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Vielleicht wird es ja doch noch was mit Mottets Playoff-Bart

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Nach dem 5:4-Overtime-Sieg vom Samstag gegen Lausanne geht das Playoff-Abenteuer für Gottéron in die nächste Runde. Der Gegner im Halbfinal ist noch offen.

«Ich erinnere mich noch gut daran, ich war im letzten Spiel in Kloten überzählig», antwortete Killian Mottet am Samstagabend auf den Hinweis, dass Gottéron letztmals in der Saison 2013/14 in einem Playoff-Halbfinal gestanden hatte. War Mottet damals noch ein Mitläufer, ist er heute einer der Schlüsselspieler der Freiburger – so auch in diesem fünften Viertelfinalduell gegen den Lausanne HC mit dem Siegtreffer in der Verlängerung nach 79 Minuten. Dabei hätte es für die Nummer 71 von Gottéron auch ganz anders kommen können: Nicht weniger als drei kleine Bankstrafen kassierte das Freiburger Eigengewächs im Verlauf des Abends, darunter jene, die Lausanne in der 44. Minute die zwischenzeitliche 4:3-Führung einbrachte. «Es waren drei dumme Strafen. Es hatte von allem etwas heute Abend: Gutes und weniger Gutes…»

«Aussergewöhnliche Momente»

Am Ende überwiegt freilich das Gute. Nicht nur machte Mottet in der 47. Minute seinen Fehler wieder gut und egalisierte im Powerplay; er war es auch, der den Schlusspunkt in diesem packenden Spiel und damit der Serie setzte. Der einmal mehr omnipräsente David Desharnais luchste LHC-Verteidiger Lukas Frick – der wenig zuvor noch das vierte Tor für seine Farben geschossen hatte – im gegnerischen Drittel die Scheibe ab und bediente Mottet, der sich am zweiten Pfosten ideal positioniert hatte, mustergültig. «Mit David ist es so einfach», sagte Mottet mit einem Lachen. «Ich bekam den Puck direkt auf die Schaufel. So wie immer. Ich musste nur noch treffen.» Und der Scharfschütze hätte die Scheibe wohl auch mit geschlossenen Augen versenkt… Die Best-of-7-Serie war mit dem vierten Freiburger Sieg – dem zweiten in der Overtime nach dem Marathonspiel vom letzten Dienstag – entschieden. «Was danach passierte, weiss ich nicht mehr. Plötzlich lag ich unter 25 Verrückten», grinste Mottet, der gestand, dass er noch selten solche Emotionen wie nach seinem Siegtor verspürt habe. «Es war unglaublich laut im Stadion. Derartige aussergewöhnlichen Momente erleben zu können, ist schon sehr speziell.»

Spieler und Fans feiern den ersten Halbfinaleinzug von Gottéron seit acht Jahren.
Keystone

Der Weg bis zu den Glücksgefühlen Mottets war jedoch lang. Auch im fünften Viertelfinalspiel gingen die Freiburger dank Captain Julien Sprunger mit 1:0 in Führung. Es war das Erste von vier Powerplay-Toren an diesem Abend für Gottéron. Doch Lausanne – mit dem Messer am Hals – wusste nochmals Kräfte und Moral zu mobilisieren und sorgte bei den fast 9000 Zuschauern in der ausverkauften FKB-Arena für eine Achterbahn der Gefühle. Reagieren konnten die Waadtländer mitunter deshalb, weil sie ihren Powerplay-Fluch endlich besiegen konnten. In der 18. Überzahlsituation der Serie gelang Martin Gernat der Ausgleich zum 2:2 (24.) und im Schlussabschnitt konnte wie eingangs erwähnt Nationalverteidiger Frick, am Ende der Unglücksrabe der Partie, ebenfalls im Powerplay auf 4:3 vorlegen. Das sollte aber für den LHC nicht reichen, weil sich Gottéron in dieser Serie ganz einfach auf die besseren Special Teams verlassen konnte und mit Chris DiDomenico – neben Desharnais einer der Motoren der Freiburger am Samstag und zweifacher Powerplay-Torschütze – einen veritablen Spezialisten für das Spiel mit einem Mann mehr in seinen Reihen hat.

