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Von Druck, Erleichterung und Kuschelsocken

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Es steht viel auf dem Spiel für Christine Bulliard-Marbach an diesem Wahlsonntag. Erstmals hat die CVP-Frau aus Überstorf einen Nationalratssitz zu verteidigen. Es ist das dritte Mal, dass sie sich auf nationaler Ebene zur Wahl stellt. 2007 reichte es nicht, 2011 schaffte sie den Sprung in den Nationalrat und jetzt tritt sie zum ersten Mal als Bisherige an. Ein Vorteil zwar, sagt sie am Sonntagvormittag gegenüber den FN, doch kein Grund, sich entspannt zurückzulehnen. Ganz im Gegenteil: Weil der zweite Sitz der CVP wackle, sei der Druck so gross wie noch nie: «Es geht nicht nur um mich. Es geht darum, einen Sitz zu verteidigen für meine Partei, für die Frauen und für die Wählerinnen und Wähler. Und natürlich will ich auch die Leute nicht enttäuschen, die mich im Wahlkampf unterstützt haben: meine Familie, meine Freunde, mein Komitee.»

 

 Auf diese Menschen kann sich Christine Bulliard auch am Wahlsonntag verlassen: Den Tag beginnt sie im Kreise ihrer Familie, mit einem gemeinsamen Frühstück und dem anschliessenden Besuch des Gottesdienstes. Nicht nur ihr Ehemann Daniel ist da, auch die Töchter Valentine (26) und Eugénie (25) sind gekommen. Eugénie ist extra aus Budapest angereist, wo sie Medizin studiert; Valentine ist aus Genf gekommen, wo sie ihr Anwaltspraktikum absolviert. Nur der 22-jährige Sohn Matthieu fehlt: Der Architekturstudent ist auf Studienreise in Kambodscha. Nach der Messe geht die Familie gemeinsam zum Wählen ins Überstorfer Wahllokal. Hier wird die Kandidatin herzlich empfangen: Seit fast zwanzig Jahren sitzt sie im Gemeinderat, seit neun Jahren ist sie Syndique. Trotzdem ist sie unsicher: «Ich glaube nicht, dass ich nach der Steuererhöhung in Überstorf ein gutes Resultat machen werde.»

 

 Familiär geht es nach der Stimmabgabe weiter: Christine Bulliard will unbedingt noch das Grab ihrer kürzlich verstorbenen Mutter besuchen. «Wie meine ganze Familie hat auch sie mich stets nach Kräften unterstützt», sagt sie. Anschliessend versammelt sich die Familie im Salon ihres Hauses in Grossried. Hier stossen jene Leute dazu, die Bulliards Wahlkampf aus nächster Nähe miterlebt haben: ihr Wahlkampfleiter, Grossrat Bruno Boschung, und ihr Kommunikationschef, Hanspeter Merz, beide in Begleitung ihrer Ehefrauen. Trotz der steigenden Nervosität ist die Stimmung entspannt. Der Besuch hat Geschenke mitgebracht und gratuliert nachträglich zum 56. Geburtstag, den Christine Bulliard vor fünf Tagen gefeiert hat. Das Ehepaar Boschung hat ein Wohlfühlpaket geschnürt, mit Fondue und Wein, Beruhigungstee und Zeitschriften, Badezusatz und kuscheligen Socken. «Darauf freue ich mich jetzt schon», sagt die Kandidatin, «egal, was der Tag noch bringen wird».

 

 Bei Wein und Apfelsaft, Brot und Käse geht nun das bange Warten los. Um 12.45 Uhr tröpfeln die ersten Resultate herein. «Du bist provisorisch gewählt», verkündet Boschung, dämpft dann aber Bulliards Jubel: «Es sind erst vier Gemeinden ausgezählt.» Alle wissen, dass es noch Stunden dauern wird, bis die endgültigen Resultate da sind. «Es ist schrecklich», sagt Bulliard. Tochter Eugénie nimmt sie in den Arm. Bald wird sie aufbrechen, zurück nach Budapest. Zu ihrer Mutter sagt sie zum Abschied: «Es kommt, wie es kommen muss. Wir haben alles getan, was wir konnten.» Etwas später verlässt auch Christine Bulliard das Haus: Zusammen mit Ehemann Daniel, Tochter Valentine, Bruno Boschung und Hanspeter Merz geht es ins Wahlzentrum im Forum Freiburg. Hier geht das Warten weiter. Inzwischen ist klar: Die SVP wird einen zweiten Sitz holen, entweder auf Kosten der SP oder auf Kosten der CVP. Noch sind die beiden CVP-Kandidaten Dominique de Buman und Christine Bulliard provisorisch gewählt, doch Gewissheit werden erst die Resultate der Stadt Freiburg bringen.

 

 Christine Bulliard ist inzwischen sichtlich angespannt. Dennoch gibt sie routiniert und lächelnd ein Interview nach dem anderen: «Ich bin zufrieden mit meinem Resultat und zuversichtlich, dass wir den zweiten Sitz halten können», sagt sie immer wieder. Zwischen den Terminen bei Radio und Fernsehen sucht sie die Nähe von Familie und Freunden. Tochter Valentine versorgt sie mit Wasser und Ricola, Bruno Boschung und Hanspeter Merz mit den neusten Zahlen und Einschätzungen. Im Kreise ihrer Nächsten erfährt sie schliesslich auch das erlösende Endergebnis. «Du hast es geschafft!», sagt Merz und umarmt die Wiedergewählte als Erster. Nun folgen die Gratulationen im Sekundentakt. «Ich kanns noch gar nicht glauben», entfährt es Christine Bulliard. «Der Stein, der mir vom Herzen fällt, ist riesengross. Es ist schön, etwas zu gewinnen, für das man so hart gekämpft hat.» Nach dem anstrengenden Wahlkampf und dem aufregenden Wahltag ist es nun Zeit zum Feiern: zuerst im Forum Freiburg und anschliessend im Restaurant Schlüssel in Überstorf. Und danach? «Morgen werde ich zu Hause meinen Erfolg geniessen», so Bulliard. Danach geht es für einige Ferientage nach Schönried–mit dem Wohlfühlpaket und den Kuschelsocken im Gepäck.

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