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Warum Christa Bürgy-Schubnell die Chancengleichheit von Sensler OS-Jugendlichen wichtig ist

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In der Amtszeit von Christa Bürgy-Schubnell im OS-Vorstand hat der Verband viele Projekte umgesetzt und in einigen Bereichen wie etwa der Digitalisierung Pionierarbeit geleistet. Im Gespräch erklärt sie, was sie besonders gefreut und was sie geärgert hat.

Christa Bürgy-Schubnell war 20 Jahre lang Mitglied des OS-Verbandes, fünf Jahre hat sie den Bezirksverband, der alle vier OS-Zentren – Plaffeien, Tafers, Düdingen und Wünnewil – verwaltet, präsidiert. In dieser Zeit haben der Verband und damit die Sensler Gemeinden nicht nur Investitionen von 70 Millionen Franken in die Schulen getätigt, sondern auch einige zukunftsweisende Projekte umgesetzt oder ins Rollen gebracht. Christa Bürgy-Schubnell, die auch 21 Jahre lang im Gemeinderat von Wünnewil-Flamatt war, blickt im Gespräch mit den FN zurück.

Was sind die wichtigsten Schritte, die der Verband in den letzten 20 Jahren unternommen hat?

Es sind vor allem die Bauprojekte, die uns sehr beschäftigt haben. Wir haben die OS Wünnewil und das OS-Zentrum in Plaffeien umfassend umgebaut und erweitert. Bei der OS Tafers haben wir die Doppelturnhalle saniert. Ein wichtiges Projekt war die Einführung der interaktiven Wandtafeln. In Wünnewil und Plaffeien gehörten diese zum Bauprojekt, Tafers und Düdingen haben wir nachgerüstet. Gesamthaft haben wir brutto rund 75 Millionen Franken in die Schulen gesteckt, um alle Zentren à jour zu bringen. Das ist ein gewaltiger Betrag.

Auf dem neusten Stand ist die OS Sense ja auch in anderen Bereichen?

Ja, wir sind immer drangeblieben. Die Entwicklung der Gesellschaft ist unmittelbar in den Orientierungsschulen zu spüren. Das heisst, dass wir stets am Ball bleiben und auf neue Anforderungen reagieren müssen. So haben wir zum Beispiel in den letzten Jahren stetig die Informatik aufgerüstet. Das hat dazu geführt, dass der OS-Verband bei einigen Projekten eine Vorreiterrolle im Kanton innehatte.

Der Grundgedanke hinter diesen Entscheiden ist stets der gleiche, und Sie haben es bei jedem Projekt immer wieder erwähnt: die Chancengleichheit.

Diese ist mir wirklich ein Anliegen. Nicht jedes Kind bringt von Haus aus die gleichen Voraussetzungen mit sich, etwa einen Computer oder den Zugang zu kulturellen Angeboten. Die Schule kann hier einen Ausgleich schaffen. Grundsätzlich hat der OS-Verband keine Kompetenzen im pädagogischen Bereich. Aber wir können die Rahmenbedingungen beeinflussen, indem wir gute Infrastrukturen bereitstellen und mithelfen, dass die Lernatmosphäre gut ist. Wir rüsten zum Beispiel die Berufs- und Laufbahnberatung mit didaktischen Mitteln auf, stellen Schulsozialarbeit und Schuldienste zur Verfügung. Für administrative Arbeiten sind Sekretärinnen angestellt. Zudem schafft der Verband die Voraussetzungen, dass die Schulen Freifächer sowie schulische Aktivitäten wie zum Beispiel Lager anbieten können.

Trotz gleicher Rahmenbedingungen hat noch jedes OS-Zentrum seine Eigenheiten?

Genau. Die grundlegende Infrastruktur ist überall gleich. Aber trotzdem müssen die vier Orientierungsschulen nicht alles gleich machen. Die lokalen Eigenheiten bleiben gewahrt. So kann es sein, dass ein Zentrum ein Lager mehr durchführt, während ein anderes mehr Skitage organisiert.

