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«Viele Obstbäuerinnen und Obstbauern sind entmutigt»

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Landwirte müssen sich an den früheren Frühlingsanfang anpassen. Eine Herausforderung, weiss Obstbau-Experte Dominique Ruggli.

Es blüht und spriesst – und das immer früher. In den 1950er-Jahren zum Beispiel blühten Apfelbäume noch um Mitte Mai. Heute entwickeln sie ihre Blütenpracht schon zwei Wochen früher, wie die Auswertung von Daten von Meteo Schweiz durch SRF ergaben. Auch Kirschbäume spüren den Klimawandel: Sie blühen heute durchschnittlich bereits kurz nach Mitte April, während sie vor 70 Jahren noch zwölf Tage später blühten.

Kampf gegen Frost

Der Frühlingsanfang, der immer früher kommt, hat auch Auswirkungen auf die Landwirtschaft: «Der Obstbau ist stark vom Klimawandel betroffen», sagt Dominique Ruggli, Lehrer und Berater im Bereich Obstbau am Bildungszentrum Grangeneuve in Posieux. Schuld daran sind vor allem Spätfröste, die neuerdings öfter dann auftreten, wenn die Obstbäume blühen. Später Frost sei zwar immer eine Gefahr gewesen, aber: «Vor 20 Jahren waren Spätfröste viel seltener ein Problem. Mittlerweile führen sie jedes zweite Jahr zu kritischen Situationen. Viele Obstbäuerinnen und Obstbauern sind entmutigt», sagt der Experte. Auch die Frostnächte von Anfang April dieses Jahres hätten einige Schäden an Kirschblüten verursacht, weiss Ruggli. 

Die Landwirtinnen und Landwirte kämpfen gegen den frühen Frost, aber es ist nicht einfach: «Frostschutz ist schwierig», sagt Ruggli. Es gibt zwar Möglichkeiten, dagegen vorzugehen, jedoch sind sie nicht immer wirksam oder brauchen die entsprechende Ausrüstung. Einerseits könne Frostschutzberegnung helfen. Dabei werden der Obstbaum und damit die Blüten mit Wasser berieselt, was ein Erfrieren verhindert. Andererseits gibt es die Möglichkeit, die Obstanlagen mit Plastik abzudecken oder Frostschutzkerzen einzusetzen. Das funktioniere jedoch nicht immer, räumt Ruggli ein.

Bildung wird wichtiger

Als Berater hat Ruggli viele Kontakte zu Obstbauern und hat Einblick in die aktuelle Forschung. Er sagt:

Wir verfolgen die Problematik und geben zum Beispiel Warnungen heraus, wenn Spätfrost naht. Oder wir empfehlen neuste technische Werkzeuge.

Dominique Ruggli
Lehrer und Berater Obstbau am Bildungszentrum Grangeneuve

Es seien jedoch lange nicht nur die späten Fröste, die den Obstbäuerinnen und -bauern zu schaffen machen. Die höheren Temperaturen bringen weitere Schwierigkeiten mit sich. «Vor allem Schädlinge, einheimische und auch neue, werden ein immer grösseres Problem», sagt Ruggli. So vermehre sich zum Beispiel der Apfelwickler nun rascher und öfter als früher, was den Befall in den Beständen verstärken kann. Das bedeute wiederum, dass die Pflanzen besser dagegen geschützt werden müssen. Dafür gebe es zum Beispiel spezifische Insekten-Viren, die gegen den Apfelwickler eingesetzt werden können, oder eine Behandlung mit Pflanzenschutzmittel.

Eine wichtige Massnahme sei auch die Weiterbildung für Obstbäuerinnen und -bauern, damit sie die nötigen Kompetenzen aufbauen können, sowie die Förderung von Sorten, die gegen Krankheiten und Schädlinge resistenter sind.

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