Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Von Gewinnern, Verlierern und Optimisten

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Matthias Fasel, michel spicher, Frank stettler

Ein Jahr vor den Olympischen Spielen hatten die FN letzten Sommer die Freiburger Sportlerinnen und Sportler vorgestellt, die bei London 2012 (27. Juli bis 12. August) dabei sein wollen. Bis heute, gut ein halbes Jahr vor dem Grossanlass, hat sich die Ausgangslage für einige der Kandidaten stark verändert.

Brugger sicher dabei

Definitiv mit dabei ist die 26-jährige SeglerinNathalie Brugger aus Ependes. Sie belegte im Dezember an den Weltmeisterschaften im australischen Perth den zwölften Rang, sicherte damit der Schweiz einen Quotenplatz in der Kategorie Laser Radial und erfüllte gleichzeitig auch bereits die Selektionskriterien von Swiss Olympic. Zwar könnte Brugger theoretisch noch eine Landsfrau den Quotenplatz streitig machen. Da die Freiburgerin in ihrer Kategorie jedoch klar die beste Schweizerin ist, ist dies in der Praxis nicht möglich. Die Qualifikation Bruggers ist auch alles andere als eine Überraschung. Die Seglerin hat sich zum Ziel gesetzt, sich im Vergleich zu den Olympischen Spielen 2008 in Peking (6. Rang) zu verbessern, und liebäugelt gar mit einem Podestplatz.

Vielversprechende Schützen

Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in London mit dabei sein wird auch der eine oder andere Freiburger Schütze. So gut wie sicher an den Olympischen Spielen teilnehmen werdenAnnik Marguet (Cormérod) sowie der für Tafers und Alterswil schiessende SchwarzenburgerSimon Beyeler. Sie haben beide im Dreistellungs-Match der Schweiz einen Quotenplatz gesichert, sind gut in Form und müssen damit nur noch 2012 die Selektionskriterien von Swiss Olympic erfüllen (Top-Ten-Platz bei der EM oder einem Weltcup), was allerdings kein Problem sein dürfte.

In Lauerstellung befindet sich der TaferserPascal Loretan. Er hat sich zwar noch keinen Quotenplatz gesichert, hat aber mit dem Luftgewehr im Februar bei der EM in Vierumäki (Fin) noch die Chance dazu. Und dass er in Form ist, zeigte er am letzten Wochenende mit einem dritten Rang beim Grand-Prix in Pilsen. Ein Top-Ten-Ergebnis dürfte bei der EM bereits für einen Quotenplatz reichen, womit Loretan auch gleich die Kriterien von Swiss Olympic erfüllen würde. Sollte Loretan den Quotenplatz nicht selbst holen, wäre er immer noch ein Anwärter auf den Quotenplatz von Lukas Grunder, der sich aus dem Spitzensport zurückgezogen hat. Nicht in London mit dabei sind – geschieht nicht noch ein kleines Wunder – die SchützenAurélie Grangier,Beat Müller,Irene Beyeler undNicolas Rouiller.

Mancini und das Ritalin

Stark verändert hat sich zuletzt die Ausgangslage für den Freiburger SprinterPascal Mancini. Erst schien er sich mit der 4×100-Meter-Staffel nicht zuletzt dank der hervorragenden Zeit bei Weltklasse Zürich so gut wie qualifiziert zu haben. Doch unter anderem dieser in Zürich erlaufene Schweizer Rekord wurde nachträglich für ungültig erklärt, weil Mancini beim internationalen Verband nicht um die Erlaubnis zur Einnahme von Ritalin gefragt hatte (die FN berichteten). Der Entscheid war deshalb ein herber Rückschlag für die gesamte Staffel. In London werden die besten 16 Staffeln zugelassen. Als Referenz wird der Schnitt der besten Rennen der Jahre 2011 und 2012 herangezogen. Der erforderliche Wert dürfte bei rund 38,80 Sekunden liegen. Das offiziell beste Ergebnis 2011 der Schweizer liegt nun bei 38,98 Sekunden (gelaufen in La Chaux-de-Fonds). Deshalb müssen Mancini und seine drei Staffelkollegen 2012 zwei Topzeiten laufen. In vier bis fünf Rennen bis Olympia muss dies der Staffel gelingen. Das ist möglich, aber keineswegs selbstverständlich.

Einige Wackelkandidaten

Im August war JudokaLudovic Chammartinin der Weltrangliste der Kategorie bis 60 Kilogramm im 17. Rang klassiert – die 22 besten Judoka pro Kategorie können an den Spielen teilnehmen (einer pro Nation) – und damit klar auf Olympia-Kurs. Seither sind bei den Weltcups in Taschkent (Usbekistan) und Apia (Samoa) ein dritter beziehungsweise ein siebter Platz hinzugekommen. Enttäuschend verlief für den 26-Jährigen die WM in Paris, wo er bereits in der ersten Runde scheiterte. Nachdem ihn eine Adduktoren-Verletzung für drei Monate ausser Gefecht gesetzt hatte, fiel Chammartin auf den 20. Rang zurück. «Um sicher in London dabei zu sein, fehlt mir noch ein Final im Weltcup, ein dritter Rang bei einem GP oder ein fünfter Platz bei einem Grand-Slam.»

Der weitere JudokaDavid Papauxseinerseits klassierte sich beim Weltcup in Apia als Fünfter. Auch er war zuvor an den Weltmeisterschaften im August schon in der zweiten Runde ausgeschieden. «Trotzdem bin ich in der Weltrangliste ein bisschen vorangekommen», sagt der 30-jährige Freiburger Wackelkandidat, der vor einem halben Jahr noch an 24. Stelle in der Klasse bis 73 Kilogramm und damit knapp hinter den Top 22 positioniert gewesen war, die sich für die Olympischen Spiele qualifizieren. «Meine Chancen sind nach wie vor intakt – einzig dass nun noch weniger Turniere auf dem Programm stehen und mir die Zeit etwas davonläuft. Klar, ich verspüre nun ein bisschen mehr Druck.»

Weiter auf 50:50 schätzt BeachvolleyballerMartin Lacigaseine Chancen, zusammen mit Jonas Weingart nach London zu reisen. «Wir haben zuletzt nicht die Resultate erreicht, die wir uns erwünscht hatten. Dennoch kämpfen wir weiter», so der 36-jährige Kerzerser, der zum dritten Mal an Olympischen Spielen dabei sein will. «Mit zwei bis drei Plätzen in den Top 9 in den verbleibenden sieben Turnieren sollte es klappen.» Ansonsten haben Laciga/Weingart – falls sie die Top 16 verpassen sollten – noch die Möglichkeit, sich über den Continental Cup und den World-Cup-Final für London zu qualifizieren.

Ein Duo weg vom Fenster

Sicher nicht in London dabei sein werden die SpringreiterinChristina Liebherr, die vorerst ohne Spitzenpferd auskommen muss, und die KunstturnerinNadia Baeriswyl,nachdem das Frauen-Nationalteam die Qualifikation an den Weltmeisterschaften in Tokio verpasst hat.

Etwas besser stehen die Chancen auf eine Olympiateilnahme für die zweite Freiburger Turnerin. NachdemNadia Mülhauserim Januar am olympischen Testevent teilnehmen durfte und der Schweiz zusammen mit Giulia Steingruber einen Quotenplatz gesichert hat, kann die Wünnewilerin auf eine Einzelteilnahme hoffen. «Sollte Steingruber verletzt ausfallen, könnte ich an ihrer Stelle nach London fahren», sagt Mülhauser, die im März 16 Jahre alt wird. «Natürlich wäre ich gerne an Olympia dabei, deswegen wünsche ich Giulia aber nichts Schlechtes. Ich muss einfach weiter hart trainieren und dafür sorgen, dass ich bereit bin, sollte mich Swiss Olympic rufen.»

Meistgelesen

Mehr zum Thema