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Schwarzsee: Erdrutsche, Schlammlawinen und tiefe Risse

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die starken Niederschläge haben in Schwarzsee zahlreiche Schäden an Wegen und Hängen angerichtet. Das genaue Ausmass ist noch nicht bekannt. Das instabile Gelände stellt eine Gefahr für Wanderer und Schneeschuhlaufende dar.

Alfons Piller, Präsident der Mehrzweckgenossenschaft Schwarzsee, hat in den letzten Tagen immer wieder Anrufe mit schlechten Nachrichten erhalten. An mehreren Stellen der 26 Quadratkilometer Fläche umfassenden Genossenschaft sind Schäden gemeldet worden. «Zuerst hatten wir die lange Regenperiode, dann hat es geschneit, und später hat der Schnee wieder angefangen zu schmelzen», erklärt er die Ausgangslage. Die grosse Nässe, die dadurch entstanden ist, hat dazu geführt, dass das Erdreich an mehreren Hängen ins Rutschen geraten ist und Wege und Hofzufahrten beschädigt hat.

So zum Beispiel bei der Zufahrt Seeweid in Richtung Reccardets-Balisa. Ab der Stelle, die allgemein als Steinkurve bekannt ist, ist ein Teil des Wegs abgerutscht. Noch immer sucht sich die Schlammlawine einen Weg ins Tal hinunter und kreuzt dabei immer wieder den sich den Berg hochwindenden Weg.

Die Schlammlawine sucht sich einen Weg ins Tal.
Bild: zvg

Das ist für Alfons Piller besonders bitter, weil gerade bei diesem Wegabschnitt vor kurzem ein grösseres Sanierungsprojekt abgeschlossen werden konnte. «Über eine der drei Brücken, die man im Laufe dieser Arbeiten saniert hat, läuft ein Bach aus Schlamm, Steinen, Erde und Holz drüber. Es ist noch nicht absehbar, was für Schäden sich daraus ergeben.» Schon jetzt ist aber klar, dass die Behebung teuer wird. Alfons Piller schätzt, dass allein bei dieser Schadensstelle 300‘000 Franken kaum reichen werden.

Es stimmt mich nachdenklich, dass innerhalb so kurzer Zeit so viel zerstört worden ist.

Vor allem sei unklar, wie man die beschädigten Stellen künftig so gestalten könne, dass sich solche Ereignisse nicht wiederholen. «Wir haben schon sehr viel gemacht — alles, was in so schwierigem Gelände möglich war und trotzdem noch in einem finanziell tragbaren Rahmen.» Ohne Subventionen von Bund und Kanton wäre dies nicht möglich gewesen, hält er fest.

Jetzt heisse es, wieder von vorne anfangen. «Wir sind der Natur ausgesetzt», sagt er. Zwar habe es auch in den vergangenen Jahren immer Perioden mit viel Niederschlag gegeben, aber solche Extreme seien neu. Vielleicht müsse man für den Aufstieg in Richtung Balisa sogar über eine neue Linienführung nachdenken, so Alfons Piller. «Diese Wege sind wichtig für die Bewirtschaftung der Alpen», betont er. Wenn die Aufstiege nicht mehr möglich seien, würden die Alpen kaum mehr wirtschaftlich betrieben werden können. «Das gibt mir zu denken und macht mir grossen Kummer.»

Durch die anhaltende Nässe haben sich breite Gräben aufgetan.
Bild: zvg

Auch die Zufahrt zum ganzjährig bewirtschafteten Landwirtschaftsbetrieb in der Pürrena ist beschädigt. Oberhalb des Stalls kurz vor einer scharfen Rechtskurve ist eine Baumgruppe am Weg in Bewegung geraten. «Es haben sich 30 bis 40 Zentimeter breite Spalten aufgetan», erzählt Alfons Piller. Die Experten nehmen an, dass die vorhandene Drainage das Wasser nicht mehr bewältigen kann, sodass das Wasser unterirdisch den Hang hinunterfliesst und den Hang instabil macht.

Der Zugangsweg zum Spicherweidli ist abgerutscht.
Bild: zvg

Die Zufahrt zum Spicherweidli ist gemäss Alfons Piller ebenfalls komplett weg. Auf dem Weg vom Sahlenvorschis zum Lägerli haben sich entlang der Strasse mehrere Risse aufgetan. Und auf dem beliebten Wanderweg Euschels-Riggisalp ist an einer Stelle ein grosser Teil des Wegs abgerutscht.

Naturgefahrenberater Pascal Jungo ist derzeit im Gelände unterwegs und nimmt die Schäden, die bereits jetzt ersichtlich sind, auf und analysiert sie. Dies ist gemäss Alfons Piller die Basis für Entscheide, welche Sofortmassnahmen getroffen werden müssen. Er schätzt das Ausmass des Schadens auf weit über eine halbe Million Franken ein.

Teile des Wanderwegs Richtung Unterer Euschels-Riggisalp sind abgerutscht.
Bild: zvg

Lebensgefährliche Wege

Derzeit sind keine Bauten von Schäden betroffen, einzig Wege und Zufahrten. Pascal Jungo und Alfons Piller geht es vor allem auch um die Sicherheit von Personen, die zum Wandern oder Schneeschuhlaufen in die Gegend kommen. «Einige offizielle Wanderweg-Routen führen direkt durch die betroffenen Stellen», erklärt der Präsident der Mehrzweckgenossenschaft Schwarzsee und Plaffeier Gemeinderat. Er warnt:

Es ist lebensgefährlich, das Gelände zu durchqueren.

Allzu schnell könne im instabilen Gelände ein falscher Tritt einen neuen Rutsch auslösen. Das macht ihm Sorgen, denn das schöne Wetter der letzten Tage locke viele Gäste in die Berge, und viele kämen auch von der  Seite Val de Charmey her. «Es ist aber fast unmöglich, die Routen alle zu sperren oder überall Warnschilder aufzustellen.»

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