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«Viele Leute sind sich nicht bewusst, wie viel Arbeit dahintersteckt»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Imelda ruffieux

«Unsere Ware kommt nicht vom Band, wir schaffen noch mit Herz und Hand» – dieser Leitsatz beschreibt die Philosophie, der die Bäckerei Jenny in den letzten 27 Jahren nachgelebt hat. «Wir haben den Entscheid nie bedauert, dass wir die Bäckerei 1981 übernommen haben», sagt Hans Jenny (siehe Kasten).

Ein spontaner Entscheid

Er und seine Frau Anne-Marie erinnern sich, dass sie sich damals sehr kurzfristig entschieden haben. «Man musste uns nicht überreden. Das Angebot kam genau im richtigen Moment», erklärt Hans Jenny.

Die beiden haben das Geschäft übernommen, ebenso das Tearoom sowie bestehende Lieferaufträge. Anne-Marie Jenny hat das Wirtepatent gemacht, um das Tearoom zu führen.

Natürlich habe man anpacken müssen und die Arbeit sei nie ausgegangen, unterstreicht Anne-Marie Jenny. «Aber das war uns klar: Wer A sagt, muss auch B sagen», sagt sie. Von Anfang an konnten sie sich auf die Mithilfe der Verkäuferin Marlies Clement stützen. In der Backstube half teilzeitlich Eva Stadelmann aus.

Schliessung vorgezogen

Am kommenden Samstag, 27. September, ist die Bäckerei Jenny zum letzten Mal offen. Eigentlich wollten die beiden noch bis nächstes Jahr, bis zum Lehrabschluss ihres Lehrlings, weitermachen. Da dieser nun überraschend seine Ausbildung abgebrochen hat, ist der Entscheid für die Schliessung früher gefallen.

Er habe gerne mit Jugendlichen gearbeitet, sagt Hans Jenny, der je vier Lehrlinge und Lehrtöchter erfolgreich durch die Lehre begleitet hat. «Wenn sie interessiert waren, dann war es sehr schön, mit ihnen zu arbeiten.» Er schätzt an seinem Beruf die Vielfältigkeit und Abwechslung. Von Jennys Kindern hatte keines Interesse in die Fussstapfen der Eltern zu treten.

Von Langeweile keine Spur

Auch wenn die letzten Tage mit viel Wehmut verbunden sind, freuen sich die beiden doch auf die freie Zeit, die vor ihnen liegt. «Mal in den Ausgang gehen, eine Fernseh-Sendung zu Ende schauen, bei Familienfesten nicht als Erste gehen zu müssen», zählt Anne-Marie Jenny-Meuwly auf. Hans Jenny wird im Oktober 65 und will seine Hobbys, Modellflugzeuge und Fotografie, wieder vermehrt pflegen.

Verantwortung abgeben

Auf der anderen Seite sind die beiden auch froh, die Belastung, einen Kleinbetrieb zu führen, abzugeben. Kritik geht dabei ein wenig an den Bäckermeisterverband, der sich tendenziell mehr auf Grossproduktionen, auf gewerbliche Bäckereien in grossen, modernen und teuren Einrichtungen konzentriere.

Geärgert haben sich die beiden auch über Berichte über Neueröffnungen bei Grossverteilern. «Man prahlte damit, wie viele neue Arbeitsplätze entstehen, verschwieg aber jeweils, wie viele kleine Betriebe dafür eingegangen sind.»

Wert auf Qualität gelegt

«Viele Leute sind sich gar nicht bewusst, wie viel Arbeit in so einer kleinen Bäckerei steckt», erklärt Hans Jenny. Die Wahl von qualitativ guten Rohstoffen war ihnen stets wichtig. «Wir haben alle Teige selbst hergestellt und niemals Fixmehlmischungen verwendet», so Hans Jenny.

«Wenn man gute Ware herstellen will, muss man auch gute Zutaten nehmen.» Das hiess für ihn u. a. Korn aus der Region und Schweizer Eier. Stolz ist Hans Jenny auf den Titel «Chevalier du Bon Pain», den er 1988 verliehen bekam. In den folgenden Jahren erhielt er bei den jeweiligen Brotprüfungen Bestnoten, was ihm letztes Jahr den dritten Stern einbrachte.

100-prozentig dahinter

«Ohne meine Frau hätte ich all das gar nicht erreichen können», betont Hans Jenny zum Schluss. «Es wäre nie gut gegangen, wenn sie nicht 100-prozentig hinter mir gestanden wäre.»

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