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Verbaler Schlagabtausch am Infoabend zur Windkraft in Courtepin

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Der Informationsveranstaltung von Courtepin zur Windkraft wohnten über 260 Personen bei. Sie sollten sich eine Meinung bilden im Vorfeld einer Konsultativabstimmung. Diese findet im März in Courtepin und Misery-Courtion statt.

Nach einer Informationsveranstaltung und einer Debatte vergangene Woche in Misery-Courtion lud am Mittwochabend auch der Gemeinderat von Courtepin in der Mehrzweckhalle Festisport zu einem solchen Anlass ein. Das Thema war erneut die Windkraft. Denn am 12. März werden die Stimmberechtigten beider Gemeinden an der Urne ihre Position dazu kundtun. Courtepin und Misery-Courtion sind zwei Gemeinden, die vom Windkraftperimeter Collines de la Sonnaz betroffen sind. Die Formulierung der Abstimmungsfrage stehe noch nicht fest, sagte Martin Moosmann, Gemeindepräsident von Courtepin, am Rande des Anlasses den FN. «Aber es wird in beiden Gemeinden dieselbe Frage sein.»

So bekamen die über 260 Anwesenden in Courtepin auch dieselben Präsentationen gezeigt wie zuvor schon das Publikum in Misery (die FN berichteten) und auch dieselben Gruppierungen kamen zu Wort. Staatsrat Olivier Curty betonte erneut, dass es aktuell im Kanton keine Projekte für den Bau von Windkraftanlagen gebe. Und die Mitglieder des Vereins «Non au parc éolien de la Sonnaz» kritisierten abermals, dass sie nach der Präsentation des Bundes und des Kantons ihre eigene Präsentation nicht zeigen durften.

Liste mit vorgeschlagenen Fragen

Stattdessen hängten sie im Eingangsbereich des Festisport einen QR-Code auf, der zur Website des Vereins führte. Dort fanden sich nicht nur Argumente gegen die Windkraftzone, sondern es gab auch eine «Liste mit Fragen, die am Abend zu stellen sind». Dort standen Fragen wie zum Beispiel, warum in Freiburg das Kriterium Wind bei der Planung des Windparks nur zehn Prozent ausmacht, oder ob das Bundesamt für Energie Interessenskonflikte zwischen dem Kanton und Auftragnehmern überprüft. Ebenfalls wurde eine Frage vorgeschlagen, die man Antoinette de Weck, FDP-Grossrätin und Teilnehmerin der Debatte, stellen solle: «Sie sind gegen die aktuelle Windkraftplanung. Was schlagen Sie vor, um aus der Sackgasse zu kommen?» De Weck sah darin kein Problem, dass der Verein der Bevölkerung Fragen vorschlägt, die während der Debatte zu stellen seien. Es seien Fragen, die aus der Bevölkerung an den Verein herangetragen werden, sagte sie den FN.

Die Anwesenden liessen es sich dennoch nicht nehmen, Fragen auch selbst zu formulieren: Mit dem Bau des Windparks werde ein Waldgebiet zerstört. Wie passe das zusammen mit der grünen Energie der Windkraft, von der gesprochen werde? Wer sorge für den Schutz der Gesundheit der Bewohner? Jeder gefällte Baum müsse ersetzt werden, und jedes Projekt müsse eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchlaufen, waren die Antworten von Vertretern des Kantons und des Bundes. Sie versuchten mit vielen Informationen über politische Abläufe, den Anwesenden die Angst vor einem möglichen Windpark und der Windenergie zu nehmen.

Nur eine einzige Frage zugunsten der Windkraft wurde gestellt. «Falls es ein Ja an der Abstimmung gibt, wie schnell würde ein Windpark realisiert werden? Denn wir haben eine Klimakrise», sagte ein Mann. Das kann offenbar lange dauern. «2014 gab es in einer Abstimmung in allen Neuenburger Gemeinden ein Ja zu Windparks. Und bis heute ist noch kein Windrad errichtet», antwortete Lionel Perret, Geschäftsleiter von Suisse Eole, ein Verein zur Verbreitung der Windenergienutzung.

Streit über Lärm der Windräder

In der Debatte, moderiert von François Mauron, Chefredaktor der «Liberté», kamen Lionel Perret und Antoinette de Weck am häufigsten zu Wort. Zeitweise lieferten sie sich einen verbalen Schlagabtausch. «Im Mittelland ist der Wind zu schwach für Windkraft», argumentierte de Weck. «Der technologische Fortschritt ermöglicht mittlerweile auch dort die Nutzung der Windkraft, wo es weniger Wind hat», entgegnete Perret. Windkraft sei im Winter essenziell für die Stromerzeugung. Die Leistung der Solaranlagen sei dann nämlich geringer. «Aber mit welcher Auswirkung?», konterte de Weck und sprach vom Lärm der Windräder. Perret wies auf den ebenfalls an der Debatte teilnehmenden Landwirt vom Mont Crosin hin. Dieser wohne 300 Meter entfernt von zwei Windrädern. «An der Aussenfassade werden maximal 50 Dezibel gemessen», informierte der Landwirt. Weil auf seinen Parzellen Windräder stehen, erhalte der Landwirt Entschädigungen vom Betreiber des Windparks, bemerkte de Weck und versuchte so, dessen Glaubwürdigkeit zu untergraben.

Einen ruhigen Abend hatten hingegen die zwei im Saal anwesenden Kantonspolizisten (siehe Kasten). Sie mussten nicht intervenieren.

Sicherheit

Ein Infoanlass unter Polizeiaufsicht

Jeder, der den Saal des Festisport betrat, musste vor zwei uniformierten Kantonspolizisten vorbeigehen. Sie hatten sich gut sichtbar neben den Eingang gestellt und blieben auch dort während den über zwei Stunden, die die Infoveranstaltung dauerte. Bereits am Anlass in Misery-Courtion war die Polizei präsent gewesen.

Von den FN darauf angesprochen, bagatellisierte der anwesende Staatsratspräsident Olivier Curty (Die Mitte) die Polizeipräsenz. «Ich glaube nicht, dass das so ungewöhnlich ist», sagte er und erwähnte Bundesrat Alain Berset, der meist von mehreren Personenschützern begleitet werde. Das Oberamt habe die Polizei aufgeboten. «Windkraft-Debatten verlaufen sehr emotional. Der Oberamtmann wollte offenbar kein Risiko eingehen.» jmw

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