Anfang 2021 wurde das Wärmekraftwerk Pra Bosson in La Tour-de-Trême in Betrieb genommen und ans Netz angeschlossen. Jetzt stellt das Unternehmen Gruyère Energie sein Kraftwerk der Öffentlichkeit vor.
Pünktlich zum Start der Heizperiode präsentiert Gruyère Energie sein Kraftwerk Pra Bosson in La Tour-de-Trême einer breiten Öffentlichkeit. Am Tag der offenen Tür am Samstag von 9 bis 16 Uhr können Interessierte eine moderne Anlage der neusten Generation im Rahmen einer Führung besichtigen.
Mit dem insgesamt sechsten Wärmekraftwerk erstellte Gruyère Energie das grösste Fernwärmenetz mit erneuerbaren Energien der Westschweiz.
Einheimisches Holz
Wichtig für Gruyère Energie ist die Zusammenarbeit mit der regionalen Holzindustrie. Das Kraftwerk Pra Bosson wird vollständig mit einheimischem Holz versorgt. Ein nachwachsender Rohstoff, der die Preise langfristig wettbewerbsfähig und stabil hält und gleichzeitig die lokale Wirtschaft ankurbelt. Die künftigen Infrastrukturen können jährlich bis zu 120’000 Kubikmeter Holzschnitzel verarbeiten. Damit lässt sich eine Wärmeproduktion von 80 Gigawattstunden pro Jahr erzielen. Mit dieser Kapazität lässt sich der Bedarf von umgerechnet 8000 Haushalten decken, schreibt Gruyère Energie in einer Medienmitteilung.
Ein technologisches Schaufenster
Ausgestattet ist das Kraftwerk Pra Bosson mit Geräten der neusten Generation. So kommt etwa ein Kondensationssystem zum Einsatz, das eine Energierückgewinnung durch Kühlung der Abgase ermöglicht. Das System verhindert auch die Bildung von Rauchfahnen bei den Schornsteinen. Die Anlage ist autonom, arbeitet voll automatisiert und benötigt daher nicht den ständigen Einsatz von Personal. Die verschiedenen Ausstattungen machten dieses Werk zu einem technologischen Vorbild, schreibt Gruyère Energie.
Fotovoltaik auf dem Dach
In La Tour-de-Trême wird aber auch Solarenergie produziert: Auf dem Dach der Anlage sind auf einer Fläche von insgesamt rund 600 Quadratmetern Solarpanels installiert. Die Fotovoltaikanlage verfügt über eine Leistung von 113 Kilowatt. Genug also, um damit einen Teil des Strombedarfs des Standorts zu decken.
Zahlen und Fakten
Das Unternehmen Gruyère Energie (GESA)
Die Ursprünge von Gruyère Energie gehen auf das 19. Jahrhundert zurück. Während der Weltausstellung 1889 in Paris entstand die Idee, Bulle mit einer elektrischen Beleuchtung auszustatten. Diese futuristische Vision führte 1893 zur Gründung der Société électrique de Bulle.
Anfang der 2000er-Jahre unterstrich Gruyère Energie sein Engagement für nachhaltige Entwicklung mit dem Bau eines Holzenergie-Fernwärmenetzes. Im Mai 2004 konnten die ersten Kunden an dieses in der Region einzigartige Fernwärmenetz angeschlossen werden.
Im Jahr 2014 wurde ein neues Unternehmen eingeführt. Das Akronym GESA erschien. Dieser neue Name wird in einem modernisierten Logo vervollständigt. Damit sollen neue Ideen und ein starkes Engagement für eine nachhaltige Entwicklung symbolisiert werden.
Heute ist Gruyère Energie SA (GESA) in rund 40 Gemeinden engagiert und in den Bereichen Elektrizität, Elektroinstallation, Fernwärme, Trinkwasser und Multimedia tätig. fos
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