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Vom frechen Fuchs und freien Hühnern

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Der Hof von Familie Werro in Düdingen ist für seine Spargel und Erdbeeren bekannt – aber seit einigen Jahren halten Werros auch Legehennen und Mast-Güggeli auf ihrem Bio-Betrieb. Ein Besuch in den mobilen Hühnerställen der Familie Werro.

Es ist ein sonniger Vormittag auf dem Biohof von Familie Werro in Düdingen. Bereits jetzt füllt sich der Parkplatz langsam aber sicher mit Autos von Erdbeerfans, die den schönen Morgen dafür nutzen wollen, ihre Erdbeeren auf Werros Hof selber zu pflücken. Gleichzeitig läuft am anderen Ende des Hofs die Spargelernte auf Hochtouren. Für beide Produkte und den schönen Hofladen ist der Hof der Familie weit herum bekannt. Seit rund sechs Jahren halten Carmen und Kuno Werro aber auch Legehennen und Mast-Güggeli.

Kuno Werro steht an einem seiner mobilen Hühnerställe, klopft an die Wand und öffnet eine Klappe an der Seite des Stalls. «Hier können wir die Eier jeweils herausnehmen», erklärt der Landwirt und zeigt auf die vielen Eier, die im Stroh liegen. Die Weiterverarbeitung der Eier übernimmt meist Carmen Werro. Sie reinigt die Eier und verpackt sie in die typischen Schachteln. «Das beste Ei ist meiner Meinung nach etwa eine Woche alt», sagt sie und lacht. Dann könne man die Eier nämlich am besten schälen. Ihre Freilandeier verkauft die Familie alle direkt. Entweder im Hofladen oder durch andere Partner.

Werden die Eier ausserhalb des Hofs verkauft, bekommen sie einen Bio-Stempel.
Sarah Neuhaus

Werros haben normalerweise 250 Freiland-Legehennen. Normalerweise – denn je länger die Hennen bei Werros leben, desto weniger werden sie in der Anzahl. «Nach einem Jahr haben wir jeweils noch 50 bis 80 Stück – den Rest nimmt der Fuchs», erzählt Kuno Werro und zuckt mit den Schultern. «Wir spenden einen Grossteil unserer Hennen an die Füchse», ergänzt Kuno Werro mit hochgezogenen Augenbrauen.

Ein Grossteil der Legehennen fallen im Lauf der Zeit dem Fuchs zum Opfer.
Sarah Neuhaus
Die beiden mobilen Ställe für die Mastgüggeli und die Legehennen.
Sarah Neuhaus
Die Legehennen von Werros können tagsüber jederzeit nach draussen.
Sarah Neuhaus

Der Fuchs als Feind

Nachts seien die Hühner zwar drinnen, aber durch den Tag können sie auf ein Aussengelände. Und obwohl dieses eingezäunt ist, finden Füchse immer wieder einen Weg zu ihrer Beute. «Wir können nichts tun, ausser es steht jeden Tag jemand mit einer Flinte neben dem Hühnerstall», sagt Kuno Werro. Zu den hohen Verlusten kommt erschwerend hinzu, dass der Eierpreis in den letzten Monaten zusammengefallen ist. «Aktuell verzeichnen wir 30 Prozent weniger Nachfrage nach Bio-Eiern als noch zu Corona-Zeiten», sagt Werro. «Damals wollten alle möglichst gesund leben, aber heute scheint es nicht mehr so zu interessieren – Bio scheint in der Gesellschaft an Bedeutung verloren zu haben.» Weil die Verluste bei den Legehennen so gross sind und weil sie anfangs nicht wussten, was ihnen mehr entsprechen würde, hat sich die Familie mittlerweile auch Mast-Güggeli angeschafft.

Das Innere des mobilen Stalls für die rund 250 Legehennen.
Sarah Neuhaus

500 Mast-Güggeli

«Die Pouletmast ist weniger aufwendig», sagt Kuno Werro, als er auch an den zweiten mobilen Stall klopft und die Tür langsam aufmacht. Hier leben die 500 Mastpoulets. Sie kommen auf Werros Hof an, wenn sie einen Tag alt sind, und werden während drei Wochen im Stall aufgezogen. Dann sind sie gross genug, dass auch sie raus dürfen. Während neun Wochen versorgt Kuno Werro die Mast-Güggeli bis sie schwer genug sind, um geschlachtet zu werden. Hier liegt der grosse Unterschied zu konventionellen Mastbetrieben, die nicht dem Bio-Standard entsprechen: Dort müssen die Tiere ihr Schlachtgewicht innerhalb nur eines Monats erreichen. Darum ist die Mast von Bio-Poulets teurer, so wie am Schluss auch das Fleisch. «Es dauert dreimal länger und man braucht dreimal mehr Futter», erklärt Werro. Ausserdem darf dem Futter keine Antibiotika beigemischt werden. Das macht die Tiere anfälliger für Krankheiten. So steigt das Risiko von Ausfällen aufgrund von Krankheit. Sobald ihre Güggeli in einer Bio-Geflügel-Metzgerei geschlachtet wurden, verkaufen Werros das Fleisch direkt ab Hof. Genauso wie ihre Eier und einen Grossteil ihrer anderen Früchte und Gemüse. Nur noch Zwiebeln und Karotten verkaufen Werros an Grossverteiler.

Bis die Pouletmast-Hühner gross genug sind, bleiben sie im Inneren des Stalls.
Sarah Neuhaus
Das eigene Pouletfleisch verkaufen Werros komplett ab Hof.
Sarah Neuhaus

Wunsch nach Unabhängigkeit

Aber die Familie Werro möchte nicht nur möglichst unabhängig von Grossverteilern sein, sondern auch von öffentlichen Geldern. «Mein grösstes Ziel ist es, unabhängig vom Staat zu sein», sagt Kuno Werro entschlossen. «Ich habe keine Geduld mehr mit den Behörden.» Der wachsende administrative Aufwand und die vielen Kontrollen machen dem Landwirt zu schaffen. «Wir können gar nicht mehr Bauern sein – jede Stunde, während der wir noch auf dem Traktor sitzen dürfen, ist mittlerweile ein Jackpot», sagt Werro. «Ich weiss nicht, wie die Landwirtschaft in 20 Jahren aussehen wird, wenn das mit unseren Behörden so weiter geht.» Bereits vier Mal sei sein Betrieb in diesem Jahr kontrolliert worden. «Erst kürzlich wegen unserer Hagelnetze bei den Erdbeeren – eine anonyme Privatperson befürchtete, wir würden Vögel einfangen mit diesen Netzen», sagt Werro und schüttelt den Kopf. Viele Menschen hätten nicht mehr viel Ahnung, wie Landwirtschaft tatsächlich funktioniere, und so fehle oft das Verständnis. «Auch darum ist uns der Kontakt mit den Leuten in unserem Hofladen so wichtig», sagt Werro. «Wir schätzen das wirklich sehr.»

Carmen und Kuno Werro vor dem Eingang ihres Hofladens in Düdingen.
Sarah Neuhaus

Sorgen ums Wasser

Aber nicht nur die Abhängigkeit vom Staat macht Kuno Werro Sorgen. Auch die zunehmende Trockenheit beschäftigt den Landwirten. «Das fehlende Wasser wird zu einer Herausforderung werden», sagt Werro. «Nicht nur in der Schweiz, aber auf der ganzen Welt.» Dass er den Hof von seinen Eltern übernommen hat, bereut Werro, der ursprünglich eine Maurerlehre gemacht hatte, jedoch nicht. Im Gegenteil. «Das Spannende an diesem Beruf ist für mich, auch direkt mit den Produkten handeln zu können», so Werro. Und: «Wenn ich wirklich Bauer sein darf, statt am Bürotisch zu sitzen, mache ich meine Arbeit sehr gerne.»

Zum Betrieb

Ein Bio-Hof mit breitem Angebot

Der landwirtschaftliche Betrieb von Carmen und Kuno Werro befindet sich in Düdingen und ist 25 Hektar gross. Neben Freiland-Legehennen und Freiland-Poulets bieten Familie Werro auch Erdbeeren, Spargeln, Gemüse, Heidelbeeren, Karotten, Zwiebeln und Saatgetreide an. Kuno Werro hat den Hof 1999 von seinen Eltern übernommen und im Jahr 2001 auf biologische Produktion umgestellt. Seit 2015 betreiben Werros einen Hofladen, seit 2020 ist dieser an 365 Tagen im Jahr geöffnet. Vor zwei Jahren installierten Werros ausserdem eine 40 kW-Solaranlage. Im vergangenen Jahr beteiligte sich die Familie an der Eröffnung des Genossenschaftsladens Bio26 in der Stadt Freiburg.

Beilage «Sensebezirk»

Einblicke in die Sensler Landwirtschaft

Dieser Artikel ist Teil der gedruckten Sonderbeilage «Sensebezirk». In diesem Rahmen haben die FN neun Landwirtschaftsbetriebe besucht. Denn nicht erst seit Coronazeiten interessieren sich immer mehr Menschen für regionale und nachhaltige Produkte. Sie wollen beispielsweise wissen, wer ihre Nahrungsmittel herstellt, womit die Tiere gefüttert werden und was der Landwirt gegen Schädlinge einsetzt. In den Beiträgen dieser Beilage geht es weder darum, die gegenwärtige Gesetzgebung zur Tierhaltung und zum Tierwohl zu hinterfragen, noch für ein bestimmtes Produkt oder eine Produktionsform Werbung zu machen. Wir wollen vielmehr aufzeigen, wer die Menschen hinter diesen Zahlen sind und wie der Alltag der Landwirtinnen und Landwirte im Sensebezirk aussieht: Wir zeigen, wer morgens aufsteht, um die Kühe zu melken, wer auf der Suche nach Unkraut die Felder abläuft oder wer auf einer Alp die Tiere von verschiedenen Landwirten sömmert. Wir haben versucht herauszufinden, was die Frauen und Männer antreibt, was ihnen Sorgen bereitet und warum sie mit diesem Beruf verbunden sind.

Weitere Artikel aus dieser Serie:
Guglenberg: Wo auf grünen Hügeln Kühe mit ausladenden Hörner weiden

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