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Unwetterschäden: Das Ausmass ist noch unklar

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Die durch die lang anhaltenden Niederschläge entstandenen Schäden Ende Jahr sind beachtlich. Noch weiss aber niemand genau, welche Kosten und Konsequenzen die zahlreichen Erdrutsche mit sich bringen.

Unwetter sorgen seit Jahren immer wieder für diverse Schäden im Sensler Voralpengebiet. So verursachten anhaltende Niederschläge im vergangenen November und Dezember Rutschungen an den Hängen in Schwarzsee (die FN berichteten). Die hohen Niederschlagsmengen haben aber auch an vielen anderen Stellen für Schäden gesorgt. Wo überall was genau passiert ist, versuchen aktuell die Verantwortlichen der sogenannten Integralen Berglandsanierung (IBS) Sense Oberland herauszufinden.

Das Gebiet der IBS ist in die vier Mehrzweckgenossenschaften (MZG) Schwarzsee, Muscherntal, Schwyberg-Ättenberg und Ärgera-Höllbach aufgeteilt. Insgesamt umfasst das Gebiet 114 Quadratkilometer und erstreckt sich über die Fläche von sechs Gemeinden im Sense- und Greyerzbezirk. Wie auch schon in der Vergangenheit wird also die IBS federführend sein, wenn es darum geht, die Ende 2023 entstandenen Schäden sauber zu erfassen und anschliessend die entsprechende Instandsetzung und die Finanzierung zu koordinieren. Das geschieht in enger Zusammenarbeit mit diversen kantonalen Ämtern.

Böschungsrutsch bei der Zufahrt zu den Alpen Recardets, La Balisa, Chesalette und Ahornen in Schwarzsee.
Bild: zvg/Pascal Jungo

Schnee verbirgt Schäden

Aktuell stehen die Verantwortlichen aber vor der Problematik, dass das Ausmass der Schäden noch unklar ist. Pascal Jungo, Revierförster und Naturgefahrenberater, erklärt: «Wir hatten längere und intensivere Niederschläge zu einer Jahreszeit, in der wir uns das sonst nicht gewohnt sind.» Bisher habe er es mit Unwettern zu tun gehabt, die sich im Sommerhalbjahr über einen kurzen Zeitraum ereignet haben. «Es gab ein Unwetter, und bereits am nächsten Tag konnten wir das Ausmass der entstandenen Schäden abschätzen – das ist in diesem Fall nicht so.» Die Schäden würden aktuell nach und nach festgestellt. Jungo sagt:

Sobald wieder ein bisschen Schnee weg ist, entdecken wir neue Schäden – und bis der Schnee ganz weg ist, wird das so weitergehen.

Pascal Jungo
Förster und Naturgefahrenberater
Hangrutsch in einer Weide im Bereich Spittelchnewis in Schwarzsee.
Bild: zvg/Pascal Jungo

Die meisten Schäden in Schwarzsee

Einige Erkenntnisse konnte die IBS aber bereits in Erfahrung bringen. «Die grösste Konzentration von Schäden gab es in der Region Schwarzsee, aber es gab auch grössere Schäden im Muscherenschlund, in Jaun und in Plasselb», so Pascal Jungo. Dies sei aber nur eine Momentaufnahme, betont Anton Rüffieux, Präsident der IBS. «Es wird jetzt eine Rolle spielen, ob es nochmal eine grosse Menge Schnee oder andere Niederschläge geben wird.»

Hangrutsch im Bereich Geissalp/Hohmattli im Muscherenschlund.
Bild: zvg/Pascal Jungo

Weil die Schäden im Voralpengebiet aktuell nicht richtig begutachtet werden können und zum Teil wohl noch unter dem Schnee verborgen sind, sei es auch nicht möglich, eine genaue Schadensumme zu nennen. Anton Rüffieux sagt:

Es könnten 500’000 Franken sein, es könnten 800’000 Franken sein, es könnte aber auch noch mehr sein.

Anton Rüffieux
Präsident IBS

«Aktuell fehlen noch zu viele Parameter, um eine genauere Aussage zu machen.» Der Naturgefahrenberater Pascal Jungo führt aus: «Wir wissen auch noch nicht, wo wir überhaupt eingreifen können, und welche Eingriffe nötig sein werden. Erst, wenn die Berge wieder voll zugänglich sind, werden wir mehr wissen.»

Was hingegen klar ist: Die zahlreichen Schäden werden zu einem Gesamtsanierungsprojekt zusammengefasst. «2015 haben wir zum ersten Mal ein solches globales Unwetterprojekt gemacht, vorher wurden die Ereignisse einzeln abgehandelt», erklärt Anton Rüffieux. «Die Vorgehensweise hat sich bewährt, auf diese Weise können wir zahlreiche Synergien nutzen.» Konkret bedeutet das, dass alle erfassten Schäden den gleichen Prozess durchlaufen und so als Gesamtpaket von Kanton und Bund behandelt werden. Denn es sind diese Stellen, die schlussendlich durch Beiträge einen beachtlichen Teil der entstandenen Kosten tragen werden.

Böschungsrutsch zur Alp Spicherweid im Bereich Staldenloch in Schwarzsee.
Bild: zvg/Pascal Jungo

Skala stimmt nicht mehr

Seit einigen Jahren fällt auf: Unwetterschäden beschäftigen die Eigentümer und Bewirtschafter der Voralpengebiete immer häufiger. «Man spricht grundsätzlich von 50-, 100- oder 300-Jahr-Ereignissen, aber bereits Anfang der 2000er-Jahre stellten wir fest, dass sich alle zwei Jahre solche Ereignisse zutragen», sagt Pascal Jungo. «Auch im vergangenen Herbst hatten wir innerhalb von zwei Monaten zwei 50-Jahr-Ereignisse – möglicherweise ist es an der Zeit, dass wir diese Skala überdenken.»

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