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Viel Kunst fürs Gefühl und für den Geist

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Eine künstlerische Produktion muss für Cis Bierinckx Gefühle wecken und Fragen aufwerfen. Dann sei sie für ihn interessant, sagt der neue Direktor des Festivals Belluard Bollwerk International. Von diesen Bedingungen liess er sich auch bei der Programmierung des diesjährigen Festivals leiten, das am 26. Juni beginnt. «Ich hoffe, dass die Künstler beim Publikum die gleichen Gefühle auslösen wie bei mir», so Bierinckx gegenüber den FN.

Entdeckungen aus aller Welt

 Am Montagabend hat der Belgier das Programm vor den Medien vorgestellt. Ein Künstler steht dabei besonders im Fokus: der libanesische Autor und Performer Rabih Mroué, der als «Artist in Focus» mit mehreren Projekten präsent ist. So zeigt er die Theater-Performance «Riding on a Cloud», die gleichzeitig eine Familiengeschichte und eine Auseinandersetzung mit dem libanesischen Bürgerkrieg ist. Zusammen mit der deutschen Künstlerin Hito Steyerl beschäftigt er sich unter dem Titel «Probable Title: Zero Probability» auf unterhaltsame Weise mit dem Thema Wahrscheinlichkeit. In der Kunsthalle Fri Art stellt er Videos, Installationen und Texte aus, und schliesslich ist er auch noch als Schauspieler im Film «The Ugly One» von Eric Baudelaire zu sehen.

Andere internationale Entdeckungen sind der Musiker und Performance-Künstler Nástio Mosquito aus Angola, das Muziektheater Transparant aus Belgien, der südkoreanische Performer Hwang Kim, der norwegische Perkussionist und Klangkünstler Amund Sjølie Sveen oder die belgische Theatertruppe het KIP. Sie alle sind mit Schweizer Premieren zu Gast in Freiburg.

Aber auch Schweizer und Freiburger Produktionen fehlen nicht im Programm des 31. Bollwerk-Festivals. So lädt der Berner Perkussionist Julian Sartorius zu einem Jazz-Brunch, und der Zürcher Autor und Regisseur Tim Zulauf zeigt die Uraufführung «Pflege und Verpflegung–A bout de soins», eine schonungslose Analyse unseres Umgangs mit dem Alter und dem Tod. Die Freiburger Fotografin Charlotte Walker hat im Auftrag des Festivals die Bildserie «Scènes d’intérieurs» realisiert, in der sie in sich selbst versunkene Menschen porträtiert, die alle in Freiburg leben, aber ebenso gut irgendwo sonst auf der Welt daheim sein könnten.

Eine weitere Eigenproduktion des Festivals ist das Projekt «Spots & Dots»: Junge Künstler aus der Schweiz, aus Belgien und Georgien entwickeln fünf interdisziplinäre Interventionen, mit denen sie das Publikum an verschiedene Orte in der Stadt Freiburg führen.

Viele kulturelle Partner

Wie bereits in den vergangenen Jahren verlässt das Festival immer wieder seine Mauern im Bollwerk und im Alten Bahnhof. Es ist nicht nur mit den Fotografien von Charlotte Walker und mit «Spots & Dots» in der ganzen Stadt präsent, sondern auch bei verschiedenen Partnerinstitutionen zu Gast. So hat Cis Bierinckx die Zusammenarbeit mit der Kunsthalle Fri Art, dem Kunstraum WallRiss, dem Jazzclub La Spirale, dem Nouveau Monde, dem Bilboquet und dem Kino Rex gesucht.

Die Zusammenarbeit mit anderen kulturellen Institutionen sei ihm wichtig, sagt Bierinckx. «Ich suche Partner, die die gleiche künstlerische Sprache sprechen. Gemeinsam können wir viel mehr machen, als jeder für sich allein. Dies gilt für unsere Kunstpraxis, aber auch dann, wenn es darum geht, gegenüber der Politik unsere Interessen zu vertreten.»

Belluard Bollwerk International:26. Juni bis 5. Juli. Details: www.belluard.ch.

Interview: «Immer einen Schritt voraus»

C is Bierinckx war schon 1993, 1997 und 1999 an der Leitung des Bollwerk-Festivals beteiligt. Letztes Jahr hat er als Direktor die Nachfolge von Sally De Kunst angetreten und wollte mindestens drei Jahre bleiben. Vor zwei Wochen wurde jedoch bekannt, dass er das Festival bereits nach der diesjährigen Ausgabe wieder verlassen wird (die FN berichteten). Im Interview sagt er, wie es dazu kam und wie er die Ausgabe 2014 vorbereitet hat.

Cis Bierinckx, Sie kennen das Bollwerk-Festival schon lange. Welchen Eindruck hatten Sie von ihm, als Sie 2013 zurückkehrten?

Als ich in den Neunzigerjahren für das Belluard Bollwerk International arbeitete, dauerte das Festival noch drei Wochen. Abgesehen davon ist vieles gleich geblieben: Schon damals zeigte das Festival junge, internationale Kunst und war immer einen Schritt voraus. Das ist bis heute so: Viele sprechen vom «La Bâtie» in Genf oder vom Zürcher Theater Spektakel, aber viele Künstler, die dort auftreten, waren zuerst am Bollwerk-Festival in Freiburg.

Darauf bauen Sie auf und präsentieren für 2014 ein Programm voller Schweizer Premieren und Eigenproduktionen. Wovon haben Sie sich leiten lassen?

Zwei Gedanken bilden eine Art roten Faden durch das Programm: Einerseits geht es um den Alltag und darum, wie Menschen in aller Welt ihren Alltag erfahren. Andererseits geht es um narrative Strukturen in verschiedenen Formen. Dazu passt auch der visuelle Auftritt, der dieses Jahr mit Worten statt mit Bildern spielt. Wir werden heutzutage so sehr mit Bildern bombardiert, dass wir vergessen zu sprechen. Dem will ich etwas entgegensetzen.

Sie zeigen sich sehr motiviert. Trotzdem werden Sie das Festival nach dieser Ausgabe schon wieder verlassen. Warum?

Das hat rein persönliche Gründe: Meine Frau lebt in Düsseldorf, und wir haben in den letzten Monaten gemerkt, dass die Distanz zu gross ist. Wir dachten, das wäre kein Problem für drei Jahre, merkten aber, dass es nicht funktioniert. Ich habe mich für das private Glück entschieden. cs

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