Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Von Brasey bis DiDo – die Sache mit den Rückkehrern

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Spieler kommen und gehen – doch nur wenige gehen und kommen später wieder zurück. Trotzdem ist Chris DiDomenico längst nicht der erste Rückkehrer in Gottérons Historie. FN-Blogger Patrick Fasel nimmt die wichtigsten Rückkehr-Episoden unter die Lupe.

Fredy Lüthi

Alfred «Fredy» Lüthi verliess Gottéron nach der Saison 81/82. Der Thuner, Mitglied des Aufsteigerteams 1980, spielte höchst erfolgreich in Biel und Lugano und wurde insgesamt fünfmal Schweizer Meister. 14 Jahre später gab es viele kritische Stimmen, als man den damals mittlerweile 34-Jährigen auf die Saison 95/96 hin wieder an die Saane holte. Seine Comeback-Saison verlief denn auch grösstenteils enttäuschend, allerdings rettete Lüthi Gottéron mit seinen vier Toren in vier Barragespielen gegen Lausanne letztlich vor den Auf-/Abstiegsspielen. Aber es ist seine Rückkehr, die in Freiburg den Begriff «tirer l’AVS» etablierte, ein alter Spieler also, der nach Freiburg zurückkommt, um die AHV zu beziehen.

Patrice Brasey

Patrice Braseys erste Saison in der NLA war zugleich die letzte des Clubs in der alten Patinoire des Augustins (Saison 81/82). Er verliess Gottéron dann im Frühling 1989, um Schweizer Meister zu werden. Gottéron war Ende der 80er-Jahre ein Punktelieferant und kriegte im Schnitt 6,8 Gegentore pro Spiel (in den Playoffs gar 15 Gegentreffer in zwei Spielen). Mit seinem neuen Club Lugano wurde Brasey auf Anhieb Schweizer Meister. Nach nur zwei Saisons im Tessin und eben diesem angepeilten Titelgewinn kehrte der zweimalige Olympiateilnehmer zurück zu seinen Wurzeln, spielte bis Ende 1998 wieder bei seinem Jugendclub und war eine wichtige Figur der «belles années» in Gelb. Nach einem Zerwürfnis mit dem späteren Trainer André Peloffy musste er den Club noch während der Saison verlassen und ging zum ZSC. Dass unsere legendäre #21, der beste Freiburger Verteidiger aller Zeiten, nicht unter dem Hallendach steht, bleibt bis heute ein riesiges Versäumnis und unterstreicht die sehr undurchsichtige Politik des Clubs, was das Thema Ehrungen und Retired Numbers angeht.

Der wohl beste Freiburger Verteidiger aller Zeiten: Patrice Brasey.

Archivbild Charly Rappo

Gil Montandon

Die Mutter aller unverzeihbaren Weggänge: Gilous Abschied von Freiburg ausgerechnet Richtung Bern lässt heute noch, fast 35 Jahre danach, das Blut alter Fans aufkochen. Gilou in Bern, und dann in den skandalträchtigen Kurz-Playoffs 1989 noch mit dem Gamewinner gegen uns. Nein, das war zu viel für einen jeden Üechtländer. Viele schworen, nie wieder in die Eishalle zu gehen, sollte er jemals wieder kommen. Doch nach seiner Rückkehr (und auch jener seiner Kritiker) schoss er 2008 in den Playoffs sein Overtime-Tor gegen diesen SCB, und ihm wurde fast alles verziehen. Es gibt Geschichten, die kann man sich nicht ausdenken.

Adrien Lauper

Ganze viermal kehrte «Bouby» Lauper in seiner Karriere zu Freiburg zurück. Von La Chaux-de-Fonds, Biel, Ambri und gar von den Ticino Rockets herkommend fand Lauper immer wieder einen Weg zu seinem Herzensclub.

Valentin Wirz

Der Gottéron-Junior verliess nach zwei 37-Punkte-Saisons (03/04 und 04/05) als Natispieler seinen Heimclub und zog ins Tessin nach Lugano. Er war als Schweizer Natispieler für ein strauchelndes Gottéron einfach zu gut, und wechselte zu einem ambitionierteren Club. Prompt wurde auch er, wie Patrice Brasey zuvor, mit den Luganesi gleich in seinem ersten Jahr dort Schweizer Meister. Drei Saisons verbrachte er im Tessin, ehe er für drei NLA-Saisons nochmals nach Freiburg wechselte, wo er aber in drei Saisons nie mehr als vier Tore pro Spielzeit schoss. Als Natispieler ging er von Freiburg weg, als Ergänzungsspieler kehrte er zurück.

Valentin Wirz 2008 nach seiner Rückkehr zu Gottéron.
Archivbild Charles Ellena

Lukas Gerber

Der Defensivverteidiger ging im selben Jahr wie Wirz nach Lugano – und wurde dort gleich Meister. Nach zwei weiteren Saisons bei Basel wechselte er zu seinem dritten Club innerhalb von vier Jahren, und wurde in Davos 2009 wieder Schweizer Meister. Als zweifacher Schweizer Meister kam er nach Freiburg zurück und hatte inzwischen gar gelernt, einen guten ersten Pass zu spielen. Er spielte fortan seinen Part bei Gottéron sehr solide, ehe er nach einem Spiel gegen Genf seine Karriere frühzeitig beenden musste.

