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Update: 60 Kantonsmillionen für TPF-Zukunftsprojekt

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Ohne Investitionen geht Nachhaltigkeit nicht. Weil der Kanton sich eine nachhaltige Mobilität auf die Fahnen geschrieben hat, pumpt er jetzt zusätzliche Mittel in seine Verkehrsbetriebe TPF. Viel Geld. 60 Millionen Franken.

«Die neuen Kosten würden die Möglichkeiten der TPF stark übersteigen», sagte Staatsratspräsident Didier Castella (FDP) am Mittwoch vor den Medien. Es sei klar, dass die Freiburgischen Verkehrsbetriebe TPF die gewünschte rasche Umstellung auf erneuerbare Energien nicht einfach so alleine bewältigen könnten. Der Kanton habe seinem Transportunternehmen die Hausaufgabe Nachhaltigkeit und Dekarbonisierung auferlegt. Deshalb wolle er den TPF dabei helfen, dieses Ziel zu erreichen. 

Castella unterstrich, dass das Unternehmen schon für den alltäglichen Betrieb – die Erneuerung von Schienen etwa oder die Anpassung von Bahnhofperrons – hohe Ausgaben habe. Deshalb, und weil auch die nötige Infrastruktur, spezielle Tankstellen wie auch der Ersatz der älteren Bahnkompositionen durch 18 neue ein Heidengeld kosten, hat der Staatsrat entschieden, die Umstellung der TPF mitzufinanzieren. Er erhöht als Eigner und Auftraggeber der TPF seine Beteiligung am Aktienkapital. Dieses beträgt heute 17,5 Millionen Franken. Der Kanton schiesst nun 60 Millionen Franken ein. Weitere bis zu 16 Millionen Franken sollten von den restlichen Aktionären kommen. 

Der Batterie-Bus der Linie 4 in der Freiburger Unterstadt: ein Beispiel für eine nachhaltige Mobilität, wie sie dem Kanton vorschwebt.
Aldo Ellena

Jahrhundert-Investition

«Wir möchten die Mobilität, die stattfindet, möglichst klimaneutral gestalten können», hielt Baudirektor Jean-François Steiert (SP) fest. Es sind vor allem rund 190 Dieselbusse, die für einen grossen Teil des ökologischen Fussabdrucks der TPF stehen. Diese will das Unternehmen nun laut Generaldirektor Serge Collaud so bald wie möglich und vollständig ersetzen. Die TPF wollen neben den bewährten Elektrobussen auf die Wasserstofftechnologie setzen. Sie testen nächstes Jahr zwei Versuchsmodelle auf Herz und Nieren. Der staatsnahe Energieversorger Groupe E will für die TPF dafür im Schiffenen-Kraftwerk Wasserstoff herstellen.

Die Produktion des Brennstoffs – in der Schule als Knallgas bekannt – ist einfach, wenn auch energieaufwendig. Wasserstoff wird mit Strom aus Wasser hergestellt. Und die Verbrennung erzeugt wieder Wasser. Kompliziert und vor allem teuer ist jedoch die Beschaffung der entsprechenden Fahrzeuge. Heute kostet ein reiner Wasserstoffbus rund eine Million Franken. 

Das Grossprojekt ist eines der grössten Investitionspakete, die die öffentliche Hand in Freiburg jemals geschnürt hat. Allein bis 2030 sind Ausgaben in der Höhe von 580 Millionen Franken geplant. Neben einzelnen Wasserstoffbussen für den Regionalverkehr wollen die TPF auch elektrisch betriebene Fahrzeuge kaufen. Reine Elektrobusse werden ältere Hybridmodelle ersetzen. Diese seien in einem ersten Schritt vor allem für den städtischen und den Agglomerationsverkehr gedacht. Dann folgt der Regionalverkehr mit dem Ersatz von Diesel durch Wasser. 

Mehr als 250 Millionen Franken sollen in neue Busse investiert werden.

Aldo Ellena

Das sind die geplanten Investitionen

Über 250 Millionen für neue Busse

Die Freiburger Verkehrsbetriebe (TPF) planen in den nächsten Jahren Investitionen von fast 600 Millionen Franken. Damit soll vor allem die Busflotte dekarbonisiert werden. Aktuell sind nämlich bloss 13 Prozent der TPF-Busflotte CO₂-neutral. Das soll sich ändern, wie TPF-Generaldirektor Serge Collaud gegenüber den FN bestätigte. Davon sind fast 260 Millionen Franken für den Erwerb von Elektrobussen und die Installation von elektrischen Ladestationen vorgesehen.

