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Uni eröffnet Herbstsemester unter speziellen Vorzeichen

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Die Universität Freiburg eröffnet das neue Studienjahr wieder mit Präsenzunterricht. Allerdings gilt dies nur für Personen mit Impfzertifikat. Möglicherweise können Pool-Tests den Zugang für weitere Studierende ermöglichen.

«Es ist ein spezieller Beginn des neuen Studienjahrs», sagte die Rektorin Astrid Epiney am Montag an einer Medienkonferenz zum Start des Herbstsemesters. «Doch schon letztes Jahr war die Lage sehr angespannt.»

Epiney sprach die letzte Woche kommunizierte Entscheidung an, mit einer Zertifikatspflicht wieder zum Präsenzunterricht an der Universität zurückzukehren. Wer sich nicht impfen lassen will und nicht als genesen gilt, kann mit einem negativen Test vor Ort teilnehmen. Zudem werden für alle Lehrveranstaltungen Unterrichtsmaterialien zur Verfügung gestellt.

Epiney wies darauf hin, dass die Universität und die anderen Freiburger Hochschulen schweizweiten Weisungen gefolgt sind. «Es ist die beste aller schlechten Möglichkeiten», sagte sie. «Wir garantieren den Zugang mit dem Zertifikat. Sonst gehen wir das Risiko ein, den Präsenzunterricht wieder für alle Studierenden schliessen zu müssen.»

Nicht unbedingt gleichwertig

Die Rektorin betonte, dass alle Lehrpersonen verpflichtet seien, ein Studieren aus der Ferne zu ermöglichen. Dazu seien alle Mittel möglich, die von einem Anbieten des Unterrichtsmaterials in Verbindung mit Fragestunden bis zum Streaming reichen. Die Universität garantiere, dass Fernunterricht für alle Angebote möglich ist, man könne aber nicht garantieren, dass Präsenz- und Fernunterricht auch gleichwertig seien, sagte Epiney auf eine entsprechende Frage. Die Qualität des Fernunterrichts müsse korrekt sein. Eine Umfrage über das letzte Studienjahr habe gezeigt, dass dies für rund zwei Drittel der Studierenden auch der Fall war.

Wie Epiney sagte, sei die Universität auch in Diskussionen mit dem Kantonsarzt, um eventuell Pool-Tests für den Unterricht einzuführen. So könnten künftig vielleicht auch Studierende ohne Zertifikat zugelassen werden. Dazu wäre man bereit, die Richtlinien anzupassen, und man suche nach einer Lösung, diese Pool-Tests für Studierende gratis zu machen. «Man könnte so zum Unterricht kommen, nicht aber in eine Disco gehen.»

Andere Regeln für Personal

Wie Epiney ebenfalls auf Anfrage sagte, gelte die Zertifikatspflicht nicht für das Personal. So sei es möglich, dass ein Professor ohne Zertifikat Unterricht erteile. Dies sei zwar eine Inkohärenz, doch gelten für das Personal die Weisungen des Staatsrats, für Studierende hingegen die nationalen Richtlinien. Weiterhin gelte für die gesamte Universität eine Maskenpflicht. Es werde Zertifikatskontrollen geben, die könnten aber nur stichprobenweise erfolgen, präzisierte sie.

Weiterhin attraktiv

Mit dem ersten Tag des Studienjahrs ist es noch zu früh, eine genaue Zahl an eingeschriebenen Studierenden zu nennen, sagte die Rektorin. Derzeit werden rund 10‘900 Studierende erwartet. Davon stammt knapp ein Viertel aus dem Kanton Freiburg, rund 60 Prozent aus anderen Kantonen und der Rest aus dem Ausland. Epiney wertet die Zahlen als ein Zeichen der Attraktivität der Universität Freiburg. Bei einigen Fakultäten oder Fachrichtungen würden die Zahlen tendenziell steigen, so etwa bei der juristischen Fakultät oder der Studienrichtung Psychologie.

Auch im nun beginnenden Studienjahr gibt es wieder neue Angebote. So startet neu ein Masterstudium in Marketing und eines in italienischer Literatur. Für 2022 ist ein Bachelor auf Französisch in Kommunikationswissenschaften vorgesehen. 

Projekte in Planung

Für die Zukunft stehen einige grössere Projekte an. So laufe derzeit die neue Mehrjahresplanung, die aufzeigen soll, wie die Uni die Strategie 2030 umsetzen will. «Wir bleiben eine Voll-Uni, aber mit gezielten Profilen», sagte Astrid Epiney. Ein Schwerpunkt liege etwa bei der Digitalisierung im Zusammenspiel mit der Gesellschaft. Auch die Infrastruktur mit dem Projekt «Thierryturm» für die juristische Fakultät und notwendige Renovationsarbeiten an den Gebäuden der Uni Pérolles stehen bevor. «Dazu braucht es finanzielle Mittel, und wir zählen auf die Unterstützung des Kantons, auch wenn eine erste Antwort des Staatsrats dazu etwas ausweichend ist», sagte sie. 

Eva Maria Belser

«Es ist ein Abwägen unter den Grundrechten»

Eva Maria Belser ist Inhaberin des Lehrstuhls für Staats- und Verwaltungsrecht der Uni Freiburg und Mitglied der Taskforce des Bundes.

Öffentlicher Verkehr muss allen zugänglich sein. Wo sehen Sie Hochschulbildung?

Belser: Beim öffentlichen Verkehr besagt das Gesetz, dass man keinen Transport verweigern kann. Auch Bildung ist etwas Wesentliches, auf das es gemäss Völkerrecht ein Anrecht gibt. Es ist aber auch möglich, Bildung online zu beziehen. Natürlich wissen wir aber alle, dass es nicht das Gleiche ist.

An Kundgebungen wird stets auf die Grundrechte hingewiesen. Sind die Grundrechte mit dieser Lösung gewährleistet?

Mit den Grundrechten haben wir vieles erlitten, und ich verstehe auch die Unzufriedenheit. Aber zum Teil porträtiert man das zu Unrecht als reine Grundrechtseinschränkung. Grundrechte muss man nicht nur achten, sondern auch schützen. Hier geht es vor allem darum, das Recht auf körperliche Integrität zu schützen und das Recht auf Gesundheit zu gewährleisten. Wenn wir eine Überlastung im Gesundheitswesen haben, ist es ein grundrechtliches Problem. Wir wägen zwischen verschiedenen Grundrechten ab, und ich glaube, man hat im Moment die richtige Balance gefunden. Ich hoffe, dass wir die Zertifikatspflicht möglichst bald wieder aufheben können. Eine Grundrechtseinschränkung beim Zertifikat zu sehen, ist etwas irreführend. Es geht ja darum, möglichst viele andere Grundrechte wieder einzuführen, was vielleicht nicht für alle im gleichen Tempo geschieht. Eigentlich ist das keine Einschränkung, sondern eine Wiederherstellung eines grundrechtlichen Anspruchs. uh

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