«Wir bereiten die Öffentlichkeit auf das vor, was sie im Sommer erwartet», sagte Jean Bourgknecht (CVP) gestern vor den Medien. Der Vize-Syndic und Direktor des Bauamts hat mit anderen Vertretern der Stadt Freiburg über die geplanten Strassenarbeiten im kommenden Sommer informiert. «Baustellen stossen oft auf Unverständnis, wenn sie die Menschen unvorbereitet treffen», erklärte Gemeinderat Thierry Steiert (SP). Dem wolle die Stadt vorbeugen.

Weniger Lärm

Nebst den üblichen Unterhaltsarbeiten widmet sich die Stadt der Lärmreduzierung und saniert die Strassen mit Lärm mindernden Belägen. Bis 2018 erhalten die Gemeinden Bundessubventionen, um den Strassenlärm einzudämmen. Die Stadt Freiburg hat 2011 mit entsprechenden Massnahmen begonnen: «Bis 2015 konnten wir in Freiburg sechs Strassenkilometer mit dem Lärm absorbierenden Belag versehen», sagte Stadtingenieur Fabien Noël. In den nächsten Jahren sei ein solcher Belag für weitere Abschnitte von über 8,5 Kilometern Länge geplant. Davon sind 860 Meter auf der Perollesstrasse geplant: Während 19 Wochen, von März bis Juni, erhält der Abschnitt zwischen der Pilettes- und Joseph-Reichlen-Gasse einen Flüsterbelag.

Die zweite grosse Baustelle ist das Jura-Quartier. Gleich an vier Strassen plant die Stadt dort zu bauen. Eine Baustelle erstreckt sich über die gesamte Jurastrasse: Während 19 Wochen zwischen März und August legen die Bauarbeiter dort einen Flüsterbelag. Ebenfalls einen Lärm absorbierenden Belag erhält die St.-Theresia-Strasse.

Auch die Begleitmassnahmen der Poyabrücke erfordern einige Baustellen auf Freiburger Strassen. Durch den Bau der Poyabrücke leide das Jura-Quartier unter einem verstärkten Verkehrsaufkommen: «Um den Mehrverkehr wieder zu reduzieren, braucht es verkehrsberuhigende Massnahmen», erklärte Noël. Laut Jean-Charles Bossens, Chef der Ortspolizei, gilt dabei ein besonderes Augenmerk der Primarschule des Jura-Quartiers. «Wir müssen die Sicherheit der Schüler gewährleisten.» Verkehrsberuhigende Massnahmen an der General-Guisan-Allee sollen dies bewerkstelligen. Die Stadt plant eine Bauzeit von zwei Wochen. Wesentlich länger dauern die Strassenarbeiten am Brunnenweg (Bonnesfontaines): während elf Wochen im August und September werden dort Unterhaltsarbeiten getätigt.

Solch grosse Baustellen würden ein besonderes Mass an Planung erfordern, erklärte Bossens. Es brauche Lösungen für den Individualverkehr, den öffentlichen Verkehr und die Fussgänger. Aber auch andere Umstände müssen berücksichtigt werden, wie zum Beispiel der Zugang zur Clinique Générale im Fall der Arbeiten an der Perollesstrasse. Besonders knifflig sei diese Aufgabe in der Altstadt.Dort erfolgen während 13 Wochen Sanierungsarbeiten rund um den Jean-François-Reyff-Platz. Im Zuge dessen sei die Bernbrücke für mindestens zwei Wochen gesperrt. «Die Alternative ist die untere Zähringerbrücke», erklärte Bossens. «Ideal ist das jedoch nicht.»

Öffentlicher Verkehr

Schliesslich ist auch der Wallriss während sechs Wochen von Bauarbeiten betroffen. Es müsse in diesem Sommer in der Stadt Freiburg wohl mit einigen Hindernissen im Strassenverkehr gerechnet werden, ist Steiert überzeugt. «Das kann eine gute Gelegenheit sein, um mit dem öffentlichen Verkehr in die Stadt zu reisen.»