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Wandmalereien und dicke Mauern: Gutshof aus römischer Zeit entdeckt

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Ein Einwohner von Grenilles bei Farvagny meldete, dass er regelmässig an einem bestimmten Ort im Dorf alte Münzen und Scherben von Ziegelsteinen finde. Nun wird dort ein Gutshof aus der römischen Zeit freigelegt.

«Das kantonale Archäologieamt führte im vergangenen November zehn Probebohrungen durch, neun davon erwiesen sich als Volltreffer», sagte die wissenschaftliche Mitarbeiterin und Grabungsleiterin Louise Rubeli anlässlich einer Präsentation der Ausgrabungsstätte in Grenilles am Donnerstag. 

Seit sechs Monaten tragen die Archäologen auf einem Gelände von tausend Quadratmetern den Boden ab. Zum Vorschein kamen die Reste eines Wohnhauses, das zu einem römischen Gutshof gehörte. Grabungstechniker Olivier Presset sagte:

Wir haben das Glück, dass ein guter Teil der Villa erhalten ist.

Die Fundamente zeigen, dass an dem Ort ursprünglich ein Holzhaus stand. In den Grundmauern sieht man die Verankerung der Holzbalken. Ein Feuer zerstörte zur Römerzeit das Haus. Über den Überresten wurde schliesslich ein neues errichtet.

Vorratskammer und Warteraum

Von diesem sind heute noch die Grundmauern von zwei Räumen in der Länge von zwanzig Metern zu sehen. Die Grabungen im Schutt offenbarten, dass einer der Räume als Vorratskammer gebraucht worden war. Dort wurden gemäss Louise Rubeli auch Metallarbeiten durchgeführt. Im Boden fanden sich Mikroteile von Eisen.

Der zweite Raum dürfte als Warteraum für die Gäste des Gutsherren gedient haben, mutmassen die Archäologen. Die Funde lassen zudem vermuten, dass es sich um einen reichen Gutsbesitzer gehandelt haben muss. Reste von Wandmalereien wurden freigelegt. Erhalten sind Segmente des Bildes eines Menschen sowie ein Vogel und Ornamente in leuchtenden Farben.

Schmuckes Badehaus

Neben dem Haus stiessen die Archäologen auf ein kleines Badehaus. Auch hier fanden sie Reste von Wandmalereien. Diese sind in weichen Farben gezeichnet. Der Verputz des Badebeckens war rötlich. Die Mauern des Raumes erhielten ein helles Blau und wurden mit Blumen und Fischen verziert. Zudem war der Raum mit dem Bild eines Menschen in Lebensgrösse ausgestattet.

Reste der Kanalisation sind an dieser Stelle auszumachen. Ein Abfluss führte durch ein kleines Gewölbe in der Mauer nach draussen. Auf der Grabungsstätte wurden zahlreiche Gegenstände gefunden. Darunter befinden sich wertvolle Arbeiten wie silberne Anhänger, Bronzenadeln, Schmuck für Pferde und auch ein Stilett, um auf Wachstafeln zu schreiben. Und auch ein Glöckchen aus Eisen. «Wir haben das Glück, dass es vollständig erhalten ist», sagte Louise Rubeli.

Bestechende Qualität der Malereien

«Die Wandmalereien sind die ausserordentlichsten Funde», bemerkte die Grabungsleiterin. Diese sollen untersucht und datiert werden. Sie geht davon aus, dass die Malereien aus der zweiten Hälfte des ersten Jahrhunderts n. Chr. stammen.

Die Fundgegenstände sollen einst der Öffentlichkeit in Museen oder Ausstellungen gezeigt werden. Die Fundstätte selber wird abgetragen. Zwei Einfamilienhäuser sollen hier entstehen. Der Besitzer des einen Hauses überlege sich, ob er die Reste des Badehauses in den geplanten Neubau integrieren soll, hiess es in Grenilles.

Weitere Grabungen wären nötig

Ein Teil des Badehauses wurde bereits früher beim Bau eines Hauses auf einem Nachbargrundstück zerstört. Grosse Teile des Gutshofes liegen aber noch unter einer Ackerwiese. Deren Untergrund wurde bisher nicht nach Spuren aus der Römerzeit abgesucht. Die Archäologen gehen davon aus, dass sich dort weitere wertvolle Funde verbergen. Es sei aber nicht vorgesehen, die Grabungsstätte in nächster Zeit auszuweiten.

Am kommenden Samstag findet von 9 bis 16 Uhr ein Tag der offenen Tür auf dem Grabungsgelände von Grenilles statt.

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