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«Versuchen, den Moment einzufangen»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Versuchen, den Moment einzufangen»

Übergabe des «Swiss Press Photo ’04»-Preises an Charles Ellena

FN-Fotograf Charles Ellena erhielt den Fotopreis für eine Nahaufnahme vom Schwarzsee-Schwinget (FN vom Donnerstag). In seinem Beruf ist er oft gezwungen, einen Anlass oder eine Person innerhalb kurzer Zeit einzufangen. Aber auch unter Druck ist ein gutes Bild möglich, ist er überzeugt.

Mit CHARLES ELLENA
sprach IMELDA RUFFIEUX

Was bedeutet dir der «Swiss Press Photo ’04»-Preis?

Es ist für mich natürlich eine Anerkennung der Arbeit, die man versucht, immer möglichst gut zu machen. So eine Auszeichnung ist sehr motivierend. Ich habe auch sonst Freude an der Arbeit, aber durch diesen Preis erhält man einen zusätzlichen positiven Impuls.

Warum, glaubst du, hat die Jury gerade dein Sportbild ausgezeichnet?

Das kann ich nicht genau sagen, vielleicht, weil es nicht ein klassisches Sportfoto ist. Das ausgewählte Bild ist eines aus einer Serie von Nahaufnahmen über das Schwingfest in Schwarzsee. Ich denke, es ist wichtig, auch im Sport zu versuchen, nicht nur klassische Fotos zu machen, sondern mal etwas Neues auszuprobieren. Diese Köpfe voller Sägemehl haben mich schon seit längerer Zeit fasziniert, sie sind sehr eindrücklich. Es gibt sehr gute Sport-Aktionsfotos – ich habe diesmal für den Wettbewerb eher Ambiance-Bilder eingeschickt.

Was braucht es deiner Meinung nach für ein gutes Bild?

Ich mag sehr gerne Bilder, die aus einer bestimmten Situation heraus entstehen – als Gegensatz zu den gestellten Bildern, die man bei einer Lo-kalzeitung auch oft machen muss. Am liebsten arbeite ich bei Reportagen, wo man auf eine bestimmte Situation reagieren muss, ohne vorher viel arrangieren zu können, mit. Man muss versuchen, den Augenblick einzu-fangen, im richtigen Moment abdrücken, zum Beispiel beim preisgekrönten Foto, wenn der Blutstropfen gerade aus der Nase des Schwingers rinnt. Wenn die Aussage eines Fotos stimmt, nehme ich sogar in Kauf, dass es technisch nicht perfekt ist.

Nicht immer kann der Leser nachvollziehen, was der Fotograf mit einem Bild sagen will. Denkst du, dass ein Bild auch einmal provozieren darf?

Ein Foto darf meiner Meinung nach durchaus auch einmal zu Diskussionen Anlass geben. Man darf natürlich nicht nur solche Fotos machen, aber ab und zu finde ich es gut, etwas Aussergewöhnliches zu wagen. Das ist wie beim Text, mal ist er eher informativ, mal muss man zwischen den Zeilen lesen. Ich glaube, der Leser will ab und zu etwas Ungewöhnliches sehen, etwas Überraschendes.

Deine Arbeit macht dir immer noch Freude, auch wenn sie im Lokaljournalismus oft mit Stress verbunden ist?

Ja, sicher. Es ist wohl wie bei einem Sportler: Es gibt Tage, an denen es besser läuft, und andere, an denen man weniger gut drauf ist. Es hat auch einen gewissen Reiz, wenn man weiss, ich habe für ein Foto nur eine Viertelstunde Zeit. Man lernt dabei, mit dem Druck umzugehen. Wenn man konzentriert bei der Sache ist, kann man in kurzer Zeit oft das gleich gute Resultat erzielen, wie wenn man mehr Zeit hätte. Aber manchmal wünschte ich mir schon, etwas länger bei einem Anlass bleiben zu können.
Ausstellung und Buch

Der «Swiss Press Photo ’04» wurde in den Kategorien Aktualität, Alltag und Umwelt, Sport, Kunst und Kultur sowie Ausland verliehen. Der Hauptpreis ging an Pierre-Yves Massot für seine Bilderserie «Porträts von Asylbewerbern und Flüchtlingen». Der in Frankreich geborene Fotograf war während drei Jahren für «La Liberté» tätig und ist derzeit auch ab und zu bei den Freiburger Nachrichten als Ferienvertretung im Einsatz. Der Preis ist mit 10 000 Franken dotiert. Die Jury unterstrich bei der Preisverleihung das fotojournalistische Engagement wie auch die eindringliche Bildsprache des 27-jährigen Fotografen.

Die Bilder des «Swiss Press Photo ’04» werden in einer Wanderausstellung einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt. Die besten Bilder sind in einem 128-seitigen Katalog zusammengefasst, der ab heute an Kiosken und in Buchhandlungen aufliegt.

Die Preisübergabe für den «Swiss Press Photo ’04» geschah im Rahmen der Verleihung des BZ-Preises für Lokaljournalismus 2004. Dabei wurden Otto Hostettler von der Berner Zeitung sowie ein Autoren-Team des Willisauer Boten mit je einem Anerkennungspreis ausgezeichnet. im

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