Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Viel Intensität, ein umstrittenes Tor und ein wütender Christian Dubé

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Obwohl es über weite Strecken einen guten Auswärtsmatch ablieferte, verlor Gottéron am Freitag beim starken Leader Servette 2:5. Zu reden gab Genfs wegweisender Treffer zum 3:2, dem wohl ein Offside vorausging.

Es lief die 42. Minute, da hatte Christian Dubé sichtlich Mühe, die Contenance zu bewahren. Zunächst schien er auf das Eis rennen zu wollen, dann wieder wollte er eine Trinkflasche auf das Feld schleudern. Was den Trainer von Gottéron derart in Rage brachte? Nicht, dass Noah Rod mit einer schönen Einzelleistung Genf mit 3:2 in Führung gebracht hatte. Zumindest nicht ausschliesslich. Denn kurz vor dem Treffer schien Marc-Antoine Pouliot ziemlich deutlich im Offside zu stehen. Das war selbst auf den Stadionbildschirmen zu erkennen, entsprechend nahm Dubé seine Coaches Challenge. Doch die Linienrichter Thomas Wolf und Michael Stalder sahen bei der Video-Konsultation zur allgemeinen Überraschung kein Offside – beziehungsweise sie sahen gar nichts. Mit der Begründung, der Puck sei hinter der Schaufel nicht zu erkennen, bestätigten sie streng nach Regelbuch den ursprünglichen Entscheid, obwohl wohl auch ihnen vom Bauchgefühl her klar war, dass Pouliot im Abseits stand. 

«Eine Amateur-Liga»

Dubé hatte sich auch nach dem Spiel nicht erholt. «Ich sage nur eines: Es ist eine verdammte Amateur-Liga», wetterte der Coach und verschwand tatsächlich wieder. Etwas differenzierter formulierte es Captain Julien Sprunger: «Wir sind im Jahr 2022 und betreiben professionell Sport. Da sollte es möglich sein, den Schiedsrichtern richtige Bilder zur Verfügung zu stellen.

Rods 3:2 war am Ende der entscheidende Treffer in einer intensiven und hochklassigen Partie, auch wenn Gottéron kurz darauf die goldene Chance hatte, ins Spiel zurückzufinden, als Josh Jooris wegen eines Checks mit dem Knie gegen Mauro Dufner, der das Eis verletzt verlassen musste, eine Spieldauer-Disziplinarstrafe kassierte. Freiburg schaffte den Ausgleich in der fünfminütigen Überzahl jedoch nicht und musste sich nach zwei erfolgreichen Genfer Kontern am Ende trotz insgesamt guter Leistung 2:5 geschlagen geben.

«Fürchte die Adler»

Servette mangelt es seit jeher nicht an Selbstvertrauen. Bei der Mannschaft, die die Genfer in dieser Saison beisammenhaben und insbesondere dem hochkarätigen Ausländersextett mutete es am Freitagabend allerdings nicht einmal überheblich an, dass sie den Match unter das Motto «Fear the Eagles» stellten. Zu Ehren von Adler Sherkan, der vor dem Spiel jeweils von der Tribüne auf das Eis und wieder zurückfliegt, spielten die Grenats für einmal in Schwarz. «Ausserdem verkauft sich das Trikot ganz gut», sagte der Pressechef der Servettiens, bei denen alles noch einen Tick konsequenter durchkommerzialisiert ist als in der restlichen Eishockey-Schweiz, vor dem Spiel trocken.

Viel Talent und viel Zug aufs Tor – das ist das Servette der Ausgabe 2022/23.
Keystone

Dass es durchaus Grund gibt, die Adler zu fürchten, war auch den Freiburgern bewusst. Entsprechend defensiv und strukturiert starteten sie in den Match. Nach den ganzen Heimspielen und dem Auswärtsspiel bei Underdog Ajoie schien Gottéron nicht unglücklich darüber zu sein, für einmal klar in der Rolle der Auswärtsmannschaft zu stecken.

Die Freiburger liessen gegen die Offensiv-Armada der Genfer zunächst nicht viel zu – und zeigten sich effizient, als sie in der 11. Minute ihr erstes Überzahl-Spiel ausnutzten. Die Genfer konzentrierten sich in dieser Situation zu sehr auf Scharfschütze Killian Mottet, geschickt, wie Gottéron den Puck auf die andere Seite brachte, wo Julien Sprunger in die Mitte zu Torschütze Matthias Rossi passte, den kein Genfer auf der Rechnung hatte.

Danach nahm der Druck der Genfer zu, zunächst zeigte Reto Berra noch ein paar schöne Paraden, ehe er sich in der 16. Minute dann doch auch erstmals geschlagen geben musste, als Daniel Winnik einen Traumpass von Sami Vatanen unmittelbar vor dem Tor zum Ausgleich ablenkte.

Genfer Sieg nicht unverdient

Im Mitteldrittel musste dann Gottéron erst einmal untendurch. Wie schwierig es ist, gegen eine talentierte und physisch starke Mannschaft wie Genf die richtige Mischung zwischen Härte und Disziplin zu finden, bekam Juuso Vainio zu spüren. Zweimal innert kürzester Zeit musste er in der 24. und 26. Minute für einen hohen Stock auf die Strafbank. Es brauchte viel Aufopferungsbereitschaft, ein bisschen Glück und viele Paraden von Reto Berra, um gegen das prominent bestückte Genfer Powerplay, das man problemlos auch in einem WM-Final einsetzen könnte, nicht in Rückstand zu geraten.

Doppeltorschütze Matthias Rossi, bezwingt Genfs Gauthier Descloux zum zwischenzeitlichen 2:1 für Gottéron.
Keystone

Völlig entgegen dem Spielverlauf ging Gottéron in der 33. Minute in Führung. Nach toller Vorarbeit von Andrei Bykow schoss Mauro Jörg Matthias Rossi vor dem Tor an die Schlittschuhe – und plötzlich lag Freiburg wieder in Führung. Fast hätten die Gäste diese in die zweite Pause gebracht. Ärgerlich aus Sicht der Freiburger, dass Dave Sutter den Puck in der letzten Minute des Mittelabschnitts unbedrängt nicht aus dem Drittel brachte und Valtteri Filppula einen Traumpass von Marco Miranda zum 2:2 verwertete. Ärgerlich ist übrigens nicht zu verwechseln mit unverdient. Denn bei einem Schussverhältnis von 22:8 war Genf im zweiten Drittel deutlich die aktivere Mannschaft.

Es war eine frustrierende Niederlage für die Freiburger.
Keystone

Deshalb war natürlich auch Genfs erstmalige Führung zu Beginn des Schlussabschnitts verdient – so frustrierend das Zustandekommen aus Freiburger Sicht auch war. «Wir führen bis kurz vor der zweiten Pause 2:1. Danach unterliefen uns zu viele kleine Fehler, zu viele Puckverluste. Das umstrittene Tor darf deshalb nicht als Entschuldigung herhalten», sagte Verteidiger Benjamin Chavaillaz. «Wir müssen solche Erlebnisse aufsaugen und mit der Wut im Bauch weitermachen.» Es ist ein Versprechen an die Freiburger Fans im Hinblick auf das Heimspiel vom Samstag gegen die Langnau Tigers.

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema