Am Tag nach dem Ja des Stimmvolks zu einer Aktienkapitalerhöhung der Bluefactory-Gesellschaft ist eine Volksinitiative gestartet worden, die verlangt, dass der Kanton Alleinaktionär wird.
Die Bewegung «Nein Bluefactory» bleibt auch nach der knapp verlorenen Volksabstimmung vom Sonntag aktiv. Wie der Unternehmer und Gründer der Bewegung, Frédéric Lehner, in einer Videobotschaft bekannt gab, hat «Nein Bluefactory» am Montag eine Volksinitiative lanciert. Sie verlangt, dass der Kanton den Standort und das Aktienkapital der Bluefactory Fribourg-Freiburg AG ganz übernimmt. Unter den jetzigen Strukturen sind der Kanton und die Stadt Freiburg zu gleichen Teilen Besitzer und Aktionäre.
Lehner begründet die Initiative mit den unterschiedlichen Visionen der Stadt für die Blue Factory, welche daraus ein Kulturquartier mit Sozialwohnungen machen wolle. Die Blue Factory habe bisher zu wenig Mehrwert gebracht, so Lehner. Es sei nun Zeit, das Modell zu wechseln und die Blue Factory zu einem Projekt für den ganzen Kanton zu machen, das auch die Bezirke einbeziehe.
Bereits am Sonntag hatte SVP-Fraktionschef Nicolas Kolly (Essert) eine Motion im Grossen Rat angekündigt, die das Gleiche fordert wie die Volksinitiative. Vertreter des Staatsrats sprachen sich nach der Abstimmung in einer Medienkonferenz gegen eine solche Forderung aus.
Blue Factory kann sich beweisen
Ohne Bezug zu nehmen auf diese Forderungen, haben sich in je einem Communiqué zwei Parteien zum Ausgang der Blue-Factory-Abstimmung geäussert. Die FDP habe die Kapitalerhöhung weitgehend unterstützt, weshalb sie das Abstimmungsergebnis positiv wertet. So könne die Blue Factory beweisen, dass sie in der Lage ist, Arbeitsplätze und Wertschöpfung zu schaffen, schreibt die Partei.
Für Die Mitte bedeutet der Volksentscheid ein Ja zu Stellen und wirtschaftlicher Wiederankurbelung. Die Bevölkerung bezeuge ihre Unterstützung für den «Technologie-Park», der eine wichtige sozio-ökonomische Rolle im Kanton spiele.
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