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Von der Naivität zur Realität gefunden

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Von der Naivität zur Realität gefunden

10 Jahre Vereinigung für umwelt- und tiergerechte Produktion

An ihrer Generalversammlung in Neyruz hielt gestern die Fipo (Vereinigung der umwelt- und tiergerecht produzierenden Landwirten) Rückschau auf ihre zehnjährige Tätigkeit.

Von JOSEF JUNGO

Nach der Inkraftsetzung des Artikels 1b des Landwirtschaftsgesetzes im Jahre 1992 folgte die Verordnung über die Einführung der Direktzahlungen. Diese Beiträge wurden seit Beginn an spezielle ökologische Leistungen gebunden. Die Verordnung verlangte, dass die Betriebe, welche sich für dieses Programm (ökologischer Ausgleich, integrierte Produktion IP, biologischer Anbau, kontrollierte Freilandhaltung) anmeldeten, kontrolliert werden müssen. Am 6. Oktober 1993 wurde die Fipo gegründet. Für die Organisation der Kontrolle erhielt sie in der Folge ein Mandat der Direktion der Institutionen und der Land- und Forstwirtschaft, welche für die Ausrichtung der Direktzahlungen (DZ) verantwortlich ist. Die Kontrollen wurden von der Kantonalen Ackerbaustelle in Grangeneuve organisiert. Die Kosten für diese Kontrollen gehen voll zu Lasten der Landwirte. Im ersten Jahr meldeten sich lediglich 350 Betriebe an. Drei Jahre später schrieben sich über 2700 Betriebe für die IP-Produktion ein.

Auslauf der Tiere sorgte für Unmut

Mit dem Inkrafttreten der neuen Agrarpolitik (AP 2002) ersetzte der ökologische Leistungsnachweis (OeLN) die IP. Ebenso ist die artgerechte Haltung von Nutztieren in den Anforderungen der OeLN enthalten. Diese Neuerung verlangte, dass Nutztiere regelmässigen Auslauf (RAUS) haben müssen. Für besonders tierfreundliche Stallhaltungssysteme (BTS) wurden Beiträge eingeführt. Das Veterinäramt, welches für die Tierschutzmassnahmen verantwortlich ist, übertrug diese Kontrollen ebenfalls der Fipo.
Wie gestern Francis Cottet in seinem Rückblick ausführte, sei man bei der Gründung schon mit einer gewissen Naivität und ohne Erfahrung ans Werk gegangen. Er erinnerte besonders an lebhafte Versammlungen, wo die Tierschutzmassnahmen kritisiert und das Budget zurückgewiesen wurden. Glücklicherweise habe man in Grangeneuve auf gute Leute zählen können. Aber auch die rund 80 Kontrolleure, alles Meisterlandwirte, hätten grosse Arbeit geleistet, betonte der abtretende Präsident Urs Leicht aus Salvenach. Er dankte namentlich Rudolf Niederhäuser, Flamatt, der seit der Gründung die Kontrollkommission präsidierte, und nun zurückgetreten ist.

Im Jahre 2001 wurden die Kosten für die Kontrollen direkt von den DZ abgezogen. Hiefür mussten die Landwirte schriftlich ihr Einverständnis geben. Die Fipo war das erste Kontrollorgan der Westschweiz, welches eine Akkreditierung erhalten hat.

Von den 3173 für den OeLN eingeschriebenen Betrieben sind 2050 Mitglied der Fipo. Die Nichtmitglieder bezahlen mehr für die Kontrollen, z.B. die Grundgebühr pro Betrieb beträgt 130 Franken, Mitglieder bezahlen 60 Franken. Letztes Jahr betrugen die durchschnittlichen Kosten pro Betrieb 231 Franken (0,66 Prozent der DZ).

Wie Geschäftsführer Heinrich Moser ausführte, wurden im Jahre 2003 insgesamt 112 Mio. Franken DZ ausgerichtet. Der grösste Anteil entfiel auf den OeLN 96 Mio.; BTS 3 Mio., RAUS 12 Mio. und für die Sparte Oeko-Qualitätsverordnung, für die sich nur 14 Betriebe interessierten, 145 000 Franken.

Kontrollen vermehrt koordinieren

Die 30 Kontrolleure der Fipo führen auf den Betrieben gleichzeitig auch Kontrollen für bestimmte Labelproduktionen durch. Wie Niederhäuser in seinem Bericht feststellte, gebe es auch hier erneut Diskussionen. Während die Landwirte und ihre Berufsorganisationen möglichst wenige Kontrollen bezw. wenige Kontrolleure auf ihren Betrieben wollen, forderten Kontrollorganisationen, dass Labelproduktionen von Spezialisten der Branche durchgeführt werden sollen.

Die Rechnung der Fipo schliesst bei einem Aufwand von 705 000 Franken mit einem Gewinn von 204 000 Franken ab. Nach dem Rechnungsjahr 2002, welches ebenfalls mit einem Überschuss abgeschlossen wurde, konnte die Organisation das Betriebskapital auf gut 500 000 Franken steigern.
Einzig Geschäftsführer Moser ist zu 100 Prozent angestellt, drei Personen sind teilbeschäftigt zwischen 50 und 80 Prozent.

Wechsel an der Spitze

Urs Leicht gehörte seit Beginn dem Vorstand an. Zuerst als Vizepräsident und seit sieben Jahre als Präsident. Ihm waren eine nachhaltig produzierende Landwirtschaft und der Kontakt zu den Konsumenten grosse Anliegen. Der Rückverfolgbarkeit der Produkte komme eine wichtige Bedeutung zu, wurde ebenfalls bemerkt. Bauernpräsident Josef Fasel dankte Leicht für sein grosses Engagement und unterstrich, es sei wichtig, den Konsumenten aufzuzeigen, dass die Bauern gesunde, qualitativ hoch stehende Nahrungsmittel erzeugen und diese einen korrekten Preis haben sollen. Gestern hat Leicht seinen Rücktritt erklärt. Neben Niederhäuser trat auch Pascal Surchat, Blessens, aus der Kontrollkommission zurück. Als Vertreter des Seebezirks wurde Bernhard Rentsch, Murten, in den Vorstand gewählt. Das Präsidium wurde dem bisherigen Vizepräsidenten Marc Genilloud, Grolley, übertragen. Neu in die Kontrollkommission wurden Frédéric Conus, Siviriez, und Martin Blaser, Ponthaux, gewählt. Präsident der Kommission wurde Adrian Schneider, Misery.

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