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Vom Leben in einer Wohngemeinschaft mit einem Permakulturgarten

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

In Sugiez leben Menschen in einer Wohngemeinschaft und teilen sich die Arbeit im gross angelegten Permakulturgarten. Elias Kobelt und Amélie Pochon können sich keine bessere Wohnform vorstellen.

Amélie Pochon und Elias Kobelt sitzen entspannt am runden Holztisch im Wintergarten ihrer Wohnung in Sugiez. Der Blick durch das Fenster geht in den lang gezogenen Garten hinaus und trifft im Vordergrund auf grossflächige Pflanzbeete sowie ein Gehege mit braun-weiss gescheckten Hühnern. Weiter weg ragen ein Tipi und eine Trauerweide in die Höhe. Gleich dahinter fliesst die Broye gemächlich durch den Kanal zwischen Murten- und Neuenburgersee. «Es ist ein wunderschöner Ort, ich bin froh, dass ich hier wohnen kann.» In Amélie Pochons Augen spiegelt sich ein Glanz der Zufriedenheit, und Elias Kobelt signalisiert durch ruhiges Kopfnicken, dass er die Aussage seiner Partnerin vorbehaltlos teilt.

Amélie Pochon an der Arbeit im Garten.
Charles Ellena

Leben im Haus

Das Gefühl der Erfüllung rührt nicht daher, dass das Paar für sich in einer Wohnung mit ausgedehntem Garten leben würde. Die beiden sind Teil einer Wohngemeinschaft und eines Kollektivs, dass sich der Permakultur (siehe Kasten) verschrieben hat. Das Projekt firmiert unter dem Namen Domaine du Lombric oder «Regenwurm-Gut». In dem Eckhaus einer lang gezogenen Reihe von Gebäuden im nördlichen Dorfteil von Sugiez sind neben Pochon und Kobelt ein Ehepaar und dessen Sohn zu Hause. Sie alle haben vier persönliche Zimmer zur Verfügung. Die zwei Bäder, die Küche und den Wohnraum inklusive Wintergarten nutzt das Quintett gemeinsam. Ein Zimmer steht leer und wartet auf ein neues Mitglied der besonderen Wohngemeinschaft.

«Es hat immer Leben im Haus, das gefällt mir», lautet Pochons erste Antwort auf die Frage, warum sie neben ihrem Partner mit weiteren Personen zusammenleben will. «Mir ist der Austausch mit Menschen wichtig, das Zusammensein und die Gespräche über vielfältige Themen.» Zudem erachtet sie es als sinnvoll, Lebensraum und Alltagsgegenstände zu teilen. Für Amélie Pochon ist es einerseits ein Akt der Solidarität, anderseits aber auch ein Beitrag an eine nachhaltigere Lebensweise in einer Gesellschaft, die seit Jahrzehnten die Natur überstrapaziere und das Klima belaste.

Elias Kobelt wiederum hat noch ein ganz anderer Grund in die Wohngemeinschaft geführt: «Ich diszipliniere mich nur, wenn ich mit Menschen zusammenlebe. Alleine würde ich nicht so oft kochen und putzen und hätte bei allem erst noch viel weniger Spass.»

Der Blick aus dem Fenster.
Charles Ellena

Kommunikation wichtig

Kochen, Putzen und Aufräumen sind gute Stichworte. Die Bewohnerinnen und Bewohner stellen sicher, dass der Haushalt gemacht ist und das Essen rechtzeitig auf den Tisch kommt. Elias ist erstaunt, mit wie wenigen Regeln und Diskussionen das Zusammenleben funktioniert: «Ich habe schon in einigen Wohngemeinschaften gelebt. Keine ist mit so wenig Organisation ausgekommen wie die jetzige.» Alle würden bei Bedarf Hand anlegen, wischen, abstauben, die Küche in Ordnung bringen oder das Bad reinigen, fügt er hinzu.

Gleichwohl: Ganz ohne Abmachungen kommt das Quintett nicht aus, wie Pochon einräumt: «Es braucht immer wieder Absprachen, denn oft haben wir unsere eigenen Ideen, wie wir etwas tun wollen. Die anderen müssen nicht nur einverstanden sein, sondern es auch verstehen können.» Überhaupt sei Kommunikation das A und O, um gut zusammenleben zu können, ergänzt sie. Und ihr Partner merkt an, dass sich eine Wohngemeinschaft im Alltag auch immer wieder neu finden müsse, insbesondere, wenn Mitglieder weggingen und neue hinzukämen. «Bis anhin haben wir es immer geschafft», sagt er mit einem Schmunzeln.

Zum Permakulturgarten gehören auch Enten. 
Charles Ellena

Keine Hierarchien

Während die Wohngemeinschaft offenbar mit wenig Regeln auskommt, sieht es beim dazugehörigen Permakulturkollektiv der Domaine du Lombric anders aus. Dies liegt zum einen daran, dass weitere Personen beteiligt sind. Neben dem Quintett aus der Wohngemeinschaft handelt es sich um einen Landwirt, der den Betrieb anleitet, und den Eigentümer der Liegenschaft. Zum anderen erfordere eine Permakultur einiges an Aufwand und Einsatz, wie Amélie Pochon und Elias Kobelt betonen. «Im Garten gibt es immer etwas zu tun», meint dieser. «Deshalb haben wir uns im Projekt klar organisiert. Die Rollen sind aufgeteilt und die Verantwortlichkeiten zugewiesen», unterstreicht er, um jedoch nachzuschieben, «dass wir ohne jegliche Hierarchien auskommen».

Die Domaine du Lombric umfasst eine Fläche von 8000 Quadratmetern. Darauf befinden sich ein Gemüsegarten, ein Heilkräuterbeet, ein Waldgarten, Obstbäume und Beerensträucher. Hinzu kommen ein Teich und ein Gehege voller Hühner sowie eine Handvoll Laufenten, die alle ebenfalls gehegt und gepflegt werden wollen.

Die angebauten Produkte nutzt das Kollektiv in erster Linie, um sich selbst zu versorgen, wie Pochon darlegt. Was übrig bleibe, gehe in den Verkauf. So bieten die Betreiberinnen und Betreiber zum Beispiel getrocknete Teemischungen und Kräutersalz an. Zudem führen sie regelmässig Kurse zu verschiedenen Aspekten der Permakultur durch.

Ein Tipi im Garten.
Charles Ellena

Garten fordert Einsatz

«Das Projekt macht unsere Wohngemeinschaft zu dem, was sie ist», hebt Elias Kobelt deren Bedeutung hervor. Der Einsatz im Garten sei es auch, der immer wieder dazu führe, dass Mitglieder die Wohngemeinschaft nach einer Weile verliessen. «Die Arbeit im Projekt nimmt viel Raum ein. Wer hier leben will, muss sich einbringen wollen und in anderen Freizeitbereichen zurückstecken können», umreisst Kobelt die Philosophie der Wohngemeinschaft.

Für ihn stimmt die Balance zwischen Persönlichem und Kollektivem: «Ich will langfristig mit anderen Menschen zusammenleben.» Auch Amélie Pochon kann sich nicht vorstellen, allein oder zu zweit zu wohnen. Für sie käme sogar eine noch etwas unkonventionellere Wohnform infrage: «Ich könnte gut in einer Gemeinschaft leben, in der alle ihre eigene Jurte haben.»

Teilweise pflegt das Paar diesen Ansatz bereits, wie Elias Kobelt zum Schluss erwähnt: «Im Sommer übernachten wir regelmässig in unserem Tipi und geniessen es, noch stärker Teil der Natur zu sein.»

Der Permakulturgarten in Sugiez.
Charles Ellena

Permakultur

Sorge tragen und teilen

Permakultur ist ein Konzept für Landwirtschaft und Gartenbau, das darauf basiert, Ökosysteme und Kreisläufe in der Natur zu beobachten und aufzunehmen. Permakultur hat zum Ziel, energieintensive und umweltbelastende Technologien zu reduzieren oder durch ökologische, nachhaltige Ressourcen und Bewirtschaftungsformen zu ersetzen.

Ein zentrales Anliegen der Permakultur ist, die Bodenfruchtbarkeit und die Artenvielfalt zu erhalten oder gar zu verbessern. Die Vertreterinnen und Vertreter der Permakultur streben gesunde und energieeffiziente Lebens- und Arbeitsformen an. Die Grundsätze der Permakultur lauten: Sorge zur Erde und zu den Menschen tragen und teilen. (gö)

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