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Vier Ammänner geben ihr Amt ab

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Nach jahrelangen Verhandlungen, politischen Diskussionen und administrativen Vorbereitungen ist es morgen Freitag so weit: Die Stadt Murten wird um die Ortsteile Salvenach, Jeuss, Lurtigen und Courlevon erweitert. Mit der Aufgabe der Selbstständigkeit geht auch die Amtszeit von vier teils langjährigen Gemeindepräsidenten zu Ende. Lediglich Jeorge Riesen, Syndic von Courlevon, bleibt weiterhin in der Gemeindepolitik aktiv: Er wurde in den Generalrat des neu fusionierten Murtens gewählt.

Projekte als Höhepunkte

Im Rückblick freuen sich die Syndics von Jeuss, Lurtigen und Courlevon vor allem über grössere Projekte, die sie abschliessen konnten. So nennt Ueli Minder, Ammann von Jeuss, etwa den Anschluss an die Abwasserreinigungsanlage (ARA) Sensetal, den Zusammenschluss der Schule mit Lurtigen und Salvenach sowie nicht zuletzt die Anbindung an den öffentlichen Verkehr durch die Postautolinie von Düdingen nach Murten. Der Lurtiger Syndic Hans-Beat Johner nennt das 200-Jahr-Jubiläum des Schulhauses von 2012 als einen Höhepunkt seiner Amtszeit.

Wachstum in Salvenach

Die Gemeinde Salvenach ist in den vergangenen zehn Jahren durch die Erschliessung eines neuen Wohnquartiers stark gewachsen. Dies erklärt Vizeammann Georges Frei anstelle von Ammann Urs Leicht, der in den Ferien weilt. Die Zuzüger hätten die Dorfgemeinschaft aber kaum verändert. «An die Gemeindeversammlungen kamen vor allem die Alteingesessenen. Gleichzeitig haben wir kaum soziale Treffpunkte wie zum Beispiel Dorfläden.» Zudem würden die meisten Salvenacher auswärts arbeiten. Neben dem neuen Quartier war vor allem die Verkehrsberuhigung der viel befahrenen Hauptstrasse ein Thema: Nach dem Bau eines Kreisels und einer Verengung der Strasse soll in Zukunft auch eine Neugestaltung der Postautohaltestelle mehr Verkehrssicherheit bringen.

Für den Lurtiger Syndic Hans-Beat Johner ist die laufende Revision der Ortsplanung ein Wermutstropfen. «Wir hätten das Dossier gerne noch abgeschlossen. Nun müssen wir es halb fertig an Murten übergeben.» Aber Lurtigen sei nicht die einzige Gemeinde, die mit langwierigen Verfahren kämpfe, so Johner.

Herausragende Fusion

Vor allem in den letzten Jahren ragte der Fusionsprozess heraus: «Für mich war es wertvoll, diesen Prozess über eineinhalb Legislaturperioden zu begleiten und mit einer so deutlichen Zustimmung zum Abschluss zu bringen», schreibt Jeorge Riesen in einer Mail; der Ammann von Courlevon weilt zurzeit im Ausland. Und Hans-Beat Johner findet: «Gut, fusionieren die vier Gemeinden jetzt zur gleichen Zeit mit Murten.» Für ihn sei schon lange klar gewesen, dass eine Gemeinde ohne Wachstum wie Lurtigen fusionieren müsse.

 Auch in Salvenach hat sich der Weg zu einer Fusion schon länger abgezeichnet, erklärt Vizeammann Georges Frei. «Wir merkten, dass wir nicht mehr alles alleine machen können.» Deshalb arbeite die Gemeinde etwa bei der Schule und der Feuerwehr seit einigen Jahren mit den Nachbargemeinden zusammen.

Gemeinden verändern sich

Langjährige Gemeindepolitiker wie Hans-Beat Johner beobachten auch Veränderungen. So lobt er die Zusammenarbeit im Gemeinderat, wobei sich laut Johner zunehmend Generationenunterschiede bemerkbar machten. Bei der jüngeren Generation geniesse die Gemeindepolitik nicht mehr die gleiche Priorität. Johner zeigt dafür Verständnis. «Viele sind heute im Beruf oder mit familiären Verpflichtungen stark gefordert.» Früher sei es wohl einfacher gewesen, die Zeit für ein Mandat aufzubringen. Ueli Minder, welcher über 40 Jahre im Gemeinderat von Jeuss sass, beobachtete seinerseits, dass der Spielraum für die Gemeinden kleiner wurde. «Die Pflichten und Kosten, welche der Kanton auf die Gemeinden überwälzte, wurden von Jahr zu Jahr grösser.» Damit hätten die Gemeinden immer weniger Mittel für eigene Investitionen zur Verfügung. Jeorge Riesen beobachtete Ähnliches: «Als sehr kleines Gemeindegebilde konnten wir vieles nur noch in Verbänden und durch Übereinkünfte bewältigen.»

Wünsche an Murten

Mit Blick auf die Zukunft freut sich Ueli Minder auf eine professionellere Gemeindeverwaltung. Gleichzeitig bedauert er, dass die Wege länger werden. «Wir kannten fast alle Personen im Dorf», so Minder. Hans-Beat Johner erwartet, dass die neuen Ortsteile gleich wie das bisherige Murten behandelt werden. Er hat aber auch einen Wunsch an seine Lurtiger Mitbürger: «Wir müssen uns in Zukunft als Teil von Murten sehen und nicht immer als Ortsteil Lurtigen.» Und Georges Frei hofft, dass die Fusion Salvenach keine Nachteile bringt. «Im Dorf wird erwartet, dass der Service public nicht abgebaut wird.»

Der künftige Murtner Generalrat und Fraktionspräsident der SP Jeorge Riesen will die Interessen der Dörfer Courlevon und Coussiberlé als Parlamentarier einbringen. Er erhofft sich von der Murtner Politik, dass diese auch die verbliebenen fusionskritischen Stimmen einbinden kann.

Zur Fusion

Klares Ja in der Volksabstimmung

Per 1. Januar 2016 fusionieren die Gemeinden Salvenach, Lurtigen, Jeuss und Courlevon mit der Stadt Murten. Die neue Gemeinde trägt weiterhin den Namen Murten und behält auch das Wappen bei. Die Stadt Murten wächst mit der Fusion um knapp 1500 Einwohner auf rund 8000 Einwohner. Murten sowie die vier kleinen Gemeinden hatten die Fusion Ende November 2014 mit Ja-Stimmen-Anteilen zwischen 80 und 91 Prozent genehmigt. Für die neuen Ortsteile ändert sich im Dorfleben einiges: So ersetzt der Murtner Generalrat in den Dörfern die Gemeindeversammlungen als Legislative. Bei den diesjährigen Gemeindewahlen vom 9. November konnten die vier Landgemeinden zwei der sieben Gemeinderatssitze und 10 der 50 Generalratssitze selbstständig bestimmen. Die Hälfte dieser Mandate ging dabei an die SVP.sos

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