegeben. Denn die Partie begann sehr gut für sie, nach dem Startdrittel führten sie 2:0.

Als Andrea Glauser und Andy Miele nach unnötigen Fouls auf die Strafbank mussten, schlug Gottéron gleich doppelt zu. Zunächst traf Julien Sprunger in der 12. Minute in doppelter Überzahl, keine Minute später Chris DiDomenico in einfacher.

Die Special Teams sind der Hauptgrund dafür, dass Gottéron in der Serie 2:1 führt. Während die Freiburger ihre Powerplay-Treffer drei und vier in der Serie erzielten, stehen die Waadtländer nach mittlerweile 23:01 Powerplay-Minuten immer noch ohne Erfolgserlebnis da. Im Gegenteil: Wegen Andrei Bykows Shorthander in Spiel eins weisen sie im eigenen Powerplay sogar eine negative Bilanz auf.

In Spiel drei taumelten die Gäste nach der frühen 2:0-Führung des Heimteams kurz. Gottéron erkannte das und sorgte vorübergehend mit einem aggressiven Forechecking für viel Druck. Womöglich wäre es ein gemütlicher Abend für die Freiburger geworden, hätte Matthias Rossi in der 15. Minute nicht bloss die Latte getroffen oder Boltshauser wenig später nicht mirakulös gegen Dave Sutter gerettet.

Jeckers Fehler lanciert das Spiel neu

So aber waren die Lausanner weiter im Spiel, als sie allmählich wieder zu sich kamen. Und bei numerischem Gleichstand sind sie in dieser Serie nicht schlechter als Freiburg. Trotzdem schien Gottéron vieles im Griff zu haben, als Benoit Jecker in der 27. Minute mit einem Lapsus die Partie neu lancierte. Sein Fehlpass im eigenen Drittel ermöglichte Emilijus Krakauskas den Anschlusstreffer. Bitter für die Freiburger: Die Topspieler des Gegners hatten sie bis dahin gut im Griff – und dann brachte ausgerechnet die vierte Linie der Waadtländer die Gäste zurück ins Spiel.

Der LHC blieb nach dem Anschlusstor bei fünf gegen fünf in der regulären Spielzeit die bessere Mannschaft. Im Gegensatz zu den Freiburgern schafften sie es immer wieder einmal, sich längere Zeit im gegnerischen Drittel zu installieren. Das hatte damit zu tun, dass die Waadtländer sowohl im Forechecking als auch bei der Spielauslösung mehr überzeugten. Der Ausgleich in der 44. Minute durch einen Direktschuss des zukünftigen Gottéron-Spielers Christoph Bertschy war verdient. «Wie wir nach dem 2:0 spielten, hat mir tatsächlich nicht so gefallen», sagte Dubé. «Aber Lausanne ist halt auch schlicht eine gute Mannschaft. In dieser Serie entscheiden Details.»

In den Verlängerungen hatten bis zum goldenen Treffer beide Mannschaften ihre Chancen auf den Lucky Punch. Aber nur Gottéron hatte Philippe Furrer…

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