Welches Projekt ist Ihnen persönlich besonders positiv im Gedächtnis geblieben und warum?

Das war die Erweiterung der OS Wünnewil. Es war das erste Projekt, bei dem ich direkt involviert war. Mich hat beeindruckt, wie sich die Umbauten auf die Stimmung im Schulzentrum ausgewirkt haben. Und die gute Atmosphäre im Schulhaus hat wiederum positiv auf die Schulgemeinschaft ausgestrahlt. Das zweite Projekt, das mich besonders gefreut hat, ist, dass wir die Schulsozialarbeit einführen konnten. Einfach, weil ich gesehen habe, wie sehr so eine Fachstelle die Lehrpersonen entlasten und alle Beteiligten unterstützen kann.

Ich habe gesehen, wie stark eine Schulsozialarbeiterstelle die Lehrpersonen entlasten kann.

Als Präsidentin hatten Sie auch eine grosse Verantwortung?

Mir war immer bewusst, dass es bei diesen Grossprojekten um viel Geld geht. Es war schon eine ziemliche Belastung, als Präsidentin für so grosse Beträge die Verantwortung zu tragen.

Welches Projekt hat Sie am meisten Zeit gekostet oder am meisten geärgert?

Am aufwendigsten waren all die administrativen Sachen: die Anpassung der Statuten, der Reglemente, der Ausführungsbestimmungen und Richtlinien an das neue Schulgesetz. Das ist nicht sehr spektakulär und ist vielfach innerhalb des Vorstandes passiert. Aber es ist sehr arbeits- und zeitintensiv.

… und geärgert?

Nicht geärgert, sondern eher gestresst hat mich der Bundesgerichtsentscheid 2017 zu den Elternbeiträgen. Von heute auf morgen sollten die Eltern nichts mehr an den Kosten für obligatorische schulische Aktivitäten und Schulmaterial bezahlen. Wir waren alle überrascht, mussten ziemlich rasch die Finanzierung neu regeln, vor allem weil der Kanton bekannt gab, dass diese Regelung ab sofort und ohne Übergangsfrist gilt. Dies kam zu einer Zeit, als die Gemeinden ihre Budgets schon gemacht hatten. Wir mussten die Eltern in einem Brief bitten, die Kosten vorübergehend doch noch zu übernehmen. In der Folge fanden aber via den Freiburger Gemeindeverband Gespräche statt, und am Ende konnte mit dem Kanton zum Glück eine gute Aufteilung der Kosten gefunden werden.

In Ihre Präsidialzeit fiel unter anderem der Entscheid, jedem OS-Schüler Anfang des Schuljahres ein Tablet auszuhändigen. Warum war Ihnen dieser Schritt wichtig?

Ein Tablet ist kein Ersatz für guten Unterricht, aber es ergänzt ihn.

Da geht es wieder um Chancengleichheit. Die Berufswelt ist heute durchgehend digital, praktisch kein Bereich ist davon ausgenommen. Uns war wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler die Handhabung von digitalen Mitteln richtig lernen. Studien haben gezeigt, dass sie zwar damit aufwachsen, aber teilweise nur oberflächliches Wissen haben. In Zeiten von Fake News und angesichts der vielen Gefahren im Umgang mit Social Media ist es wichtig, dass sie Kompetenzen im digitalen Umgang erhalten. Und Corona hat uns gezeigt, wie wichtig die Digitalisierung ganz allgemein ist: Der Unterricht kann dank dieser Ausrüstung einfacher aufrechterhalten werden. Ein Tablet ist kein Ersatz für guten Unterricht, aber es ergänzt ihn. Sehr viele Lehrmittel sind heute digital.

Denken Sie, dass seitens Kanton diese Einsicht auch bald kommt, oder werden die Sensler Gemeinden die Tablets weiterhin alleine finanzieren?

