Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Warum die Dartsspieler der Swiss Darts League ihre Startgelder verschenken

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die Startgelder aus Corona-bedingt nicht stattgefundenen Dartturnieren im Sensebezirk gehen an die First Responder Plus und die Selbsthilfegruppe für Multiple-Sklerose-Erkrankte – dies als Anerkennung für deren Engagement.

2500 Franken – dieser Betrag ist zusammengekommen, weil die Spielerinnen und Spieler der Swiss Darts League wegen der Corona-Pandemie viele der geplanten Turniere nicht austragen konnten. Die Liga ist 2007 gegründet worden, um Hobbyspielern ohne Darts-Lizenz die Möglichkeit zu geben, sich ausserhalb eines Vereins mit Gleichgesinnten zu messen.

Spielerinnen und Spieler aus Deutschfreiburg, dem Kanton Bern, aber auch von weiter her reisen seitdem regelmässig für ihr Hobby in den Sensebezirk. Durchschnittlich finden sechs Turniere mit bis zu 60 Teilnehmenden statt, die jeweils 30 Franken Startgeld entrichten.

Spieler liessen Geld stehen

Weil einige Wettkämpfe in den letzten zwei Jahren nicht nachgeholt werden konnten, hat der Verein den Spielern angeboten, das Geld zurückzuüberweisen. «Wir haben ihnen aber auch die Alternative geboten, das Geld einem guten Zweck zukommen zu lassen», sagt Manfred Raemy, Co-Präsident der Swiss Darts League. «Relativ viele haben das Geld stehen lassen.» So sei aus einem an sich negativen Umstand doch noch etwas Positives geworden.

Checkübergabe am Sonntag

Das Geld geht an zwei Organisationen, die auf ihre spezielle Weise im Deutschfreiburg wirken: an die Selbsthilfegruppe für Multiple-Sklerose-Kranke und an die First Responder Plus. Wie Manfred Raemy erklärt, habe man bewusst zwei Empfänger ausgesucht, die trotz ihres Engagements Schwierigkeiten haben, an öffentliche Gelder zu kommen. Und er freut sich: 

Sie machen eine gute Sache und tun dies alles in Freiwilligenarbeit.

Am Sonntag fand vor dem Museum Tafers die offizielle Checkübergabe statt.

Austausch für Betroffene

Die beiden Vereine haben sich über das verspätete Weihnachtsgeschenk gefreut. «Ich finde es ganz toll, dass wir dieses Geld erhalten. Wir wissen es zu schätzen.» Das sagt Esther Holenstein, Leiterin der MS-Selbsthilfegruppe Deutschfreiburg. Betroffene dieser chronisch-entzündlichen neurologischen Autoimmunerkrankung finden dort einmal im Monat die Gelegenheit, sich mit anderen auszutauschen.

«Wir sprechen über aktuelle Themen», betont Holenstein. Das können zum Beispiel ein neuer Therapieansatz oder Medikamente sein. Es würden auch Tipps ausgetauscht, wie eine betroffene Person die administrativen Hürden am besten bewältigen könne.

1000 Gesichter

Nach einer Kaffee-und-Kuchen-Pause finde ein ungezwungener Austausch statt, zu dem jeder, der es möchte, etwas beitragen könne. «Es tut nämlich gut, mit Leuten zu reden, die in der gleichen Lage sind, auch wenn alle ein wenig anders betroffen sind.» Nicht umsonst nenne man MS die «Krankheit der 1000 Gesichter». Sie sagt:
«Alle haben zwar die gleiche Diagnose, aber jeder Fall verläuft anders.»

Eigenfinanziert

Derzeit umfasst die Gruppe 18 Mitglieder, die ohne Verpflichtung und je nach Möglichkeit an den Treffen teilnehmen. Diese finden jeden dritten Mittwoch des Monats von 14 bis 16 Uhr in Düdingen statt – und dies schon seit 40 Jahren. Einmal im Jahr macht die Gruppe einen Ausflug. Die Gruppe finanziere sich selbst und erhalte keinerlei Unterstützung. Sie ist auch unabhängig von der MS-Gesellschaft.

