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Warum die Lage im Inselstaat Haiti komplett ausser Kontrolle gerät

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Bewaffnete Banden sorgen in Haitis Hauptstadt für Angst und Schrecken. Einer der Hauptverantwortlichen für das Chaos im Karibikstaat ist Jimmy Cherizier, bekannt als «Barbecue». Was will der Gang-Anführer?

Haitis Gangs machen Ernst: In der vergangenen Woche haben sie in der Hauptstadt Port-au-Prince Polizeistationen niedergebrannt, den Flughafen beschossen und Tausende Insassen aus zwei Gefängnissen freigelassen. Die Banden kontrollieren rund 80 Prozent der Hauptstadt. Mittlerweile haben die Behörden eine nächtliche Ausgangssperre verhängt und den Ausnahmezustand ausgerufen.

Die Forderung der Gangs: Premierminister Ariel Henry soll zurücktreten. Geschieht dies nicht, «steuern wir geradewegs auf einen Bürgerkrieg zu, der zu einem Völkermord führen wird», sagt Jimmy Cherizier. Der ehemalige Polizeibeamte mit dem Spitznamen «Barbecue» ist einer der gefürchtetsten Bandenführer des Landes. Er ist für zahlreiche Massaker in der Region rund um die Hauptstadt verantwortlich.

Ein besonders brutales brachte ihm Berichten zufolge seinen Übernamen ein. Dabei wurden im Viertel La Saline 71 Zivilisten getötet. Am Tatort seien verbrannte und zerstückelte Leichen hinterlassen worden. «Barbecue» habe die Aktion geleitet. Der 46-Jährige, der meist mit Baskenmütze auf dem Kopf, Waffe in der Hand und in Tarnkleidung zu sehen ist, behauptet jedoch, dass sein Spitzname daher stamme, dass seine Mutter als Strassenverkäuferin Brathähnchen verkaufte. Im Jahr 2020 gründete Cherizier die «G9», eine Koalition aus neun Banden aus Port-au-Prince.

Henry durfte nicht im Nachbarland landen

Während sein Land gerade eine Woche des Schreckens durchlebte, war Premierminister Ariel Henry im Ausland. Unter anderem in Kenia, um über das Abkommen für eine vom afrikanischen Land geleitete UNO-Mission zu verhandeln. 1000 Polizistinnen und Polizisten sollen dem Karibikstaat helfen, seine Sicherheit wiederherzustellen.

Wann die multinationale Aktion im ärmsten Land des amerikanischen Kontinents letztlich durchgeführt werden kann, ist unklar. Erst kürzlich verkündete Henry, dass er Ende August 2025 Wahlen im Land durchführen will. Eigentlich hätte er schon im Februar zurücktreten müssen.

Am Dienstag wollte der Premierminister wieder nach Haiti zurückkehren. Die Gewalt am Flughafen verunmöglichte die Pläne jedoch. Der 74-Jährige Politiker hält sich zurzeit in Puerto Rico auf, wo er angeblich mit US-Vertretern und der haitianischen Opposition über mögliche Lösungen für die Situation redet.

Die Leute verbarrikadieren sich

Im April 2023 hat die UNO Haiti auf die höchste Notstandsstufe gesetzt, ähnlich wie den Sudan und die Demokratische Republik Kongo. Im vergangenen Jahr hat sich die humanitäre Lage im Land nochmals deutlich verschlechtert. Laut UNO-Angaben wurden im Jahr 2023 mindestens 8’400 Menschen getötet, verletzt und gekidnappt. Dies entspricht einem Anstieg von 122 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Über 300’000 Menschen auf dem Inselstaat wegen den Bandengewalt schon ihre Heimat verlassen.

Die Menschen leiden massiv: «Die Gewalt hat das Gesundheitssystem und die medizinische Versorgung an den Rand des Zusammenbruchs gebracht», sagt Olivier David, Landesdirektor der Hilfsorganisation Helvetas in Haiti. Mindestens drei grosse Krankenhäuser hätten bereits geschlossen werden müssen. Die Lage führe seit Monaten dazu, dass die Menschen in Angst leben müssen. «Sie verbarrikadieren sich», so David.

Wie sich die Lage weiter entwickeln wird, sei ungewiss. Hoffnungsvoll gestimmt sei David aber nicht: «Die lebensnotwendigen Ressourcen gehen langsam zur Neige.» Gehe das so weiter, seien neben der Gewalt auch Probleme wie Unterernährung oder Cholera zu befürchten.

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