Ich bin nach den parlamentarischen Vorstössen zuversichtlich, dass sich noch in dieser Legislatur etwas tut. Der neue Lehrplan sieht ja zum Beispiel auch vor, dass bereits Fünft- und Sechstklässler Informatikunterricht haben, also braucht es auch die Mittel dazu. Man wird sich überlegen, ob nicht sogar auf allen Stufen Tablets zum Einsatz kommen.

Ein Projekt haben Sie ins Rollen gebracht, umgesetzt wird es aber erst auf Beginn des kommenden Schuljahres: das Regional-Abonnement für jeden OS-Jugendlichen für den öffentlichen Verkehr. Warum war Ihnen das wichtig?

Das Regional-Abo hat auf mehreren Ebenen Vorteile. Schon allein administrativ erleichtert es die Arbeit der Schulsekretariate erheblich. Bisher musste jeweils bei Ausflügen, Schulreisen und Lagern immer abgeklärt werden, wer ein Abonnement hat und für welchen Jugendlichen ein Billett besorgt werden muss. Das fällt für den Bezirk und die Stadt Freiburg nun weg. Wir haben vier Zentren, die von 1350 Schülerinnen und Schülern im Bezirk besucht werden. Weil viele Jugendliche von ihren Dörfern zur Schule gehen oder gebracht werden müssen, sind sie im ÖV unterwegs. Mit dem Bus-Abonnement, das ihnen zur Verfügung gestellt wird, werden sie zudem schon früh an die Benutzung des öffentlichen Verkehrs gewöhnt. Natürlich zählt hier vor allem der ökologische Gedanke, damit das vorhandene Bus-Angebot besser genutzt und so vielleicht langfristig auch ausgebaut wird. 

Und es geht wieder um die Chancengleichheit…

Genau. Denn die Jugendlichen können das Abo auch ausserhalb der Schule verwenden. Viele Familien mit mehreren Kindern, die verschiedene Hobbys haben, die sie vielleicht nicht am Wohnort direkt ausüben können, leisten unzählige Stunden Transportdienst. Dieser Aufwand kann durch das Projekt der OS Sense etwas verringert werden. Denn mit dem Bus-Abo wird auch Kindern ohne Auto in der Familie der Zugang zu sinnvollen Freizeitangeboten ermöglicht. Mir ist wichtig zu betonen, dass das Projekt nicht zustande gekommen wäre, wenn nicht die verschiedenen Partner mitgemacht hätten. So hätte der OS Verband das Abo finanziell nicht tragen können, wenn nicht die zwei Schülertransportkurse in das reguläre Liniennetz aufgenommen worden wären. Wie bei allen Projekten ist es die Teamarbeit, die zum guten Abschluss führt.

Was wäre noch ein Projekt gewesen, das Sie gerne verwirklicht hätten?

Ich hatte den Traum einer französischsprachigen oder einer zweisprachigen OS-Klasse. Es hat leider nicht gereicht, dieses Projekt genauer abzuklären. Aber in allen vier Sensler OS-Zentren gibt es zum Teil intensive Bestrebungen in diese Richtung.

Was nehmen Sie persönlich mit aus der Zeit im OS-Verband?

Ich habe sehr viel gelernt über die verschiedenen Probleme der einzelnen Gemeinden und über den Zusammenhalt im Sensebezirk. Ich habe festgestellt, dass jedes Thema aus verschiedenen Blickwinkeln gesehen werden kann und dass jeder Aspekt einen zweiten Blick wert ist. Das hat meine persönliche Betrachtungsweise geändert. Mir war wichtig, mit Gemeinden und kantonalen Stellen eine intensive Kommunikation zu pflegen. Ich habe tolle Leute kennengelernt, die sich für die Weiterentwicklung des Bezirks, für die Schulen und die Zukunft unserer Jugend eingesetzt haben. Ich gebe das Amt deshalb mit einem tiefen Gefühl der Befriedigung ab, bei diesen Prozessen mitgewirkt zu haben.

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