Autor: Urs Haenni
Röbu: «Waidmann’s heil, Kamerade!»
Pöilu: «Du hesch Närve. Da isch d’Wält fasch am Untergah, und Du geisch seeleruhig uf d’Jagd. Hesch wenigstens öppis troffe?»
Röbu: «E Fuchs und e Wildsou sis hüt gsy. Aber was söll das heisse: d’Wält am Untergah?»
Pöilu: «Eh, dänk dr Kollaps a dr Wall Street. Liesisch eigentlech e kei Zytige?»
Röbu: «Gwüss nid, wenn i im Wald bi. Was isch denn da gange?»
Rolf: «S’amerikanische Parlamänt wett s’Unterstützigspaket für d’Finanzbranche nid gäh, d’Börse grate i Panik, dr Dow Jones und dr SMI uf Talfahrt, Banke kollabiere, niemer wett die fuule Kredit uf em Hypothekemarkt choufe.»
Röbu: «I verstah nume Bahnhof.»
Pöilu: «Also, I erkläre das mal a eim praktische Byspiel.»
Röbu: «Dori, mir no n’es Chübeli! I hoffe by dir han’i no Kredit.»
Pöilu: «Los jitz zue! Also, mini Tochter wett e Vorschuss vo ihrem Sackgäld, will sie muess ds Handy-Guethabe uflade. I gibe ihre 50 Stutz, aber sie vergisst sich bim Telefoniere und SMSle, ds Guethabe isch i Nullkommanüt wäg, und nöi uflade cha sie ou nid, wil sie ja ds Sackgäld scho usgäh hett.»
Röbu: «Und, was het das mit däm Unterstützigspaket z’tue?»
Pöilu: «Also, da überchunnt d’Tochter Panik, will sie nüm cha mit ihrne Fründinne telefoniere. D’Stimmig isch im Chäller. Sie verlangt vo mir 100 Stutz, dermit, wie sie seit, ds Vertroue i mi wieder härgstellt wird. Uf so öppis weigere i mi yzgah, will i wett ja nid müesse grad stah, wenn sie ihri Handyusgabe nid im Griff het.»
Röbu: «Alles klar. Das tschegg i. Aber was geit das üs z’Europa aa?»
Rolf: «Natürlech, das schwappet zu üs übere.»
Pöilu: «Stell dir das so vor: Jitz tuet mini Tochter plötzlech bi all ihrne Fründinne aafa umverzelle, was für ne Unmönsch dass i bi. Das überchöme üsi Nachbere mit; bi däne mir übermorn hette chönne ga z’Nacht ässe. Sie merke, dass ou ihri Tochter mit minere telefoniert, und dass sie plötzlech i di glychi Situation chönnte grate. D’Nachbure fange a, sich Sorge um ihri Finanze z’mache und lade üs churzfristig wieder us.»
Aschi: «Und? Was hetti’s Feins z’Nacht gäh?»
Pöilu: «Eh, dänk Wild.»