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Vater und Tochter – zwei Generationen Holzbildhauerei in Plasselb

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Seit über 40 Jahren arbeitet Ernest Ruffieux als Holzbildhauer und Steinmetz. Lange Zeit war er allein in seinem Atelier in Plasselb, jetzt hat er Gesellschaft erhalten: Seine Tochter Antonia Buchs ist eingestiegen. Am Wochenende zeigen die beiden ihr Können.

Über einer Tür im Atelier von Ernest Ruffieux hängt das Schild «Das Werk soll den Meister loben». Es passt zu seiner Art, denn er ist nicht der Typ der grossen Worte, und es macht ihn eher verlegen, über seine Arbeit zu sprechen. Als Sohn eines Möbelschreiners hat er das Flair für die Holzbearbeitung in die Wiege gelegt bekommen. Nach dem Lehrabschluss an der Bildhauerschule in Brienz 1977 hat er eine Zusatzausbildung als Steinmetz gemacht, um ein zweites Standbein zu haben.

Gerade ist er an den letzten Handgriffen einer grossen Wilhelm-Tell-Figur, dem Wanderpreis des Feldschiessens. Es sei nicht immer einfach gewesen, sich in diesem Metier zu behaupten. Ernest Ruffieux sagt:

Ich bin geblieben, weil ich nichts anderes konnte.

Und fügt mit einem Lachen an: «Wenn ich am Ende des Monats die Rechnungen bezahlen kann, dann stimmt es für mich.»

Ernest Ruffieux arbeitet an einer Skulptur von Wilhelm Tell.
Aldo Ellena

Wieder zu zweit

Einen Grossteil seines Arbeitslebens war Ernest Ruffieux alleine in seinem Atelier, ausser als er Lehrlinge ausgebildet hat. Seit einigen Monaten sind in der kleinen Werkstatt in Plasselb wieder zwei Meissel zu hören: Seine Tochter Antonia Buchs ist ins Geschäft eingestiegen. Zurückgekommen könnte man auch sagen, denn die 32-Jährige ist einst bei ihrem Vater in die Lehre gegangen. Schon als Kind habe sie in der Werkstatt ihres Vaters erste Schnitz- und Malversuche gemacht.

Antonia Buchs-Ruffieux ist in ihren Erstberuf zurückgekehrt.
Aldo Ellena

«Ich hatte damals aber auch den Traum, in einer Kindertagesstätte tätig zu sein», erklärt sie. Deshalb hat sie eine Zusatzausbildung als Kleinkindererzieherin gemacht. «Das Interesse an der Holzbildhauerei habe ich aber nie verloren, es war immer in meinem Kopf.» Als sie letztes Jahr Mutter geworden sei, habe sie wieder Lust bekommen, mit Holz zu arbeiten. «Es ist ein guter Ausgleich zum Muttersein», sagt die 32-Jährige. Derzeit ist sie anderthalb Tage im Atelier tätig.

Im Atelier stehen unzählige Figuren.
Aldo Ellena

Im Atelier stehen auf den Regalen viele Figuren: von Heiligen, von Tieren, Sportdarstellungen, Krippen. In einer Ecke stehen zwei fast fertige Holzstühle mit Inschrift und Verzierung, ein «Fyraabe-Bänkli» wartet darauf, abgeholt zu werden. Ins Auge sticht eine grosse Heiligenfigur von Marguerite Bays in einem Schrein. Viele Figuren sind aus Lindenholz, weil dieses weich ist und sich gut bearbeiten lässt. Antonia Buchs arbeitet gerade an einem Brett, das für die Eröffnung einer Käserei vorgesehen ist.

Genaues Arbeiten und eine kreative Ader sind gefragt.
Aldo Ellena

Überrascht und erfreut

Er sei überrascht gewesen, als ihm seine Tochter mitgeteilt habe, dass sie wieder einsteigen wolle. «Ich habe nicht damit gerechnet», sagt Ernest Ruffieux. Man dürfe nicht erwarten, dass Kinder in die Fusstapfen der Eltern treten, und könne es auch nicht steuern. Es müsse von selbst kommen. «Es macht mich stolz.» Er sei im Pensionsalter und habe sich schon überlegt, wie es langfristig weitergehe, sagt der 66-Jährige. Einige Stammkunden hätten auch schon gefragt. Er werde sich jetzt langsam zurückziehen, aber dabeibleiben, solange es die Gesundheit erlaube. Für Antonia Buchs ist es eine Option, ihr Pensum zu erhöhen, wenn ihre Kinder grösser sind.

Die Qualität der Arbeit soll für sich sprechen. Das ist das Motto im Atelier.
Aldo Ellena

Die beiden sind ein gutes Gespann. Oft sei es sehr ruhig in der Werkstatt, nur das Radio laufe, erzählt die junge Frau. Bei gewissen Aufträgen tauschen sie sich aus und fragen nach der Meinung des anderen. «Wir sind sehr offen zueinander.» Sie sei froh, wenn jemand ihre Arbeit anschaue:

Ich habe gerne das Okay meines Vaters.

Er sei in der Ausbildung sehr kritisch gewesen. «Aber auf eine gute Art. Wenn es ein Lob gab, wusste ich, dass meine Arbeit wirklich gut war.» Er gibt das Kompliment zurück: «Sie hat viel Talent.»

Seit einigen Monaten sind in der kleinen Werkstatt in Plasselb wieder zwei Meissel zu hören.
Aldo Ellena

Ausstellung am Wochenende

Wenn Ernest Ruffieux Zeit hat, arbeitet er an abstrakten Skulpturen. «Das mache ich gerne. Es ist aber nicht die Art von Werken, mit denen man überleben kann.» Auf die Frage nach seiner Lieblingsfigur überlegt er eine Weile. Seine Tochter ist schneller: «Natürlich der Lebensbaum», sagt sie und zeigt auf eine grosse Figur in der Mitte des Ateliers. Diese Skulptur und andere Werke zeigen die beiden am kommenden Wochenende unter dem Motto «Zwei Generationen in der Holzbildhauerei» in einer kleinen Ausstellung.

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