Bertschy: «Es tut extrem weh»

«Wir waren im Spiel 5 gegen 5 über die Serie hinweg die bessere Mannschaft. Einzig bei den Special Teams kamen wir unter die Räder», haderte der geschlagene Christoph Bertschy, der sich einmal mehr als Antreiber der Waadtländer profilierte. «Es tut extrem weh. Es ist bitter, schon in die Ferien gehen zu müssen», so der Düdinger Stürmer, der das letzte Mal das Trikot der Lausanner trug und auf nächste Saison hin zu Gottéron zurückkehren wird. «Ich gratuliere Freiburg, es hat verdient gewonnen», zollte derweil LHC-Trainer John Fust Gottéron seinen Respekt. «Wir haben in unserem 18. Spiel in den letzten 34 Tagen noch einmal alles gegeben. Es fehlte nicht viel. Schade, haben wir zweimal eine Overtime in Freiburg verloren. Uns fehlten die letzten fünf Prozent, die Spritzigkeit, um im Powerplay für die Differenz sorgen zu können.»

Für die Lausanner Emilijus Krakauskas und Aurélien Marti ging die Saison am Samstag zu Ende.
Keystone

Für das ambitionierte Lausanne, das viel Geld in seinen Kader investierte, stellt das neuerliche Scheitern im Viertelfinal eine herbe Enttäuschung dar. Er sei dennoch stolz auf seine Equipe, sagte Fust. Ob er nächste Saison trotz eines noch gültigen Vertrags weiter an der Bande der Waadtländer stehen wird, ist zumindest fraglich. Zu unberechenbar ist die Führung im Lausanne HC.

Höchst zufrieden war selbstredend Fusts Gegenüber Christian Dubé, der sich keine solchen Gedanken machen muss und erstmals als Trainer eine Playoff-Serie für sich entscheiden konnte. «Es war eine grossartige Serie, in der wir viel Charakter gezeigt haben», hielt der Québécois nicht ohne Genugtuung fest. Seine Mannschaft habe vieles richtig gemacht, allen voran sein verlängerter Arm auf dem Eis, der klein gewachsene Center Desharnais. «Er liebt diese Momente und lebt für solche Playoff-Partien. David spielt nicht spektakulär, aber er macht die kleinen Dinge richtig.» Tatsächlich: Zwar hat der Kanadier in seinen zweiten Playoffs mit Gottéron noch kein Tor erzielt, er steuerte aber in der Serie gegen Lausanne insgesamt sechs Assists bei – und es waren wahrlich entscheidende Vorlagen darunter.

Charakter gezeigt

Mit dem 4:1-Sieg in der Viertelfinalserie gegen den LHC konnte Gottéron seine Kritiker Lügen strafen, die insbesondere nach den sechs Niederlagen in Folge zum Ende der Regular Season Zweifel hegten. «Klar gab es Bedenken, gerade nach der Schlussphase der Qualifikation. Aber wir haben die Situation als Motivation genutzt. Das Team hat die ganze Saison hinweg Charakter gezeigt. Ich wäre überrascht gewesen, wenn es in den Playoffs anders gewesen wäre.» Dass Gottéron seit acht Jahren nicht mehr in einem Playoff-Halbfinal gestanden hatte, habe er in der Kabine nie thematisiert. «Ich habe heute einzig darauf gedrängt, alles dafür zu tun, um zu gewinnen. Ich weiss, wie schnell eine Serie drehen kann.»

Auf dem Eis für seine Gefühlsausbrüche berüchtigt, zeigte sich DiDomenico in den Interviews nach dem aufwühlenden Spiel erstaunlich emotionslos. «Natürlich bin ich glücklich, aber wir wollen nicht eine Serie gewinnen, sondern die Meisterschaft. Wir haben nur den ersten Schritt gemacht», meinte der Kanadier trocken. «Es ist ein grosser Sieg heute für uns, Lausanne hat uns alles abgefordert. Aber noch gilt es, zwei weitere Serien zu gewinnen.» Zunächst wartet also der Halbfinal. Auf wen die Freiburger am Freitag zu Hause im ersten Spiel der Best-of-7-Serie treffen werden, ist noch offen. Möglich sind die ZSC Lions, die Rapperswil-Jona Lakers oder der HCD. Wenn die Zürcher am Montag in der Belle Biel eliminieren, sind sie der Gegner der Freiburger. Falls die Lions verlieren, heisst der Gegner von Gottéron entweder Rapperswil oder Davos (Stand 3:2). Egal, wie der Widersacher in den Halbfinals auch heissen wird: Dieses stabile Gottéron braucht niemanden zu fürchten. «Ich habe nun Zeit, meinen Playoff-Bart weiter spriessen zu lassen», schloss der Held des Abends, Killian Mottet, dessen spärlicher Bartwuchs kaum mehr als einen Flaum hergibt, lachend. «Aber er kommt langsam.»

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