In einer ersten Etappe soll der Aggloverkehr bis 2026 erneuert werden. Dafür sollen 49 Elektrobusse und 26 batteriebetriebene Trolleybusse angeschafft werden. In einer zweiten Etappe bis 2033 folgt der Regionalverkehr, wo 55 neue Elektrobusse vorgesehen sind. Im nächsten Jahr startet zudem ein Pilotprojekt mit zwei Wasserstoffbussen, so Collaud. Aufgrund der gemachten Erfahrungen werde entschieden, ob Wasserstoffbusse als Alternative infrage kämen. Die TPF werden dafür eine Wasserstoff-Ladestation in Givisiez bauen. Welche Strecke mit Wasserstoffbussen bedient wird, sei zurzeit noch nicht entschieden.

Für über 31 Millionen werden in Châtel-Saint-Denis und Bulle neue Depots für Busse erstellt. Knapp 210 Millionen sind für den Kauf und Unterhalt von Zugkompositionen budgetiert. Bis Ende Jahr sollen vier neue Schmalspurzüge und bis 2030 dann 14 neue Zugkompositionen angeschafft werden. Dazu kommen noch zahlreiche kleinere Investitionen. fos

Für die TPF stehen grosse Investitionen an.
Aldo Ellena

Dieselbusse stehen im Fokus

Die neue Liquidität erlaubt es den TPF und dem Kanton, auf zusätzliche Subventionen zu verzichten oder teure Bankkredite für die Finanzierung dieser Investitionen zu reduzieren. Allein bis 2030 schätzt Steiert die mögliche Zinslast auf 14 Millionen Franken. «Wir wollen das Staatsvermögen produktiv investieren.» Das frische Geld ermögliche der TPF, günstige und qualitativ hochstehende Dienstleistungen anzubieten. Das sei im Interesse des Kantons. 

Auch die Stadt ist eingeladen

Die Stadt Freiburg ist bisher als zweitgrösster Aktionär mit einem Sechstel am Kapital der TPF beteiligt (siehe Kasten) und hat mit Mobilitäts-Gemeinderat Pierre-Olivier Nobs (ML-CSP) Einsitz im TPF-Verwaltungsrat. Um ihren Anteil zu halten, müsste sie sich mit 10 Millionen Franken an der Aktienkapitalerhöhung beteiligen. Die Frage werde erwogen und im Herbst im Generalrat erörtert, lässt die Stadtverwaltung verlauten. Auch die SBB können sich an dieser Finanzierung beteiligen.

Der Grosse Rat muss sich wohl im Herbst mit der 60-Millionen-Franken-Finanzspritze beschäftigen. Sie wird dann 2024 dem Volk zur Abstimmung unterbreitet.

Zahlen und Fakten

Staatsbetrieb TPF

Die TPF weisen seit ihrer Gründung vor 20 Jahren ein Aktienkapital von 17,5 Millionen Franken auf. Rund 75 Prozent der Anteile gehören dem Kanton, rund 16 Prozent der Stadt Freiburg und 5 Prozent den Schweizerischen Bundesbahnen. Der Rest ist, kleinstgestückelt, im Besitz von Gemeinden, Einzelpersonen, früheren Angestellten. Die geplante Kapitalerhöhung ist auf total 76 Millionen Franken angelegt. Sie ist im Idealfall im selben Verhältnis aufgeteilt wie der aktuelle Aktienbesitz. Konkret betrifft die Investitionsspritze die Holdinggesellschaft der TPF, die wiederum selbst ein Dach über verschiedene Tochterunternehmen bildet. Im vorliegenden Fall fliesst das Geld direkt in die Kassen der eigentlichen Transporttochter TPF Trafic. fca

Kommentar (1)

  • 13.07.2023-Seisler

    Es ist ja ehrenwert, dass man soviel in die Erneuerung der Fahrzeugflotte investiert… aber leider “bringt” das vielen Senslergemeinden gar nichts, ausser mehr Kosten… wie soll man auf den ÖV Umsteigen, wenn ab 19:00 Uhr oder am Wochenende gar kein Bus mehr fährt ? Wie soll ich mit dem Bus nach Freiburg zur Arbeit fahren, wenn genau dieser Bus als “Schülertransport” dient man weder Sitzen noch ruhig “arbeiten” oder schlicht mitfahren kann? Das Ganze kommt erneut nur gewissen Kreisen zu Gute, die bereits heute am stärksten von den TPF profitieren… in der Stadt fahren die Busse in manchen Quartieren schlichtweg zu viel und sind meist fast leer, dafür fahren im Oberland oder in der Region Heitenried, Schmitten, St. Antoni nur ein paar Busse und die sind übervoll … und ausserdem, wer meint er könne sein Velo mit auf den Bus nehmen hat eh verloren… ist nicht möglich auf den Pendlerlinien….daher fahre ich weiter Auto und E-Bike und bin ehrlich gesagt nicht bereit, die Sache mit meinen Steuergeldern zu finanzieren!

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