Um die Kasse etwas aufzubessern, veranstalten die Mitglieder einmal im Jahr eine grosse Ostereier-Färbeaktion. Die rund 1000 Eier verkaufen sie an Gründonnerstag im Coop Düdingen. Nun kommt auch noch die Spende der Dartsspielerinnen und -spieler dazu. «Das Geld ermöglicht es uns, im gleichen Rahmen weiterzumachen», sagt Esther Holenstein und stellt klar:

Die Spende ist nicht selbstverständlich, und wir sind froh über sie.

Eine Anerkennung

Ähnlich sieht es auch Markus Stempfel, Präsident des Vereins First Responder Plus. «Die Spende freut uns, weil sie zeigt, dass unser Engagement geschätzt und anerkannt wird», sagt er. First Responder Plus ist ein Netzwerk von Ersthelfern, das vor acht Jahren im Sense-Oberland aufgebaut worden ist. Es funktioniert nach dem Prinzip, das Laien ausgebildet und ausgerüstet werden, um Menschen bei Atemnot, Herz- oder Atemstillstand sowie bei anderen Notfällen bis zum Eintreffen von Ambulanz und Notarzt beizustehen. So können wertvolle Lebensminuten gewonnen werden.

Ausgebildet und ausgerüstet

Das Plus in der Bezeichnung von First Responder Plus bedeutet, dass diese Helfer stets eine Tasche mit Sauerstoff, Defibrillator und anderen Hilfsmitteln bei sich haben und sofort ausrücken können. Sie sind Teil der Rettungskette, die via Notfallnummer 144 in Gang gesetzt wird, und werden dort eingesetzt, wo sie wohnen oder arbeiten. Markus Stempfel sagt:

Das ermöglicht es uns, innerhalb von wenigen Minuten Erste Hilfe zu leisten zu.

Wer sich zum First Responder Plus ausbilden lässt, erklärt sich bereit, rund um die Uhr und 365 Tage im Jahr im Einsatz zu stehen und alles stehen und liegen zu lassen, wenn der Alarm via Mobiltelefon losgeht. Letztes Jahr leisteten sie bei 82 Einsätzen Erste Hilfe, dieses Jahr waren es bereits elf Einsätze.

Die First Responder Plus arbeiten eng mit dem Team der Ambulanz Sense zusammen. Derzeit sind 25 Personen im Einsatz. Sie decken das Gebiet im Sense-Oberland ab. «Viele von uns haben den Rucksack immer dabei, auch wenn sie privat sonst irgendwo unterwegs sind», sagt der Präsident. Und er erläutert: 

Wenn der Alarm kommt, kann es also gut sein, dass wir ausserhalb unseres Stammgebiets Notfälle übernehmen.

Aus Überzeugung

Die Ausbildung, die monatlichen Übungen, die Weiterbildungskurse sowie die Einsätze verrichten die First Responder Plus als Freiwilligenarbeit. «Ich tue es aus Überzeugung, weil ich Menschen helfen und etwas dazu beitragen will, Leben zu retten», sagt Markus Stempfel. «Vielleicht gibt es in meiner Familie auch einmal einen Notfall, so bin ich vorbereitet.»

Kurs geplant

Im November startet der Verein einen neuen Kurs, um weitere First Responder Plus im Sense-Oberland auszubilden. Das Geld, das der Verein nun von den Dartsspielern bekommt, fliesst in die Anschaffung von Material. Denn die Aktivitäten der First Responder Plus finanzieren sich einzig durch Gönnerbeiträge und Spenden. Neben dem aktuellen Geschenk hat der Verein vor Weihnachten bereits einen Aufsteller erlebt: Eine Unterstützungsaktion unter dem Motto «Spenden statt Schenken» bei den Gewerbetreibenden im Sensebezirk habe ein sehr gutes Echo ausgelöst. «Dafür sind wir dankbar.»

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema