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Vom Bauernhof auf die Musicalbühne  

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Schon als kleiner Junge war Tobias Bieri von der Musicalwelt fasziniert. Dass er selber einmal diverse Hauptrollen spielen würde, hätte er damals in seinem bäuerlichen Elternhaus in Flamatt nicht einmal zu träumen gewagt.

«West Side Story» ist nicht nur eines der bekanntesten Musicals überhaupt, sondern auch das erste Musical, das Tobias Bieri in seinem Leben je live gesehen hat. «Ich war noch ein Kind, aber das Musical hat mich wahnsinnig beeindruckt und fasziniert. Mir war aber lange nicht klar, dass Musicaldarsteller überhaupt etwas ist, was man werden kann», erinnert sich der heute 38-Jährige und lacht.

Bieri ist in der Nähe von Flamatt auf einem Bauernhof aufgewachsen und hat dort die ersten zwölf Jahre seines Lebens verbracht. Heute steht er bis zu achtmal pro Woche auf der Bühne des Musical Domes in Köln und spielt unter anderem eine der Hauptrollen des Musicals «Moulin Rouge». Sein Alltag besteht seit August 2022 aus Proben, Gesangsunterricht, Vorstellungen und ein wenig Freizeit. Seit der Premiere von «Moulin Rouge» im November 2022 hat das Musical sein Leben sozusagen übernommen. «Es ist definitiv die aufwendigste und längste Produktion, bei der ich je mitgemacht habe», erzählt Tobias Bieri.

Bis zu achtmal pro Woche steht Tobias Bieri aktuell in Köln auf der Bühne.
Bild: Julia Feldhagen

Naturwissenschaften statt Musik

Dass der 38-Jährige einmal Musicaldarsteller werden würde, hat sich nicht von Anfang an abgezeichnet. «Ich habe mich sehr für Naturwissenschaften interessiert und war eigentlich auf dem besten Weg, meine Berufsplanung in diese Richtung zu gestalten.» Seine Schulzeit verbrachte Bieri in einer Steiner-Schule. «Dort spielten Gesang und Theater immer eine wichtige Rolle, und ich habe es geliebt. Dass ich daraus aber eine Karriere machen kann, wurde mir erst bewusst, als ich 16 Jahre alt war.»

Eine Freundin habe ihm damals erzählt, dass es in Bern neuerdings eine Schule gebe, die Musicaldarsteller ausbilde. «Ich beschloss, mich einfach mal für die Aufnahmeprüfung zu bewerben und begann Gesangsunterricht zu nehmen», sagt Bieri. Seine Familie sei anfangs nicht unbedingt begeistert gewesen. «Mein Vater hat mir nahegelegt, trotzdem zuerst meine Matura abzuschliessen.» Schliesslich befolgte Bieri den Rat seines Vaters und blieb am Gymnasium, wechselte aber den Schwerpunkt von Naturwissenschaften hin zu Musik. «Das war meine Bedingung.»

Nach dem Gymnasium bewarb sich Bieri dann an den grossen Ausbildungsstätten für Musicaldarsteller in Europa: in Wien, München und Berlin. «In Berlin wurde ich angenommen, was für mich im ersten Moment unglaublich war, denn ich hatte keine Ahnung, wie meine Chancen stehen würden», erinnert sich Bieri. So zog der damals 20-Jährige nach Deutschland. «Ich erlebte erst mal einen richtigen Kulturschock», sagt er und lacht:

Berlin ist sehr offen, multikulturell und einfach ganz anders als alles, was ich bis dahin kannte.

2010 schloss Tobias Bieri seine Ausbildung an der Berliner Universität der Künste ab und bekam daraufhin direkt eine Rolle beim Musical «We Will Rock You» in Berlin. Danach tourte Bieri durch die Stadttheater Deutschlands und hatte auch einige Auftritte in der Schweiz. So spielte er beispielsweise bei den Thuner Seespielen und stand auch in Basel und Zürich schon auf der Bühne.

500 Vorstellungen in Köln

Dass er jetzt seit eineinhalb Jahren beinahe jeden Abend das gleiche Musical spielt, ist für Bieri ungewohnt. «Solche sogenannten Longruns sind eigentlich nicht so mein Ding, ich mag Abwechslung.» Aber die Qualität  der Produktion hätte ihn von diesem Engagement überzeugt. So sehr, dass er seinen ursprünglichen Ein-Jahres-Vertrag verlängert hat. Kürzlich wurde «Moulin Rouge» in Köln zum 500. Mal aufgeführt. Und auch wenn Bieri nicht bei jeder Vorstellung dabei ist, verlange ein solcher Einsatz viel ab. «Du musst dem Publikum jeden Abend das Gefühl geben, dass du alles, was du sagst, gerade zum ersten Mal sagst. Das ist eine echte Herausforderung.»

Nachdem Tobias Bieri an einem Abend, an dem er auf der Bühne steht, jeweils nicht vor ein Uhr morgens ins Bett kommt, startet sein Tag meist um 9 Uhr morgens. «Den Vormittag verbringe ich oft mit administrativen Arbeiten, dann habe ich Anfang Nachmittag ein paar Stunden Freizeit, bevor ich dann wieder in den Musical Dome gehe, um mich auf die Vorstellung am Abend vorzubereiten.»

Wenig Zeit für die Schweiz

Zeit für viel anderes bleibt Bieri aktuell nicht. Auch nicht für Besuche in die Schweiz. «Ich bin nur noch selten dort und bin im Moment auch sonst nicht sehr mobil, etwa um meinen Vater zu besuchen, der nach Mexiko ausgewandert ist.» Aus diesem Grund hat sich Bieri entschieden, sein Engagement bei «Moulin Rouge» per Ende März zu beenden. «Meine Familie ist verteilt auf die Schweiz, Holland, Australien und Mexiko, und ich lebe aktuell in Deutschland – das ist nicht ganz einfach, aber spannend», sagt der Musicaldarsteller. Er hofft, dass er ab diesem Frühling wieder mehr Möglichkeiten haben wird, seine Familienmitglieder zu sehen.

Ein grosser Wunsch

Wie es für ihn beruflich weitergeht, weiss Tobias Bieri aktuell noch nicht genau. Obwohl er schon viele seiner Lieblingsrollen spielen durfte, hat er noch einige offene Punkte auf seiner Wunschliste. «Die Rolle des Tony in West Side Story würde ich unheimlich gerne einmal spielen», sagt Bieri und kommt ins Schwärmen. «Und dann gibt es natürlich laufend neue Musicals, meist aus Amerika, dort wird es sicher auch noch die eine oder andere tolle Rolle geben.»

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