Thibaut Monnet

Monnet kam ganze dreimal zu uns, jedes Mal unter anderen Vorzeichen. Als junges Talent kam er von Chaux-de-Fonds zu Gottéron und reifte zum Natispieler. Für viele unverständlich, wechselte er danach zu Langnau. In der Saison 06/07 kam er von Bern her zurück an die Saanestadt, rettete Freiburg in den Playouts mit sieben Punkten aus vier Spielen und verliess den Club abermals, diesmal Richtung Zürich, wo er die Champions League gewann und inoffiziell Clubweltmeister wurde (Victoria Cup 2009). Nach sechs Jahren bei den Lions kehrte er für einen letzten Abstecher nach Freiburg zurück, wo nach seiner zweiten Saison niemand mehr traurig war über seinen Abgang nach Ambri.

Bei seinem letzten Engagement in Freiburg (hier ein Bild von 2014) kam Thibaut Monnet nicht mehr recht auf Touren.
Archivbild Keystone

Und auch…

Christian Silling verliess nach der Saison 84/85 die NLA und Freiburg und spielte ein Jahr lang unterklassig beim SCB, bevor er 86/87 wieder zu Gottéron zurückkehrte. Den Weg Freiburg-Bern-Freiburg betrat auch Jérémie Kamerzin in den letzten zehn Jahren. Antoine Descloux spielte praktisch seine ganze Karriere in Freiburg, nur in der Saison 99/00 erlebte er laut Eigenaussage seine schönste Saison bei Langnau. Auch ein paar Söldner kamen zweimal nach Freiburg, Mark Mowers und David Desharnais kehrten nach Lockout-Passagen später zu Gottéron zurück, Toni Mäkiaho spielte auch zweimal kurz im St. Leonhard. Die Liste ist nicht vollständig, aber es gibt immer wieder Rückkehrer. Was mich natürlich nun zu DEM Rückkehrer dieser Saison führt…

 Christopher DiDomenico

DiDo zurück zu uns. Nachdem er wegwollte, für mehr Geld, nach Bern. Wo er und sein neuer Club nie glücklich wurden. Es sprach sehr viel gegen seine Rückkehr. DiDo polarisiert, eine Art Dr. Jekyll und Mr. Hyde, mal Freund, mal Feind, sehr oft matchentscheidend, auch im negativen Sinne. Montandon hat man kaum je verziehen, doch der hatte auch valable Gründe geltend zu machen, den Club wechseln zu wollen. Lars Leuenberger beispielsweise wurde gar als Verräter gehandelt, als er nach zwei Intermezzo-Saisons bei uns als gefeierter Publikumsliebling und zweitbester Skorer wieder zu Bern ging. Dies wurde ihm ebenfalls nie verziehen, und er verspielte sich damit vielleicht auch mal einen möglichen Trainerjob bei uns.

Aber DiDo? Mit seinen Aussetzern, mit seinen Nerven so stark wie Glasnudeln, mit seinem fast sicheren Austicken, wenn es im Frühling um die Wurst geht (falls wir überhaupt Playoffs spielen, versteht sich). Und vergessen wir nicht, wie DiDo sich von Gottéron verabschiedete, eine 5-Minuten-plus-Matchstrafe im letzten Playoffspiel damals gegen den Z im Hallenstadion. Das war wohl der hässlichste Abgang eines Spielers, seit Josh Holden 2007 in Biel nach Spielschluss Alain Miéville brutal niederstreckte.

Chris DiDomenico, als er im vergangenen Dezember im SCB-Trikot die in der BCF-Arena die Gottéron-Fans provozierte.
Archivbild Keystone

Ja, ich habe den ganzen Artikel auf eben diese Rückkehr von DiDo hin geschrieben, aber als Kolumnist und Hobby-Gottéron-Manager weiss ich wirklich nicht, was ich von dieser einen Rückkehr halten soll. Vielleicht wird DiDo zum Gilou unserer Generation – gehasst, verdammt, vergöttert. Er war vermutlich wirklich nie im Kirchenchor und ist bestimmt kein Engel, doch er hat einen guten Draht nach oben (Dubé), und mit Gottes schützender Hand könnte DiDo zu einem himmlischen Vergnügen werden.

Ich vergleiche ihn gerne mit Todd Elik. Habe mich immer wieder gefreut, den Elik in den Farben von Lugano, Langnau, Zug und Davos bei uns im St. Leonhard zu sehen, denn solche Spieler sind fast das halbe Eintrittsgeld Wert, doch wenn sie bei uns spielen, kann der Schuss auch nach hinten losgehen. Und seien wir ehrlich, bei DiDomenicos Temperament und seiner berüchtigten Berühmtheit auf Schweizer Eisfeldern, sind die Sorgen seinetwegen auch nicht ganz unbegründet. Auf jeden Fall gibt es durch ihn in der BCF-Arena an manchen Abend wieder mehr Rock ’n’ Roll, aber abgerechnet wird dann erst im Frühling. Yes, ich freue mich trotzdem – welcome back DiDo, aber mach uns besser. Wie bis vorletzte Saison, als du schon mal bei uns warst.

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema