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Von Wundertüten bei Wegsanierungen im voralpinen Gebiet

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Das 42 Kilometer lange Wegnetz der Mehrzweckgenossenschaft Schwyberg-Ättenberg wird ständig unterhalten, saniert oder ausgebaut. Im voralpinen Gebiet kommt es dabei immer wieder mal zu Überraschungen und Mehrkosten. So etwa auf der Strasse Buntschena-Nielenboden.

Die Mehrzweckgenossenschaft Schwyberg-Ättenberg ist eine von vier Genossenschaften, die im voralpinen Gebiet des Sense-Oberlandes aktiv ist (siehe Kasten). Ihr Gebiet umfasst eine Fläche von 27 Quadratkilometern und ein Wegnetz von 42 Kilometern, das durch Wälder und auf Alpen führt. Viele befinden sich in steilem, rutschanfälligem Gebiet und werden nach Naturereignissen wie Gewittern oder Erdrutschen beschädigt – es gibt immer etwas zu reparieren.

An der Generalversammlung vom Donnerstag in Schwarzsee standen denn auch die verschiedenen Sanierungsarbeiten im Zentrum – abgeschlossene, sich in Arbeit befindliche oder geplante. Unterschieden wird dabei zwischen Unterhalt, Sanierung und Neubau.

Weil sich zwei Durchlassrohre verschoben haben, wurde die Strasse unterspült und es entstand ein zwei Meter tiefes Loch unter der Strasse.
Bild zvg

Blick nach vorne

In den letzten 13 Jahren hat die Genossenschaft auf 15,3 Kilometer des Wegnetzes den periodischen Unterhalt gemacht, Verschleissschichten repariert, Querschläge erneuert und Schäden ausgebessert. Das war mit Kosten von rund 757‘000 Franken verbunden. Nun hat der Vorstand Marcel Thalmann vom Amt für Landwirtschaft beauftragt, weitere 18 Kilometer des Wegnetzes zu analysieren und die nötigen Unterhaltsarbeiten nach Prioritäten einzuordnen.

Die Einschätzung ergab, dass zwischen 2024 und 2035 Arbeiten für rund 900‘000 Franken anfallen, das enspricht rund 64‘000 Franken pro Jahr. So wollen die Verantwortlichen die Verkehrssicherheit, die Befahrbarkeit und den Substanzerhalt des Strassenkörpers bewahren. Bund und Kanton unterstützen die Arbeiten mit Subventionen. Die Gemeinde Plaffeien beteiligt sich zusätzlich an jenen Strassen, die zu ganzjährig bewohnten Betrieben führen. Die Restkosten tragen die Genossenschafter. Die Arbeiten sollen in vier bis fünf Etappen zu drei Jahren ausgeführt werden. Die Belastung für die Genossenschafter sei hoch, räumte Marcel Thalmann ein, aber: 

Aber wenn man die Strassen vor und nach den Arbeiten vergleicht, wird klar, dass das Geld gut eingesetzt ist.

Den Einwand eines Genossenschafters, ob die Last nicht durch Benutzungs- oder Parkgebühren gemildert werden kann, nahm der Vorstand entgegen. Thalmann hielt jedoch bereits fest, dass gemäss Gesetz auf keiner mit Subventionen gebauten Strasse Gebühren erlaubt sind.

Ein neues Durchlassrohr wird eingebaut. Baumaterialien wie diese sind heute bis zu doppelt so teuer, wie bei der Projektierung budgetiert. 
Bild zvg

Sanierung und Ausbau

Wo blosse Unterhaltsarbeiten nicht mehr reichen, wird eine Strasse saniert. So geschehen im Bereich Schatters Schwyberg, Sitenberg, Lägerli-Grupetouli, Tromooserli sowie Stoss-Ättenberg. Dort setzte die Genossenschaft in einer ersten Etappe für fünf Kilometer Weg 380‘000 Franken ein. Auf einigen der genannten Wege reicht auch eine Sanierung nicht, es braucht einen Aus- oder Neubau. Dafür investiert die Genossenschaft weitere 255‘000 Franken.

Schlechter als erwartet

Auch auf der Strasse Buntschena-Nielenboden sind seit letztem Jahr Sanierungsarbeiten im Gange. Und es gab dabei allerlei Überraschungen, wie Projektleiter Peter Piller vom Forstbetrieb Schwyberg ausführte. «Die Strasse war in einem viel schlechteren Zustand als erwartet.» Der Blick in den Untergrund brachte verschiedene Schäden zutage: 

Die Entwässerungsanlagen waren eine richtige Wundertüte. Wir haben immer wieder etwas Neues entdeckt.

So mussten rund 80 Kubikmeter mehr Holzkästen als geplant für die Stabilisierung verbaut werden. Einige schadhafte Stellen hatten zudem durch Unwetter noch stärker gelitten. An anderer Stelle tat sich ein zwei Meter tiefes Loch auf dem Strassenkörper auf, weil sich zwei Rohre verschoben haben. Aber auch die Materialkosten waren gestiegen. Peter Piller zeigte ein Durchlassrohr, das mit rund 5000 Franken im Budget war und beim Einbau 11‘000 Franken kostete.

Damit das Wasser abfliessen kann und nicht die Strasse beschädigt, wird eine neue Strassenlängsentwässerung eingebaut.
Bild zvg

Es zeichnete sich also ab, dass der mit 600‘000 Franken veranlagten Betrag für die erste Etappe nicht reichen wird, um alle geplanten Arbeiten auszuführen. Die Verantwortlichen haben dann entschieden, die Belagsarbeiten auf die zweite Etappe zu verschieben, den Asphaltzustand von einem Experten prüfen zu lassen und für die zweite Etappe den Subventionsbehörden ein komplett neues Projekt einzureichen.

Neuer Ansatz

Die Genossenschaft unter der Leitung von Roland r haben am Donnerstag auch entschieden, den 2007 eingeführten Flächenbeitrag von heute acht auf zwölf Franken pro Hektar anzuheben. Mit diesen 32‘500 Franken werden die allgemeinen Ausgaben für die Genossenschaft gedeckt. In den letzten Jahren war die Rechnung aber immer im Minus. Abgesegnet wurde auch die Rechnung 2022 in den verschiedenen Fonds. Insgesamt hat die Genossenschaft einen Umsatz von 1,1 Millionen Franken verzeichnet.

Die vier Mehrzweckgenossenschaften bilden die Integrale Berglandsanierung.
Quelle Homepage IBS

Integrale Berglandsanierung

Bald in einer eigenen Struktur

Die Integrale Berglandsanierung (IBS) ist ein Projekt, das 1975 lanciert wurde. Die damals verzettelten Aktivitäten in Forst, Wasserbau, Wegbau und Landwirtschaft wurden im voralpinen Gebiet des Sense-Oberlandes gebündelt und koordiniert. Daraus entstanden die Mehrzweckgenossenschaften Schwyberg-Ättenberg, Muschernschlund, Schwarzsee und Plasselbschlund. Das IBS-Projekt ist noch heute schweizweit einzigartig und hat Vorzeigecharakter. Und es funktioniert. Diese Struktur konnte in der Berglandsanierung Projekte in Millionenhöhe umsetzen.

In den Anfängen war das IBS-Projekt dem Gemeindeverband Region Sense angegliedert, weil dieser Verband sogenannte Investitionshilfedarlehen beantragen konnte. Doch gibt es diese Darlehen schon lange nicht mehr. Die Genossenschaften haben mit den Jahren selbständig ihre Geschicke geleitet. Deshalb stimmt die aktuelle Organisationsstruktur mit der Region Sense als oberstes Gremium nicht mehr mit dem Alltag überein. Das soll nun bereinigt werden, in dem die vier Genossenschaften eine eigene Dachorganisation, den IBS-Vorstand gründen, eine Art Verwaltungsrat über die vier «Mitglieder», um die Organisation, den Betrieb und die Finanzierung zu regeln. Damit dies auf 1. Januar 2024 umgesetzt werden kann, müssen die Mitglieder der vier Genossenschaften dem Modell und den geänderten Statuten zustimmen. Jene von Schwyberg-Ättenberg haben dies am Donnerstag getan.

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