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Vom Esstisch in den Faulturm

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Imelda Ruffieux

Klärmeister Andreas Bapst rollt einen grünen Container an eine Hebevorrichtung. Das 110-Liter-Gefäss wird angehoben und gekippt, der Inhalt fällt in ein 600 Liter fassendes Becken, in dem in der Mitte ein Rührwerk mit scharfen Messern angebracht ist.

Eine Viertelstunde im Mixer

Die Speiseabfälle werden etwa eine Viertelstunde gemixt, bis eine pumpfähige Masse entsteht – je nach Konsistenz des Materials wird Wasser hinzugegeben. Die «Suppe» wird dann via Pumpwerk weitergeleitet, im einem Tank zwischengelagert und dem Faulturm zudosiert. Zusammen mit dem anderen Material vergären die Speisereste, und es entsteht Biogas, welches über zwei Gasmotoren verbrannt wird.

Nachfrage besteht

«Die Idee, Speisereste zu verarbeiten, hatten wir schon seit einigen Jahren im Hinterkopf», erklärt Andreas Bapst. Von Restaurants der Region und dem Militärlager in Schwarzsee waren immer wieder Anfragen gekommen. Bis vor kurzem musste der Vorstand der ARA Guggersbach (Gemeinden Brünisried, Oberschrot, Plaffeien, Zumholz und Guggisberg BE) diese Anfragen negativ beantworten. «Es gab einfach kein System, das vom Aufwand, von der Funktion und von der finanziellen Seite her tragbar gewesen wäre», führt Andreas Bapst aus. Durch Zufall hat er dann 2008 von einem System im Wohnheim Riggisberg gehört, das die gestellten Anforderungen erfüllt.

Unbekannte Faktoren

Der Vorstand und die Delegiertenversammlung des ARA-Verbandes stimmten der Investition von 35 000 Franken zu. «Es kamen schon einige Fragen zu diesem Geschäft, denn es gab viele unbekannte Faktoren, z. B. die Höhe der Rendite. Wir hatten keine Vergleichswerte, auch nicht von anderen Abwasserreinigungsanlagen», erklärt der Klärmeister.

Konstante Mengen

Er konnte einzig anführen, wie gut es mit der Annahme von Speiseöl läuft: Jährlich werden zwischen 20 und 25 Kubikmeter bei der ARA Guggersbach angenommen und verwertet. «Jede Möglichkeit, mehr Energie zu erzeugen und damit den Heizöl-Verbrauch zu vermindern respektive die Stromproduktion zu erhöhen, sollte geprüft werden», hält er fest.

Ein Hindernis beim Projekt war die Menge: Damit sich die Investition auch lohnt, sollte eine wöchentliche Durchschnittsmenge an Material garantiert sein. «Nur mit den Küchen- und Speiseabfällen der lokalen Restaurants hätten wir nicht starten können. Deren Betrieb ist auch starken Schwankungen unterworfen.»

Keine Schweinesuppe mehr

Der Vertragspartner für den Transport, die Firma Transauto AG, hat deshalb Kontakt zu Heimen und Spitälern gesucht, um mit ihnen Verträge für regelmässige Lieferungen abzuschliessen. Weitere Akquisitionen laufen. Im ersten Monat wurden ein- bis zweimal pro Woche vier bis fünf 110-Liter-Container angeliefert.

«Einige Lieferanten sind froh, dass ihre Abfälle nun bequem abgeholt werden», ist Andreas Bapst überzeugt. Früher nahmen Landwirte die Speiseabfälle entgegen. Seit eine neue EU-Norm das Verfüttern bzw. Aufkochen der «Schweinesuppe» verbietet (in Kraft ab 2011), sind die Verwertungsmöglichkeiten begrenzt.

Die Verwertung von Speiseabfällen zeigt bereits erste Erfolge: «Wir haben festgestellt, dass die Stromproduktion seit Anfang Jahr bereits um mehrere Prozente gestiegen ist», erklärt Andreas Bapst.

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